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Quelle: Winterlights Festival/dark matter

Installation im "Dark Matter"

Warum Weihnachten nicht mal kopfüber feiern?

Die Weihnachtsmärkte in der Region werden schon aufgebaut. Doch beim "Dark Matter" in Berlin-Lichtenberg gibt es eine weihnachtliche Licht- und Klanginstallation zu erleben, die sogar Weihnachtsmuffel hinterm Ofen hervorlocken könnte. Von Corinne Orlowski

Eigentlich weiß man gar nicht, was man hier als erstes tun soll. Staunend stehenbleiben? Oder durch die Gegend tanzen? Im Hof des "Dark Matter", eines Ausstellungshauses für Lichtkunst auf einem alten Fabrikgelände in Berlin-Rummelsburg, hängen in sechs Meter Höhe 200 funkelnde Weihnachtsbäume kopfüber, in einer überwältigenden Licht- und Klangchoreografie. Den Wald über den Köpfen hat sich der Künstler Christopher Bauder ausgedacht.

Er hat im "Dark Matter" bereits sieben Indoor-Lichtinstallationen konzipiert. "Im Winter machen wir dann immer noch was draußen für die Berliner, für die, die dageblieben sind, um die kalte Jahreszeit mit Licht und ein bisschen Sound und Glühwein aufzuhübschen und das ist dann 'Winterlights'."

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Lichtkaskaden aus 80.000 Leuchten

Es blitzt und glitzert in weihnachtlichen Farben: rot, grün und golden. Das erinnert ein bisschen an die flackernden Sterne, die manche Menschen in ihre Fenster hängen. Nur macht einen das im "Dark Matter" nicht so irre. Dafür haben Bauder und sein Team ein Computerprogramm geschrieben, das 80.000 Lichter zu einer Klangkomposition steuert. Stellen Sie sich einfach die beste Weihnachtsbeleuchtung einer amerikanischen Vorortsiedlung vor, nehmen Sie die Nebelmaschine von Halloween dazu, stellen Sie alles auf den Kopf und unterlegen es mit tanzbaren Beats und Klangflächen.

Die Audioelemente können entfernt auch an Weihnachtslieder erinnern, sagt Christopher Bauder. "Es kamen Leute zu mir, die sagten: ' Habe ich da gerade ein Weihnachtslied gehört?' Ich sagte: 'Ja und nein, weil da kein wirkliches Weihnachtslied drin ist. Aber wir arbeiten mit Glocken und verschiedenen Elementen, die man halt so kennt aus Weihnachtsliedern und erzeugen so eine immersive Stimmung damit. Und es ist alles elektronische Musik. Ich bin ein Berliner Techno-Kid und das ist meine Weihnachtsversion davon."

"Das hat noch keiner gemacht"

Christopher Bauder hat sich international einen Namen mit seinen riesigen dreidimensionalen Installationen gemacht. In Berlin schuf er zum 25-Mauerfalljubiläum stadtweit die "Lichtgrenze". Und 2021 hat er schon mal einen Glitzer-Wald für das "Dark Matter" entworfen. Nun wollte er noch eins draufsetzen und das Ganze einfach auf den Kopf drehen. "Hat auch noch keiner gemacht", sagt Bauder augenzwinkernd. "Ist mal ein bisschen was Neues zu Weihnachten, aber trotzdem traditionell."

Ja - und trotzdem fühlt man sich wie auf einem Dancefloor. Der Sound kann sich durch das Vier-Kanal-System mit dem Licht von einer Ecke in die andere bewegen. Kleine Diskokugeln an den Baumspitzen sorgen für das I-Tüpfelchen in der weihnachtlichen Clubatmosphäre.

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Weihnachtsbaum an der Gedächtniskirche aufgestellt - Panne beim Transport

Fehlt nur noch der Schnee

"Winterlights" ist vermutlich nichts für jemanden, der von Techno und flackernden Lichtern Kopfschmerzen bekommt. Für alle anderen ist es ein cooles Weihnachtserlebnis der anderen Art, das selbst der Grinch ein amüsiertes Grummeln hervorlocken könnte. "Es ist bunt, es bewegt sich, es ist ein bisschen weihnachtlich. Es ist aber auch ein bisschen Disko und Pop. Und es ist kein traditioneller Weihnachtsmarkt, aber auch nicht völlig abgedreht", sagt Bauder und wünscht sich, dass viele Kinder kommen. Staunen und Tanzen unter Weihnachtsbäumen für die ganze Familie. Fehlt nur noch der Schnee fürs perfekte "Winterlights"-Wonderland.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.11.2023, 14:55 Uhr

Beitrag von Corinne Orlowski

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