Zahlen für 2021 - Polizei registriert wieder mehr Raser auf Brandenburger Straßen

Do 12.05.22 | 09:14 Uhr
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Peter Gnida, Polizeioberkommissar, steht mit einer Laserpistole vor einer Schule und misst die Geschwindigkeit der Fahrzeuge in einer 30iger Zone. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Brandenburger Polizei hat im vergangenen Jahr wieder mehr Tempo-Verstöße im Straßenverkehr festgestellt.

Nach einem vorübergehenden Rückgang infolge der Corona-Pandemie ermittelten die Beamten 2021 insgesamt 1,48 Millionen Geschwindigkeitsüberschreitungen, rund 130.400 mehr als 2020. Das geht aus der Antwort des Innenministeriums auf eine Anfrage der AfD-Landtagsfraktion hervor. Im Jahr 2018 waren es demnach noch 1,83 Millionen und 2019 rund 1,70 Millionen dieser Verkehrsverstöße.

Aus den Landkreisen, Städten und Gemeinden Brandenburgs lagen dem Innenministerium zum Zeitpunkt der Antwort auf die AfD-Anfrage noch keine Zahlen für das vergangene Jahr vor. In den Kommunen hatte es ebenfalls erstmals seit langer Zeit im Jahr 2019 einen Rückgang der Geschwindigkeitsüberschreitungen gegeben, der sich im Folgejahr fortsetzte.

Buß- und Verwarngelder in Höhe von 97 Millionen Euro

Den Angaben zufolge meldete die Polizei zwischen Januar 2020 und Februar dieses Jahres insgesamt 3,12 Millionen Geschwindigkeitsüberschreitungen. Der Landeskasse verhalfen die Raser damit zu Einnahmen aus Buß- und Verwarngeldern in Höhe von rund 97 Millionen Euro. Angaben über die Einnahmen der Landkreise, Städte und Gemeinden lagen der Landesregierung nicht vor.

Im Bilanzzeitraum registrierte die Zentrale Bußgeldstelle der Polizei 31.728 Einsprüche gegen Verfahren wegen zu schnellen Fahrens. Knapp 20.000 Einsprüche zogen die Betroffenen zurück, 6.757 Fälle beendeten die Gerichte. 3.339 Einsprüchen gab die Bußgeldstelle statt, knapp 1.700 wurden verworfen. Damit verlief mehr als jeder zehnte Widerspruch gegen eine Zahlungsaufforderung der Zentralen Bußgeldstelle der Polizei erfolgreich. Zum Ausgang der Gerichtsverfahren machte das Ministerium keine Angaben.

Sendung: Antenne Brandenburg, Nachrichten, 12.05.2022, 9 Uhr

10 Kommentare

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  1. 10.

    Offensichtlich funktioniert der Verkehr OHNE diese Blitzerei hervorragend gut. Kein geblitzter Verkehrsteilnehmer ist in einen Unfall verwickelt. Es geht also nur darum Geld zu verdienen, ansonsten bewirkt es nichts. Schaut man sich die Zahlen an und rechnet hoch kommt man zwangsläufig zu dem Schluss, dass der gesamte Verkehr "nur" so und so am besten funktioniert, wie die Verkehrsteilnehmer ihn täglich leben. Hier jetzt Regeln zu erlassen und durchzusetzen die dem Lebensalltag des Souverän entgegenstehen ist nicht von der repräsentativen Demokratie gedeckt.
    Wie ich einst erstaunt von einem Jugendrichter aus Bernau zum Thema Drogen vernahm, währen solche lebensfremden Regeln verfassungswidrig.

  2. 9.

    ... und sollten endlich in selber Höhe auf Verkehrsverstöße der Fußgänger UND Radfahrer angewand werden. So mal für die Gerechtigkeit.

  3. 8.

    Die Bußgelder für Geschwindigkeitsübertretungen sind viel zu gering und die Kontrollen zu selten.

  4. 7.

    Das stimmt.Leider gibt es aber auch Radfahrer die gefährlich daherrasen und das noch auf dem Fußgängerweg .Aber es richtig,es mußte mehr kontrolliert werden und dann auch Mal die Fleppen weg für ganz lange Zeit.

  5. 6.

    Der Kommentar von Wossi meine volle Zustimmung. Man aber darf nicht vergessen, dass auch viele Nichtbrandenburger zu schnell sind.
    Ich beobachte aber auch, dass viele Verkehrsteilnehmer noch nicht einmal innerorts die zulässige Höchstgeschwindigkeit, aus Angst vor möglichen Strafen, fahren. Interessanter wäre auch gewesen, der prozentuale Anteil der Bestraften innerorts, außerorts, und auf der Autobahn. Auch die Art der Fahrzeuge und der jeweilige Anteil nach Art u. Höhe der Strafe u.v.a.m....

  6. 5.

    Ab wann sind es "Raser*innen" oder lediglich zu schnell Fahrende? Auf der Einnahmenseite sind beide Seiten willkommen. Nicht so in den Kommentaren, deshalb die Nachfrage, ab wann es "Verbrecher*innen" sind?

    P.S. Ein (unnützes?) Tempolimit auf Autobahnen bringt Fotos in sehr schlechtem Prei/Leistungs-Verhältnis ALLER und auch Kleinwagen. Ob das jedem bewusst ist?

  7. 3.

    Ich registriere immer mehr grundlose Geschwindigkeitseinschränkungen um dringend benötigte Einnahmen zu generieren.

  8. 2.

    Sie sprechen mir aus der Seele.

    wenn ich mich an die Beschränkungen halte * mit klein wagen und wenig PS, bin ich noch ein hinterniss. Und werde gegebenenfalls noch genötigt schneller zu fahren.

    LG.

  9. 1.

    Wer es zu nichts gebracht hat, will wenigstens auf der Straße angeben!
    Nur dumm, dass er nicht merkt, wie lächerlich und gefährlich er damit ist!

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