Naturkundemuseum Potsdam - Bürger sollen Sichtungen von Gottesanbeterinnen melden

Mi 10.08.22 | 14:19 Uhr
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Symbolbild: Europäische Gottesanbeterin (Quelle: imago/R. Mueller)
Audio: Antenne Brandenburg | 11.08.2022 | Arne Sprung | Bild: imago/R. Mueller

Wer einer Gottesanbeterin in Berlin und Brandenburg begegnet, sollte den Fund nicht für sich behalten. Das Naturkundemuseum in Potsdam bittet um Mithilfe und ruft erneut dazu auf, Sichtungen zu melden. "Wir haben im Zuge der aktuellen klimatischen Veränderungen die Chance, die Ausbreitung einer Art mitzuerleben", sagte Dirk Berger, Biologe im Naturkundemuseum, laut Mitteilung vom Mittwoch.

Die Gottesanbeterin ist vor allem im Süden Brandenburgs recht weit verbreitet. Aber auch im Potsdamer Stadtgebiet sowie in Berlin werde die Art immer häufiger nachgewiesen, hieß es. Laut Naturschutzbund Deutschland ist das Insekt ein Nutznießer des Klimawandels.

Schon über 2.500 Fundmeldungen

Die ursprünglich aus Afrika stammende Europäische Gottesanbeterin liebt die Wärme und verträgt die Trockenheit. Von August bis in den Oktober hinein sei die beste Zeit, erwachsene Gottesanbeterinnen zu entdecken, hieß es.

Seit Beginn des Citizen-Science-Projektes "Gottesanbeterin gesucht!" [www.naturkundemuseum-potsdam.de] gingen mehr als 2.500 Fundmeldungen in die Datenbank des Naturkundemuseums Potsdam ein, wie die Stadt mitteilte. In diesem Jahr seien es bereits mehr als 90 Meldungen gewesen.

 

Aufruf aufgrund der versteckten Lebensweise

Die Gottesanbeterin (Mantis religiosa) faltet ihre Fangarme, als ob sie beten wollte - so kam die Fangschrecke zu ihrem Namen. Sie ernährt sich vor allem von Insekten und Spinnen und ist eine gut getarnte Jägerin. Ihre versteckte Lebensweise mache die Suche nach ihr so schwierig. Deshalb sei die Wissenschaft auf Fundmeldungen aus der Bevölkerung angewiesen, teilte das Naturkundemuseum mit.

Die erste Gottesanbeterin wurde in Brandenburg laut Experten des Museums im Jahr 2007 gefunden. Aus den Landkreisen Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Elbe-Elster, Dahme-Spreewald, Teltow-Fläming und der kreisfreien Stadt Cottbus lägen derzeit die meisten Sichtungen vor. Auch aus anderen Bundesländern wird gemeldet, dass sich die Gottesanbeterin ausbreitet, etwa in Sachsen-Anhalt.

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 11.08.2022

17 Kommentare

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  1. 17.

    Habe heute gegen 20.00 Uhr in unserem Garten im Blumenkasten eine Gottesanbeterin entdeckt. Sie krabbelte dann an der Hauswand entlang, wahrscheinlich auf Futtersuche.

  2. 16.

    Bei uns sind sehr viele Gottesanbeterin und unteranderem haben wir auch eine weiße...

  3. 15.

    In Trebbus auf dem Friedhof, sitzt seit Sonntag eine beigefarbene Gottesanbeterin. Wollte den Strohhalm aus dem Lavendel entfernen und plötzlich begann er sich zu bewegen.

  4. 14.

    Am Montag den 08.08. 2022 im Beet vor der Terrasse beim Gießen entdeckt.

  5. 13.

    Vor 2tagen landete eine Gottesanbeterin bei mir auf dem Balkon..ich hab sie auf die Pflanzen in meinem Balkonkasten gesetzt u keine Ahnung ob sie noch dort lebt..ein wunderschönes wesen

  6. 12.

    Wir haben eins auf unser Balkon und fotografiert

  7. 11.

    Bei uns wohnt seit etwa einer Woche eine im Blumentopf.

  8. 10.

    Habe im Keller in 17268 Templi eine Gottesanbeterin gefunden leider schon tot könnte sie für Forschungsuntersuchungen abgeben

  9. 9.

    Gestern habe ich diesen Artikel gelesen und heute bei uns im Garten im Blutgras eine Gottesanbeterin gesehen. Was für ein Zufall und wie schön.

  10. 8.

    Die Frage für mich ist: wird sie irgendwann zur Plage? Ist ja häufig so, dass Tiere in andere Regionen eingeschleppt werden oder sich aus anderen Gründen dorthin verbreiten. Dann haben sie dort keine natürlichen Feinde und zack.... schon breiten sie sich unkontrolliert aus.
    Könnte das hier auch passieren? Gibt es dazu schon Erkenntnisse?

  11. 7.

    In Zehlendorf an der Granitzallee war eine Gottesanbeterin, sie hing vor dem Schlüsselloch an der Tür durch ich musste.
    Leider hat sie im Laufe der Woche jemand zertreten:(

  12. 6.

    Ich habe seit 1 Woche eine Gottesanbeterin bei mir auf dem Balkon. Sie hat es sich auf meinen Geranien (hängend) gemütlich gemacht. Ich habe sie auch schon beobachtet, als sie einen Grashüpfer verspeist hat

  13. 5.

    Tatsächlich haben meine Tochter und ich erst diese Woche ein Exemplar gesehen direkt vor unserer Haustür. Wir haben noch darüber diskutiert, dass es wie eine Gottesanbeterin aussieht und nicht nach einen normalen Grashüpfer.

  14. 4.

    Schön, dass mein Fund in meiner Heimatstadt Storkow (Mark) Anlass gab, einen weiteren Artikel hier beim RBB zu schalten. Ich selbst ließ mich von dem Insektenfund vor wenigen Tagen inspirieren, weshalb eine neue Nuthlâgeschichte für das Fantasieuniversum Edegard entstand und auch eine neue Malerei hat sie zum Thema. Meiner Meinung nach eine wunderbare Bereicherung für unsere Fauna und jeder sollte seinen Fund melden, am Besten mit einem guten Foto. Bleiben Sie neugierig!

  15. 3.

    Ich arbeite in Wannsee bei der DB und habe gestern eine Gottesanbeterin gefunden.
    Gruß A. Dionies

  16. 2.

    Bei uns lebt eine im Vorgarten in Berlin-Mariendorf. Habe das direkt mal weitergegeben :-)

  17. 1.

    Hatte die Begegnung hier im Hof in Zehlendorf vor ein paar Jahren (2 - 3).
    Ein Biologe war auch hier, aber nicht Herr Berger, wenn ich mich recht erinnere.
    Leider wütet der Hauswart und die Verwaltung in dem Gestrüpp herum - obwohl das auch weitergeleitet hatte.
    Naturschutz leider immer nur, wenn es nicht die eigene Komfortzone betrifft. Dabei wäre hier nur die Einschränkung, Gestrüpp Gestrüpp sein zu lassen und keine mit Aufsitz"rasen"mäher 2 mm rasierte Steppe zu erzeugen.

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