Krieg, Corona und Wiedervereinigung - Am langen Wochenende wird in Berlin mehrfach demonstriert

Sa 01.10.22 | 19:56 Uhr
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Demonstrierende mit Plakaten und ukrainischen Flaggen.(Quelle:dpa/M.Tödt)
Video: rbb24 Abendschau | 01.10.2022 | Bild: dpa/M.Tödt

Mehrere Demonstrationen zu aktuellen innen- und außenpolitischen Themen beschäftigen die Polizei am langen Wochenende in Berlin und sorgen für Straßensperrungen in verschiedenen Stadtteilen.

Am Samstagnachmittag führten zwei Demonstrationen gegen das islamische Herrschaftssystem im Iran und die Gewalt gegen Frauen von Kreuzberg nach Mitte und vom Bebelplatz durchs Regierungsviertel. Die Teilnehmer am Oranienplatz in Kreuzberg gab die Polizei am Abend mit 4.000 an, den Zug, der am Bebelplatz in Mitte startete, schätzte die Polizei auf rund 400 Teilnehmer.

Antikriegsprotest und rechtsgerichtete Gruppen gegen Sanktionen

Am Mittag startete am Bahnhof Gesundbrunnen eine Demonstration gegen den Krieg in der Ukraine mit dem Titel "Wir zahlen nicht für eure Kriege". Angemeldet waren mehrere hundert Teilnehmer. Gefordert wurden von manchen Teilnehmergruppen Friedensverhandlungen statt Waffenlieferungen an die Ukraine.

"Schluss mit den Sanktionen - Handwerker für den Frieden" lautete der Titel einer weiteren Demonstration, die auf dem Alexanderplatz startete. Unter anderem das rechtspopulistische Magazin "Compact" hatte dafür geworben und vor allem rechtsgerichtete Gruppen hatten zur Teilnahme aufgerufen. Der Protest richtete sich gegen die Politik der Bundesregierung. Die Aktivisten forderten ein Ende der Sanktionen gegen Russland, Friedensverhandlungen und eine rasche Reparatur der beschädigten Gas-Pipelines. Sie wandten sich zudem gegen Waffenlieferungen an die Ukraine. Nach Polizeiangaben nahmen hier rund 800 Menschen teil.

Zahlreiche Demos auch am Sonntag und am Feiertag

Am Sonntag soll erneut gegen die Regierung im Iran protestiert werden. Geplant ist eine Menschenkette vom Hermannplatz in Neukölln bis zum Oranienplatz in Kreuzberg. Angemeldet sind 1.000 Teilnehmer.

Nach einem Bericht der Berliner Zeitung wollen ebenfalls am Sonntag Demonstranten durch das Villenviertel in Berlin-Grunewald (Charlottenburg-Wilmersdorf) ziehen und Pools kontrollieren. Das bestätigte die Sprecherin von „Quartiersmanagement Grunewald“ [externer Link], Frauke Geldher, dem Blatt. Es handle sich hierbei um eine "satirische Initiative". Sie organisiere die Veranstaltung unter dem Motto „Umverteilung – und zwar von oben nach unten!". Start der Veranstaltung sei um 17 Uhr am Hagenplatz.

Auch für Montag sind in Berlin zahlreiche Demonstrationen angemeldet [berlin.de]: Am Tag der Deutschen Einheit sind sowohl Corona- als auch Klima-Proteste geplant. Eine weitere Demonstration zieht unter dem Motto "antifa heißt liebe" ab 12 Uhr von der Friedrichstraße aus zum Rosa-Luxemburg-Platz. Zudem wird an verschiedenen Orten an die friedliche Wiedervereinigung Deutschlands erinnert.

Sendung: rbb24 Abendschau, 01.10.2022, 19:30 Uhr

45 Kommentare

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  1. 45.

    Liebe Medien, ich hätte gerne einmal eine Antwort auf die Äußerung, dass bei der Demonstration „Handwerker für den Frieden „ hauptsächlich rechte Gruppen demonstriert haben. Warum stellt ihr alle Leute , die nicht der Meinung sind, wie unsere Regierung, in die rechte Ecke? Vielleicht gibt es noch andere Leute mit andren Meinungen? Die auch akzeptiert werden sollten. Man sollte doch einmal überlegen, ob die Handwerker eventuell unter Existenzängste leiden bei dieser Politik! Und warum wird von dieser Demo, die für alle Handwerker so wichtig war, nur ein ganz kurzer Beitrag gezeigt? Ich muss mich echt sehr wundern und frage mich, wo hier eigentlich die Meinungsfreiheit bleibt.
    Bitte macht Euch mal Gedanken über meine Zeilen.

  2. 44.

    Zitat: "lch bin froh das Italien und Schweden gezeigt haaben das es ohne links grüne geht."

    Was haben die neuen Regierungen in Italien und Schweden denn bisher gezeigt, das Sie so frohen Mutes stimmt? Melonis Ankündigungen lassen eher vermuten, dass Blockade und Erpressung auf EU Ebene aus dem Stiefelland zu erwarten sind.

  3. 43.

    "Es sollte immer um die Sache gehen und nicht darum, wer es sagt."

    Doch, es ist in der Kommunikation sehr wohl relevant, wer der Sender ist aka wer etwas sagt.

    Und was bitte ist die "Sache"? Das sich plötzlich Handwerker für den Frieden einsetzen? Kauft denen doch keiner ab. Und wenn man gleichzeitig das Ende der Sanktionen fordert, wird zumindest klar, dass die entweder nicht ernst zu nehmen sind oder das hier politisch interessiere Gruppierungen im Hintergrund agieren.

  4. 42.


    Die Medien schieben mich in die rechte Ecke, wenn ich gegen Waffenlieferungen bin.

    Auch wenn ich kritische Fragen zur Migration und Integration stelle.

    Liebe Medien … ich bin es leid, mich ständig zu verteidigen. Ihr wollt mich dort in der Ecke.

    Dann bleib ich genau dort stehen! Fertig !

    Und ich hoffe auch - das es mir viele Menschen gleich tun, welche Eure Erziehung und Vorurteile satt haben

  5. 41.

    Das Problem ist ein anderes. Nur weil „der Falsche“ etwas sagt, kann es dennoch richtig sein. Es sollte immer um die Sache gehen und nicht darum, wer es sagt. Das ist wie bei einer Blindverkostung. Hinterher ist man überrascht.

  6. 40.

    Auch rechte gehören zum Volk schon vergessen .Demokratie ist für alle da so es sie überhaupt gibt.
    lch bin froh das Italien und Schweden gezeigt haaben das es ohne links grüne geht.Das sollte Ansporn für Deutschland sein und die AFD an die Regierung zu wählen ..

  7. 39.

    Mit der politischen und medialen Diffamierung der Handwerker-Demos wird doch nur versucht, die Proteste kleinzuhalten. (Spalte und herrsche.) Immer wenn Regierungen keine sachlichen Gegenargumente mehr haben und eine weitere Verelendung der Bevölkerung aufgrund hoher Energie- und Lebensmittelpreise hauptsächlich selbst zu verantworten haben, gibt es für sie nur den Weg zunehmender Repressionen. Das ist der Anfang vom Ende oder sogar schon das Ende vom Ende.

  8. 38.

    Ich war gestern bei der linken Friedensdemo, die vom Roten Rathaus aus startete. Zuvor gab es auf der Kundgebung sehr interessante und kluge Reden. Die Stimmung unter den Friedensdemonstranten war gut. Es waren allerdings immer noch viel zu wenig Teilnehmende. Mensch Leute: Wacht endlich auf!

  9. 36.

    Heißt korrekt berichten nur, wenn man behauptet Corona sei Quatsch und ffp2Masken schützen kein bißchen gegen Corona? Peter a, Thomas Erkner und ich machen Andreas und andere auch weiterhin auf derlei Verschwörungstherien aufmersam und nageln die so tickenden weiterhin Leute darauf fest, dass die Begründungen dieser Schlaumeier Gestümper sind und dass, was von diesen "experten" ausgeht die wirkliche Panikmache und Angstverbreitung ist und bleibt. Wovor haben die eigentlich Angst? (Künftig nicht mehr ungestraft Mitmenschen zu infizieren?). Helle geht anders.

  10. 35.

    Mario:
    "Jeder der die Sanktionen kritisch sieht ist in den Medien ein Rechter und Putin Unterstützer."

    Das ist UNSINN!

    Aber, wer mit Rechten Arm in Arm demonstriert, der ist auch ein Rechter! Und wer Putin unterstützt - z.B. indem er dessen Propaganda übernimmt - ist ein Putin-Unterstützer!

  11. 34.

    Cetak:
    "Es ist eine Schande, das der RBB die “Handwerker für den Frieden“ Kundgebung in die Rechte Ecke stellt, anstatt korrekt darüber zu berichten. Das ist kein Journalismus sondern Propaganda."

    Nein, es ist keine Schande, wenn der RBB Menschen, die mit dem rechten Compact-Magazin zusammen demonstrieren - und damit also mit Rechten sympathisieren - Rechte nennt! Das ist keien Propaganda, sondern Journalismus. Propaganda wäre es, das Compact-Magazin nicht als rechets Medium zu bezeichnen.

  12. 33.

    Jeder der die Sanktionen kritisch sieht ist in den Medien ein Rechter und Putin Unterstützer.

  13. 32.

    " Auweia,wo ist die Meinungsfreiheit hin?" Was soll dieser immer öfter widerholte Stuss? Natürlich darf jeder gegen die Unterstützung der Ukraine sein und sich auch so äußern. Das geschieht tagtäglich hundertemal. Man kann auch die abstrusesten Verschwörungstheorien entwickeln und Handwerker haben selbstverständlich das recht für und gegen jenes und mit wem auch immer zu demonstrieren. Wenn ich mich aber dabei mit Rechten oder linken Chaoten zusammentue, muss ich es auch hinnehmen, dass ich dann als "Rechter" oder "Chaot" eingestuft werde. Das gehört auch zur Meinungsfreiheit. Deshalb Schluss mit dem Gejammere nichts sagen zu dürfen.

  14. 31.

    Gerade weil Berlin eine Hochburg der Wahlfälscher ist, sollte es parallel dazu regelmäßig Demos gegen den Senat geben - besonders gegen Kreuzberg-Friedrichshain

  15. 30.

    Wer da mitmarschiert stellt sich selbst in die rechte Ecke.
    Ob da Handwerker dabei waren......

  16. 29.

    Es ist eine Schande, das der RBB die “Handwerker für den Frieden“ Kundgebung in die Rechte Ecke stellt, anstatt korrekt darüber zu berichten. Das ist kein Journalismus sondern Propaganda.

  17. 28.

    Ich bin Handwerker und habe große Probleme mit der Ausrichtung der Demo. Wieder einmal (warum eigentlich?) wird geflissentlich übersehen, dass Putin der Kriegstreiber ist und nicht die Ampel und die anderen westlichen Regierungen. Hoffnung schöpfe ich aus der Tatsache, dass nur wenige Menschen daran teilnahmen. Wieviele davon Handwerker sind, wäre noch ein anderes Thema!

  18. 27.

    Find ich auch gut, dass sie dort wohnen. Bleiben sie recht lange!

  19. 26.

    Zitat: "Werdens die Handwerker jetzt auch als Rechte eingestuft?"

    Sorry, aber eine Demo unter dem Motto: "Schluss mit den Sanktionen - Handwerker für den Frieden", zu der u. a. das "Compact" Magazin aufgerufen hat, erscheint mir doch etwas seltsam. Das suggeriert doch irgendwie, dass man nur die Sanktionen aufheben müsse und dann der Weg für Friedensverhandlungen frei wäre. Gerade angesichts der neuesten Entwicklungen in der Ostukraine bzgl. der Scheinreferenden, ist dieses Motto ziemlich realitätsfern.

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