Bis 9. Oktober - Bürger sollen an Glasfassaden verunglückte Vögel melden

Mi 05.10.22 | 15:43 Uhr
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Eine tote Kohlmeise liegt vor Terrassenfenster. (Quelle: dpa/M. Henning)
Video: rbb24 | 04.10.2022 | Victor Marquardt | Bild: dpa/M. Henning

Nach Schätzungen der Senatsumweltverwaltung sterben in Berlin jährlich etwa vier Millionen Vögel, weil sie gegen Glasscheiben fliegen. Besonders hoch ist die Absturzrate laut BUND Berlin am Berliner Hauptbahnhof.

"Das Problem ist, dass die Vögel Glas nicht sehen können", sagte Vogelschutz-Beauftragte Claudia Wegworth dem rbb. Wenn man beispielsweise die verglaste Fassade am Hauptbahnhof nehme, sehe das Eingangsportal für den Vogel wie ein freier Durchflug aus. "Der Vogel sieht nur das, was sich darin spiegelt, wie zum Beispiel den Himmel", so Wegworth.

Verunglückte Vögel online melden

Um auf dieses Problem aufmerksam zu machen, ruft der BUND noch bis 9. Oktober dazu auf, verunglückte Vögel online zu melden [bund-berlin.de]. In einem Formular können Fundort, Datum und Uhrzeit, sowie auch der Zustand des Tieres eingetragen werden. Auch ein Foto soll hochgeladen werden.

Die Aktion ist Teil des Global Bird Rescue der Kanadischen Vogelschutzorganisation FLAP, die jährlich zum Höhepunkt der Zugvogelzeit im Herbst stattfindet. "Wenn wir Meldungen aus Berlin oder dem Umland bekommen, setzen wir das auf eine große interaktive Weltkarte, wo alle Teams ihre Einträge machen", erklärte Wegworth. Dies solle verdeutlichen, dass das Problem auf der ganzen Welt besteht. Bereits im letzten Jahr hatte der BUND Berlin bereits zahlreiche Gefahrenstellen für Vögel lokalisiert.

Abhilfe können Punkte schaffen

Für die Vögel sind aber nicht nur große Gebäude eine Gefahrenquelle, sondern auch die Glasscheiben von bespielsweise Bushaltestellen.

Laut BUND Berlin könnten diese Unfälle aber auch vermieden werden, indem die Glasscheiben mit Punkten beklebt werden, wie am Haus der Zukünfte Futurium. Diese sollen weitere Todesfälle an den Glasscheiben vermeiden.

Sendung: rbb24 Abendschau, 04.10.2022, 19:30 Uhr

16 Kommentare

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  1. 16.

    Ich habe eben den Eindruck, z.B. Futternot in Tierheimen, Mindestauslaufzeit für Hunde (meine Nachbarin, anzeigen? und?, dass vielen Menschen das Tierwohl näher ist als das Menschenwohl und manche im grunde soweit gehen, dass sie selbst keine Menschen zeugen dürften. Und es gibt Menschen die gehen zur Tafel und haben 3 Katzen. Aber mwxd darf ja keine andere Meinung haben.

  2. 15.

    "Laut BUND Berlin könnten diese Unfälle aber auch vermieden werden, indem die Glasscheiben mit Punkten beklebt werden" - macht sie aber nicht zu klein!
    Sonst denken unsere gefiederten Freunde*innen es seienKörner oder Insekten, das wäre dann eher unproduktiv, oder?

  3. 14.

    Ich wohne in einem Hochhaus und da kommt es auch schonmal vor, dass ,vorrangig, Tauben ans Fenster klopfen.
    Soll man die auch zählen? Ratten zählt man doch wohl auch nicht, oder?
    Gut, Tauben Weine ich nun keine Träne nach, sind Sie doch nur die Ratten der Lüfte.

  4. 12.

    "Sollen melden" - da kräuseln sich mir als Ossi die Zehennägel hoch!
    Im übrigen scheint es völlig in Ordnung zu sein, wenn Vögel durch Rotorblätter erlegt werden, nur Glasflächen gehen gar nicht - Ironie aus.

  5. 11.

    Bei manchen Kommentaren muss man den Kopf schütteln um die Dummheit in den Worten abzuwehren. Was ist an dem Thema so lächerlich? Ich war mir der Möglichkeit bisher nicht bewußt, dass die innerstädtischen (modernen und meist abweisenden) Fassaden vielleicht für mehr Vögel tödlich sind, als die Windräder auf den Feldern.
    Übrigens ist das kein schönes Geräusch, wenn so ein Vogel gegen eine Fensterscheibe donnert. Und nein, die Vögel versuchen nicht zwischen den Punkten hindurch zu fliegen, wenn welche auf den Glasfassaden angebracht sind.

  6. 9.

    Habe gestern einen Beitrag gesehen, indem darauf hingewiesen wurde, dass von einer bestimmten Art Zugvögel rund 60% von Offshore-WIndrädern im Meer getötet werden.
    Diese spezielle Art filegt über dem Meer niedriger als über Land - leider genau in Höhe der Windräder.
    Wie könnte man diesen Vögeln helfen?

  7. 8.

    würde es helfen, die Fensterscheiben - z.B. am Hauptbahnhof - nicht so häufig zu reinigen?
    Hätten Vögel bei grauen, matten, verschmutzten Scheiben eine höhere Chance, diese als Hindernisse zu erkennen?

  8. 7.

    Lang leben die Butzenscheiben! Wenn wir künftig bevorzugt in Bunker mit kleinen (Schießscharten-) Fenstern leben, spart das ja auch prima Energie. Vor allem, wenn man ökologisch korrekt nicht mehr als eine Funzel zur Beleuchtung verwendet. (Ich hoffe, das ist empathisch genug. Und achtsam. Und nachhaltig.)

  9. 6.
    Antwort auf [Torsten Neumann] vom 05.10.2022 um 21:25

    Sie haben kein Recht zu sagen, die Tauben sind Ratten, sie gehören zur Natur wie Sie selber als Mensch

  10. 5.

    " Die allereinfachste und kostengünstigste Methode jedoch ist: Auf das Fensterputzen verzichten! "
    Entnommen aus https://www.nabu.de/tiere-und-pflanzen/voegel/helfen/01079.html
    Auch interessant und hilfreich:
    https://www.vogelwarte.ch/de/voegel/ratgeber/gefahren-fuer-voegel/vogelkollisionen-an-glas-vermeiden

    Sinnfreies Rumgemotze hilft jedenfalls nicht.

  11. 4.

    Schlagen Sie doch bitte erstmal den Begriff „Renaturalisierung“ nach…aufs Fahrrad umsteigen und die Abschaffung von Parkplätzen hat damit noch nichts zu tun.
    Bei all dem Raubbau an der Natur, sind wir wohl weitaus mehr schuldig. Da sollte das Kleben von ein paar Punkten nicht das Problem sein.

  12. 3.

    Wie kann man so emphatielos sein? Was daran klingt nach einem Aprilscherz?
    Es ist ein riesengroßes Problem, mal wieder menschengemacht, das sich negativ auf die Vogelpopulationen auswirkt.
    Nur, weil man ganz offensichtlich nichts mit Tieren und seiner Umwelt anfangen kann, ist es deswegen nicht ins Lächerliche zu ziehen.

  13. 2.

    Hurra, nach Katzenwäsche und Waschlappen wäre das doch ein neues Betätigungsfeld für die Grünen: Weg mit den Fenstern - Wollsäcke erfüllen den Zweck auch. Der eine oder andere verirrte Vogel wird's danken und wir sind den Höhlenbewohnern wieder ein Stück näher!

  14. 1.

    Ist das jetzt 1.April? Ablenkungsnachrichten- und therapie? Konsequent - keine Fenster mehr (ist auch gut von wegen Energie) bzw. mit Fahrrad Fahrad Fahrrad, gespeerten Strassen, Abschaffung v. Parkplätzen machen sind wir ja schon bei totalen Renaturalisierung. Seht mwxd ja auch an der Wohnungspolitik etc etc - P.S. Jeden Vogel obduziern, könnte ja auch am Lachkrampf gestorben sein.

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