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Quelle: dpa/T.Kleinschmidt

Generalsanierung

Bahnstrecke Berlin-Hamburg wird im Jahr 2025 sechs Monate gesperrt

Von Juni bis Dezember 2025 wird die hochfrequentierte Bahnverbindung zwischen Berlin und Hamburg komplett ausfallen. Der Grund: die Bahn will die 280 Kilometer lange Strecke generalsanieren - dafür muss sie für den Zugverkehr gesperrt werden.

Die vielbefahrene Bahnstrecke zwischen Berlin und Hamburg wird im Zuge einer Generalsanierung 2025 ein halbes Jahr lang für den Zugverkehr gesperrt. Während der Bauarbeiten kann die 280 Kilometer lange Schnellstrecke zwischen Juni und Dezember 2025 nicht befahren werden, wie das Unternehmen am Freitag in einer Pressemitteilung bekannt gab.

Mit diesem "kurzen gebündelten Eingriff" solle "möglichst viel Verbesserung für das Gesamtsystem" erzielt werden, wurde Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) zitiert. Durch die Sanierung wolle man mehr "Verkehr auf der klimafreundlichen Schiene ermöglichen und gleichzeitig Qualität und Pünktlichkeit steigern", so die Bahn.

Die Strecke zwischen der Haupt- und der Hansestadt gehört mit im Schnitt rund 17.000 Fahrgästen pro Tag zu den am stärksten genutzten Verbindungen in Deutschland.

Güterzugunfall in Niedersachsen

Sperrung der ICE-Strecke Berlin-Hannover bis Ende November verlängert

Nach einem Unfall zweier Güterzüge in Niedersachsen ist die ICE-Strecke zwischen Berlin und Hannover in beiden Richtungen gesperrt. Züge werden umgeleitet oder fallen aus. Mindestens bis zum 27. November kommt es zu Einschränkungen.

Mindestens 45 Minuten länger unterwegs

Für den Fern- und Güterverkehr richtet die Bahn eigenen Angaben zufolge Umleitungen ein. Die Züge sollen während der Sanierungsphase über Uelzen, Salzwedel und Stendal verkehren sowie über Hannover. "Je nach Umleitungsstrecke müssen Reisende zwischen 45 und 105 Minuten mehr Zeit einplanen", hieß es. Derzeit dauert die schnellste Verbindung zwischen Berlin Hbf und Hamburg Hbf 1:43 Stunden.

Im Regionalverkehr sollen auf den betroffenen Abschnitten Ersatzverkehre unterwegs sein. Während der sechsmonatigen Sanierung sollen Gleise, Weichen, Oberleitungen und Stellwerke modernisiert werden. Bahnhöfe sollen dem Bericht zufolge neue Bahnsteigdächer, Wetterschutzhäuser und Wegeleitsysteme erhalten, die Barrierefreiheit soll verbessert werden. Zudem werden Überholmöglichkeiten für Züge geschaffen.

Zeitgleich wird die "Hollandstrecke" saniert

Auch die für den Güterverkehr wichtige sogenannte Hollandstrecke, die Verbindung zwischen Emmerich und Oberhausen in Nordrhein-Westfalen, soll laut Deutscher Bahn saniert werden. Die Sanierung erfolge zwischen November 2024 und Juni 2026 überwiegend durch getaktete Sperrungen und eingleisigen Betrieb. Der 72 Kilometer lange Abschnitt ist Teil der europäischen Verbindung zwischen Rotterdam und Genua und könne nicht für einen längeren Zeitraum gesperrt werden, hieß es.

Ziel der Sanierung: Mehr Fahrgäste

Beide Korridore – also sowohl die Verbindung zwischen Berlin und Hamburg als auch die Hollandstrecke - sind zentrale Bausteine im künftigen Hochleistungsnetz, sagte Bahn-Chef Richard Lutz. Ziel sei es, durch die Erneuerung der wichtigsten Korridore noch mehr Menschen und Unternehmen für die Schiene zu gewinnen.

Das erste Modernisierungsprojekt startet wie bereits bekannt 2024 auf der Strecke Frankfurt/Main und Mannheim. Bis 2030 will die Deutsche Bahn pro Jahr dann mindestens zwei weitere Korridore sanieren.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.11.2022, 11:30 Uhr

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