rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/Klaus-Dietmar Gabbert

Ministerium räumt Fehler ein

Falscher "Problemwolf" in Teltow-Fläming erlegt

In Brandenburg dürfen die Behörden nach der neuen Verordnung gegen sogenannte Problemwölfe vorgehen. Auf dieser Grundlage wurde in Teltow-Fläming Ende Januar erstmals ein Tier erlegt. Getroffen wurde aber offenbar das falsche: Das hätten Genanalysen nun ergeben, teilte das Umweltministerium am Freitag mit. Zuvor hatte die Märkische Oderzeitung berichtet.

Nach Angaben des Ministeriums sei Jagd auf den "schadhaften Wolf GW1339m" gemacht worden. Erlegt worden sei aber nur ein männlicher Nachkomme. Der Problemwolf soll seit letztem Jahr 65 Nutztiere getötet und 23 Tiere verletzt haben. 11 Tiere seien nach Behördenangaben nach Übergriffen verschollen. Die Bemühungen, den eigentlich gesuchten Wolfsrüden zu erlegen, gingen daher weiter. Seine Identifizierung sei aber schwierig, weil er keine besonderen Merkmale aufweise.

Das kürzlich erlegte Tier gehörte laut Ministerium zum Rudel im Revier Dahmetal. Dort war es innerhalb eines halben Monats vier Mal zu Übergriffen auf Weidetiere gekommen. Hierbei wurden laut Ministerium mindestens 34 Schafe getötet und 10 weitere verletzt.

47 von 161 Rudeln in der Mark

Zahl der Wolfsrudel in Deutschland gestiegen - Brandenburg liegt vorne

In Deutschland ist die Zahl der Wolfsrudel weiter gewachsen. 161 zählte das Bundesamt für Naturschutz zuletzt. Brandenburg nimmt dabei den Spitzenplatz ein.

Brandenburg hat weltweit höchste Wolfsdichte

Grundsätzlich gehört der Wolf per Bundesnaturschutzgesetz zu den streng geschützten Arten. Es ist verboten, ihn zu fangen, zu verletzen oder gar zu töten. Der Paragraf 45a des Bundesnaturschutzgesetzes erlaubt aber den Abschuss von Wölfen, sobald sie in engem räumlichen und zeitlichen Zusammenhang mit Rissereignissen stehen.

Im Jahr 2021 war die Zahl der in Brandenburg gerissenen Nutztiere um über 35 Prozent zum Vorjahr gestiegen. Nach Angaben der Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW) stieg in Brandenburg die Zahl der gerissenen Nutztiere von 864 auf 1173. Darunter waren erstmals auch 172 Rinder sowie Pferde, Hunde, Alpaka und Hühner.

Die Zahl der bestätigten Wolfsübergriffe stieg demnach im Jahr 2021 ebenfalls um 36 Prozent zum Vorjahr. Brandenburg hat laut DBBW mit über 900 bestätigten Individuen die weltweit höchste Wolfsdichte. 37 Prozent aller deutschen Wölfe leben in Brandenburg.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 10.02.2023, 19:30 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen