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Video: rbb24 Abendschau | 23.03.2023 | Anja Herr | Quelle: dpa/M.Skolimowska

Berlin-Dahlem

Auf FU-Gelände gefundene menschliche Knochen beigesetzt

Mehrere Tausend Knochen sind am Donnerstag mit einer Trauerfeier auf dem Berliner Waldfriedhof Dahlem bestattet worden. Die Gebeine waren in den vergangen zehn Jahren bei Grabungen auf dem Campus der Freien Universität (FU) gefunden worden. An der bewusst nicht religiös gehaltenen Feier nahmen mehr als 100 Menschen teil.

Mutmaßliche Kolonial- und NS-Opfer

Auf FU-Gelände gefundene menschliche Überreste werden beigesetzt

Auf dem Campus der FU Berlin wurden tausende Knochen entdeckt. Sie werden dem früheren Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, Erblehre und Eugenik zugeordnet. Ohne Wissen über die Opfer werden die Knochen am Donnerstag beigesetzt. Von Lena Petersen

Die Herkunft der menschlichen Knochen kann laut der FU nicht mit hundertprozentiger Gewissheit rekonstruiert werden. Sie stammen vermutlich von Opfern aus Verbrechenskontexten, insbesondere aus Sammlungen im ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik. Ein Teil der Knochen könnte auch Opfern nationalsozialistischer Verbrechen zugeordnet werden.

Der Präsident des Zentralrates der Juden, Josef Schuster, sagte anlässlich der Trauerfeier: "Trauer fragt nicht nach Herkunft, Konfession und Zugehörigkeit. Unsere Trauer von heute über die Verbrechen der Vergangenheit erschafft die kollektiven Gedenkorte von morgen."

Sendung: rbb24 Abendschau, 23.03.23, 19:30 Uhr

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