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Audio: rbb24 Inforadio | 13.04.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/P.Zinken

Verzögerter Rettungseinsatz in Berlin

Staatsanwaltschaft: Klima-Aktivisten nicht für Tod von Radfahrerin verantwortlich

Im Oktober 2022 hatten Klima-Aktivisten der "Letzten Generation" die A100 blockiert. Dadurch verzögerte sich der Rettungseinsatz bei einem tödlichen Unfall einer Radfahrerin. Laut Staatsanwaltschaft tragen die Aktivisten am Tod der Frau keine Schuld.

Klimademonstranten der "Letzten Generation" haben keine strafrechtliche Verantwortung für den Tod einer Radfahrerin im vergangenen Herbst in Berlin. Das hat die Berliner Staatsanwaltschaft am Donnerstag mitgeteilt.

Demnach wurde gegen zwei Demonstranten zwar Anklage wegen Nötigung und Widerstands gegen Vollstreckungsbeamte erhoben - und nicht wegen eines Körperverletzungs- oder Tötungsdelikts.

Anordnung des Landgerichts

Angreifer nach Betonmischer-Unfall in Berlin muss in Psychiatrie

Ein Unfall in Berlin löste im November bundesweites Aufsehen aus. Ein Lkw überfuhr eine Radfahrerin, die kurz darauf starb. Ein Obdachloser hielt die Radfahrerin für seine Tochter und stach auf den Lkw-Fahrer ein. Nun muss er in die Psychiatrie.

Frau hätte nicht gerettet werden können

Am 31. Oktober 2022 hatten die Aktivisten, die damals 63 und 59 Jahre alt waren, auf der A100 in Höhe Messedamm demonstriert und so einen Stau verursacht. Durch die Blockade wurden auch ein Rettungsfahrzeug und ein Rüstwagen mit Spezialgerät der Feuerwehr aufgehalten. Diese kamen verspätet bei einer 44 Jahre alten Fahradfahrerin an, die bei einem Unfall mit einem Betonmischer schwer verletzt wurde.

Laut Staatsanwaltschaft hätte die Frau allerdings auch ohne die Verzögerung nicht mehr gerettet werden können. Dies habe die Obduktion der Leiche ergeben.

In einem Abschlussbericht der Berliner Feuerwehr hatte es im November 2022 geheißen, dass die Klimaaktivisten den Rettungseinsatz behindert hätten. Durch die Verspätung habe man Rettungsmethoden, die für das Unfallopfer schonender gewesen wären, gar nicht erst in Erwägung ziehen können.

Messerangriff auf Fahrer des Betonmischers

Unmittelbar nach dem Unfall der Radfahrerin hatte ein Mann den 64 Jahre alten Fahrer des Betonmischers mit einem Messer attackiert. Der 48-jährige obdachlose Mann soll, so die Vorsitzende Richterin Mitte März, aus krankhaftem Wahn heraus gehandelt haben und ist in einem psychiatrischen Krankenhaus untergebracht worden. Der Lkw-Fahrer musste im Krankenhaus behandelt werden.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.04.2023, 12:25 Uhr

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