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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 06.08.2023 | Charlotte Gerling | Quelle: Rathaus Potsdam

Brauhausberg in Potsdam

Feuerwehr prüft Einsturzgefahr nach Brand im alten Landtagsgebäude

Nach dem Feuer im Hauptgebäude des früheren Potsdamer Landtags zeigte sich ein Bild der Zerstörung. Die Polizei geht dem Verdacht der Brandstiftung nach, die Feuerwehr muss aber erst die Einsturzgefahr des Gebäudes prüfen.

Nach dem schweren Brand im Hauptgebäude des früheren Landtags in Potsdam ist weiter offen, wann die Untersuchungen zur Ursache im Gebäude selbst beginnen können. Kriminaltechniker würden den Brandort aufsuchen, sobald ein gefahrloses Betreten des Gebäudes möglich ist, sagte ein Polizeisprecher am Montag.

Erst dann könnten die Brandursachenermittlung und die Sicherung möglicher Spuren vor Ort beginnen. Wann dies möglich sein werde, könne gegenwärtig auch aufgrund des baulichen Zustands des Gebäudes noch nicht gesagt werden. Die Feuerwehr müsse erst prüfen, ob das Gebäude einsturzgefährdet ist, hieß es.

Quelle: dpa/Rathaus Potsdam

Alter Plenarsaal komplett zerstört

Wie Stephanie Bruhns von der Polizei Potsdam dem rbb am Sonntag sagte, hat man noch keine weiteren Erkenntnisse zur Ursache des Brandes. Auch zur Höhe des Schadens konnte die Polizei bislang keine Angaben machen. Nun müsse ein Statiker prüfen, inwieweit die anderen Stockwerke beschädigt seien, sagte Einsatzleiter Andreas Tausche dem rbb. Wasserschäden gebe es auf jeden Fall.

Der Brand war am Samstagnachmittag im Seitenflügel des Gebäudes ausgebrochen. Tausche zufolge hatten sich die Flammen sehr schnell ausgebreitet. Innerhalb von zehn Minuten sei der Dachstuhl komplett in Brand geraten und eingestürzt. Der darunterliegende ehemalige Plenarsaal wurde komplett zerstört. Wegen des Feuers warnte die Leitstelle zwischenzeitlich vor starkem Rauch. Der Brand wurde am späten Samstagabend gelöscht.

Verdacht auf Brandstiftung

Polizei ermittelt nach Feuer auf Areal des früheren Potsdamer Landtags

Ein zweiter Brand und wiederholter Vandalismus

Bereits Ende Juli war in einem leerstehenden Gebäude auf dem Areal des ehemaligen Landtags in Potsdam ein Brand ausgebrochen. In drei Räumen stellten die Einsatzkräfte in der Nacht auf den 24. Juli kleinere Feuer fest. Auch hier wird den Angaben nach wegen des Verdachts der Brandstiftung ermittelt.

In der DDR beherbergte das Gebäude die SED-Bezirks- und Kreisleitung. Es bekam den Spitznamen "Kreml". Zwischen 1990 und 2013 tagte dort der Brandenburger Landtag, bevor er ins Potsdamer Stadtschloss umzog. Zwischen 2015 und 2018 kamen hier Geflüchtete unter. Seitdem steht das mittlerweile baufällige Gebäude leer. Es kam vermehrt zu Vandalismus.

Das Gebäude gehört dem Berliner Immobilienunternehmen Sanus AG. Angekündigt war, dass dort bis 2026 ein Wohn- und Gewerbequartier entstehen soll.

Sendung: Fritz, 06.08.2023, 15:30 Uhr

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