rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Audio: rbb24 Inforadio | 20.11.2023 | Nico Hecht | Quelle: Picture Alliance/Soeren Stache

Bau in der Innenstadt

Neue Potsdamer Synagoge soll 2024 öffnen

Die neue Potsdamer Stadtsynagoge soll im kommenden Sommer eröffnet werden. Das Bauwerk werde voraussichtlich bis März 2024 fertiggestellt, hieß es am Montag bei einem Besichtigungstermin der Baustelle in Potsdam. Danach sei noch eine technische Prüfung
erforderlich.

Der Präsident der Zentralwohlfahrtsstelle der Juden in Deutschland, Abraham Lehrer, sagte, mit der neuen Synagoge entstehe endlich ein Ort für die Gemeinden, an dem jüdisches Leben ohne Angst möglich gemacht werde. "Mit den beteiligten ortsansässigen Gemeinden konnten wir auf dem Weg zu einem kooperativen Nutzungskonzept wichtige Meilensteine erreichen." An dieser Vision sollte man festhalten, so Lehrer.

Eröffnung für 2024 geplant

Feierliches Richtfest für die neue Synagoge in Potsdam

Jahrelang war um den Bau einer neuen Synagoge in Potsdam gerungen worden, bis im vergangenen November schließlich der Grundstein gelegt wurde. Jetzt ist schon der Rohbau fertig - am Freitag wurde beim Richtfest symbolisch ein Nagel eingeschlagen. Von Carsten Dippel

Bau in der Nähe des Landtags

Die Brandenburger Kulturministerin Manja Schüle (SPD) sagte, das neue Bauwerk mitten im Herzen der Stadt sei auch Ausdruck der unverbrüchlichen Solidarität des Landes mit den Jüdinnen und Juden. "Der Synagogen-Bau ist Stein gewordener Beweis dafür, dass jüdisches Leben unverrückbar und sichtbar in unsere Mitte gehört." Diese Solidarität sei angesichts des Angriffs der Terrororganisation Hamas auf Israel besonders bedeutend.

Es sei wichtig, an die Opfer des NS-Menschheitsverbrechens der Schoah zu erinnern, sagte die Ministerin weiter. Heutiges jüdisches Leben müsse jedoch zugleich viel stärker als Teil der Gesellschaft wahrgenommen werden. "Dass wir ausgerechnet in Deutschland wieder jüdisches Leben verstärkt schützen müssen, ist unerträglich", so Schüle.

Der rund 16,4 Millionen Euro teure Neubau im Stadtzentrum in unmittelbarer Nähe des Landtags wird vom Land Brandenburg finanziert. Die historische Potsdamer Synagoge wurde nach der NS-Pogromnacht von 1938 zweckentfremdet, 1945 bei einem Luftangriff zerstört und später abgerissen. An ihrem früheren Standort wurde zu DDR-Zeiten ein Wohnhaus errichtet. Dort erinnert eine Gedenktafel an die alte Synagoge.

Finanzstaatssekretär Frank Stolper (parteilos) dankte allen am Bau beteiligten Akteuren. "Trotz Liefer- und Personalengpässe im Baugewerbe gibt es bisher nur marginale Verzögerungen im Bauverlauf." Der Grundstein für das neue Synagogen- und Gemeindezentrum wurde im November 2021 gelegt, das Richtfest wurde im August 2022 gefeiert. An der Universität Potsdam wurde bereits 2021 eine kleine Synagoge eröffnet.

Sendung: rbb24 Inforadio, 20.11.2023, 13:20 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen