Die Geburtsstunde der Kirche - Was ist eigentlich Pfingsten?

So 19.05.24 | 08:00 Uhr | Von Ulrike Bieritz
  28
Symbolbild:Darstellung einer Pfingsttaube in der Kuppel des Berliner Doms.(Quelle:imago images/epd)
imago images/epd
Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 19.05.2024 | Felicitas Montag | Bild: imago images/epd

Pfingsten ist für viele nicht mehr als ein langes Wochenende und Gelegenheit für Ausflüge. Gleichzeitig hat das Fest für gläubige Christen eine sehr große Bedeutung. Von Ulrike Bieritz

Haben Sie sich auch schon mal gefragt, warum in vielen Kirchen über dem Altar oder in der Kuppel Taubenmotive auftauchen?

Das hat was mit Pfingsten zu tun - und mit dem Heiligen Geist, um den es nämlich an diesem christlichen Feiertag geht. Dem christlichen Glaube zufolge erfüllt und verbindet der Heilige Geist alle Gläubigen – weswegen Pfingsten auch als Geburtstag der Kirche gilt.

Aber der Reihe nach. Am Pfingstsonntag endet der am Aschermittwoch beginnende Osterfestkreis. 50 Tage ist die Osterzeit nun vorbei. Diese Zeitspanne findet sich am im Begriff "Pfingsten" wieder. Der leitet sich nämlich von dem griechischen Wort "pentekosté", der Fünfzigste, ab.

Pfingsten ist ein schwer fassbares Fest

Ursprünglich wurde Pfingsten eine ganze Woche gefeiert – übrig blieben zwei Feiertage, über die sich alle freuen, auch wenn sie nicht mehr wissen, was der eigentliche Grund ist.

Pfingsten ist wirklich ein schwer fassbares Fest. Genauso wie der Geist, also der Heilige Geist, um den es hier geht. Der soll nämlich an eben jenem Tag über die Anhänger von Jesus gekommen sein.

Was aber ist dieser ominöse Heilige Geist, von dem nicht nur in der Bibel, sondern auch in den Kirchen so oft die Rede ist. Die Bibel versteht ihn als schöpferische Macht allen Lebens.

Gottesdienste werden im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes begonnen und ein Kreuzzeichen gemacht – Gott der Vater, Jesus der Sohn und eben der Geist, der in die Welt gesandt wurde, um Person, Wort und Taten von Jesus lebendig zu halten.

Das Pfingstwunder

Immer noch ziemlich schwer verständlich, oder?

Schauen wir also direkt in die Bibel, in der es natürlich auch dazu eine Geschichte gibt.

Ostern, und damit die Auferstehung von Jesus, ist lange her. Bis Himmelfahrt war Jesus seinen Anhängern immer mal wieder erschienen. Doch dann war er endgültig weg und sie standen ziemlich verlassen da. Was soll aus ihnen werden, ohne Anführer und unter strenger Beobachtung der Römer, denen diese Jesus-Truppe schon lange ein Dorn im Auge ist?

Plötzlich teilt sich das Feuer und die Flammen tanzen

Da plötzlich zieht ein Sturm auf und pfeift durch das Haus, in dem die Jünger so ratlos zusammenhocken. Das Feuer teilt sich, Flämmchen tanzen durch die Bude und über ihre Köpfe. In der Apostelgeschichte steht, dass sie plötzlich vom Heiligen Geist erfüllt werden und mit anderen Zungen zu reden begannen.

Das meint: Sie können alle möglichen Sprachen, wundern sich darüber und laufen auf die Straße, um von Gott, Jesus und alldem zu erzählen. Das ist das sogenannte Pfingstwunder. Der Heilige Geist hat sie quasi begeistert, und sie haben diese Begeisterung an andere weitergegeben. Weil sie überall von Jesus erzählen, kennen wir diese Geschichten noch heute.

Manche meinen, dass die Redewendung: Feuer und Flamme für etwas sein - also von etwas begeistert sein - ihren Ursprung in diesem Ereignis hat. Und weil der Heilige Geist nicht nur weht, wo er will, sondern eben auch schwer zu fassen ist, wurde im Mittelalter die Taube zu seinem Symbol. Deshalb sieht man weiße Tauben oft ganz vorne in Kirchen, über dem Altar oder in der Kuppel.

Von Pfingstochsen und Langschläfern

Auch Pfingsten ist ein Frühlingsfest und deshalb werden Gottesdienste traditionell im Freien gefeiert, Kirchen mit grünen Birkenzweigen geschmückt. Feierliche Umzüge finden statt und mancherorts wird das Vieh das erste Mal nach dem Winter auf die Weide getrieben. Davor gibt es eine Prozession durch den Ort, die vom Pfingstochsen angeführt wird, geschmückt mit Blumen, Stroh und Bändern. 

Ein Pfingstochse wird aber auch der genannt, der den ganzen Feiertag verschläft ….

Nacht der offenen Kirchen

In der Pfingstnacht auf Montag öffnen zum 22. Mal viele Kirchen in Berlin und Brandenburg ihre Türen. "Man kann einfach durch eine Kirche flanieren, architektonische Details entdecken oder einfach den Raum genießen", sagte Hans-Joachim Ditz, Geschäftsführer des ökumenischen Rates Berlin-Brandenburg, einem Netzwerk von 33 christlichen Kirchen unterschiedlicher Glaubensrichtungen, dem rbb. Man könne auch Räume entdecken, die sonst verschlossen sind, wie zum Beispiel Kirchtürme.

Auf dem Programm in Berlin stehen zum Beispiel eine Kirchenführung mit Turmbesteigung in der Markuskirche in Berlin-Steglitz. Witzige Cartoons mit religiösen Bezügen kann man sich in der Adventgemeinde an der Hasenheide im Bezirk Neukölln anschauen.

Ein vielfältiges Programm gibt es auch in Brandenburg. In der Dorfkirche Menz in Stechlin stellt der Fotograf Jürgen Gretz Bilder aus, die die Demonstration am 4. November 1989 in Ost-Berlin zeigen. In der Landeskirchlichen Gemeinschaft Cottbus werden die Objekte von Kindern aus Legosteinen ausgestellt, die biblischen Geschichten nachempfunden sind.

Mehr Infos zum Programm gibt es unter: Nacht der offenen Kirchen [offenekirchen-bb.de]

 

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.05.2024, 10:15 Uhr

Beitrag von Ulrike Bieritz

28 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 28.

    Vielleicht sollten diese Feiertage nur noch für Mitglieder von Kirchen gelten. Hoffe, Du gehst heute arbeiten, denn Du feierst ja nichts….

  2. 27.

    Mit Respekt und Toleranz gegenüber anderen Religionen oder Lebensmodellen ist es leider bei einer Vielzahl von Anhängern verschiedener Religionen oder Lebensmodellen nicht weit her...

  3. 26.

    Vielen Dank für den sehr informativen Artikel.

  4. 25.

    Ich finde den Schreibstil ebenfalls nicht ganz so gelungen, kommt für mich leider etwas zu krampfig-locker (also leider nicht wirklich locker) rüber. Aber damit enden dann unsere Gemeinsamkeiten auch schon.

    Sind Ihnen schon mal die Wörter "Anstand" und "Respekt" begegnet? Man muss nicht gläubig sein, um Respekt vor dem Glauben anderer zu haben, auch wenn man ihn selbst für Humbug hält. Und mehr Bildung (z.B. Wissen über die religiösen Feiertage anderer Menschen) schafft man es vielleicht auch, anderen Menschen, egal ob Atheisten, Christen, Moslems, Juden, Hindus, ..., ..., mit Anstand zu begegnen.

  5. 23.

    Respekt vor anderen Menschen und deren Lebensmodell ist Ihnen fremd, oder? Bravo!

  6. 22.

    Was ist Pfingsten für die Kirche ein grosses Fest? Schwachsin Pfingsten ist neben Ostern und Weihnachten das 3. Wichtigste hochfest für die katholische Kirche. Was wir da feiern weiß jeder auf der welt was ein Nonsens hier geschrieben wird. Wir feiern die Vereinigung des heiligengeistes mit den Jüngern Jesu.

    Pfingsten zählt such zur Geburtsstunde der christlichen Kirche, das nicht irgentwas, durch die Vereinigung mit dem heiligen Geist waren die jünger bereit das Wort Gottes in der Welt zuverbreiten die Geburtsstunde der katholisch christlichen Kirche.

  7. 21.

    Ziemlich verkrampft geschrieben. Es ist doch wurscht, ob Leute, die Pfingsten nicht als religiöses Fest feiern, verstehen, was der heilige Geist ist. Man kann die Ideen doch auch so akzeptieren, ohne Verständnis für die eigentliche Religion zu haben. Es ist ja für Nicht- Religiöse auch nicht nachvollziehbar, was Gott ist oder warum man einem Messias folgt. Wichtig ist doch nur das man einander respektiert- egal welchen Glauben man hat.
    Ansonsten guter Versuch, das Fest zu erklären.

  8. 20.

    Naja, vll. lebten die auch nur in einer mehrsprachigen Ecke. Hebräisch, Ägyptisch, Latein, Italienisch - also Römisch, u.a. - da geht was.

  9. 19.

    "Ich gehe übrigens am Tag der offenen Kirche in eine solche der Einkehr wegen."

    Ich geh zum einkehren immer woanders hin...
    Aber ja - kann eben jeder machen, wie er will...

  10. 18.

    Na sehen Sie mal. Sie dürfen Ihren Kram hier posten. Sooooo schlimm ist der RBB24 online. Seien Sie doch tolerant. Ich selbst bin Atheist, respektiere und toleriere selbstverständlich jedwede Religion. Man muss billigend zur Kenntnis nehmen, dass der Anteil der Gläubigen auf diesem Planeten um ein Vielfaches größer ist als der der Nichtgläubigen. Ich gehe übrigens am Tag der offenen Kirche in eine solche der Einkehr wegen.
    Das scheint mir übrigens tausend mal vernünftiger zu sein, als bei d nächsten Wahl in Brandenburg bei dieser AfD ein Kreuz zu machen.
    In diesem Sinne:
    Shalömchen!
    Rajko Peter Petrow

  11. 17.

    Wunderbarer Beitrag. Durch die Firmung die immer Pfingsten sind wird der Glaube gefestigt und durch den Heiligen Geist besteht die Verbindung zu Gott und Jesus Christus.
    Durch den heiligen Geist konnten damals die Jünger Jesus das Wort Gottes in alle Welt bringen.

  12. 15.

    Dann seien Sie zu frieden, dass Sie es sich aussuchen durften ob Sie Glauben oder nicht. Geschichtlich ist es ein sehr interessanter Artikel
    Schöne Pfingsten

  13. 14.

    >“Jetzt macht auch der rbb Berichte über Aberglauben.“
    Einen gewissen Bildungsauftrag hat der rbb aber schon. Ist doch auch mal interessant zu erfahren, warum unsere Gesellschaft so tickt.
    Ansonsten verweise ich auf die abschließenden Grüße meines Kommentars [toberg | Sonntag, 19.05.2024 | 10:55 Uhr]:
    „Also dann Leute: Frohe, friedliche und erbauliche Pfingsten! Ohne Gemeckere mal…“
    Verstehen Sie? Ohne Gemeckere und Genöle! Einfach mal nen lockeren Feiertag mit sich oder anderen verbringen. ;-)

  14. 13.

    Jetzt macht auch der rbb Berichte über Aberglauben.Aus geschichtlicher Sicht mag Religion interessant sein,aber ansonsten.....nun ja !

  15. 12.

    Herzlichen Dank für den kurzweiligen, sowie informativen Beitrag! Religionsunterricht sollte von Vertretern aller Religionen stattfinden.
    Allen ein friedliches Fest!

  16. 11.

    Wunderbar informativ und unterhaltsam. Herzlichen Dank! Ich würde es sehr begrüßen wenn der Religionsunterricht in den Schulen abwechselnd von allen Vertretern der Religionen geführt werden würde.
    Ich wünsche allen Menschen ein friedliches Fest!

  17. 10.

    Toller Artikel, interessant und unterhaltsam verfasst. Vielen Dank dafür

  18. 9.

    Frohes Pfingstfest.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren