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Audio: rbb24 Inforadio | 18.11.2023 | Nachrichten | Quelle: dpa/Annette Riedl

Einzelne Festnahmen

Rund 4.100 Teilnehmer bei Kurden-Demonstration gegen Erdogan

Zu der Kurden-Demonstration gegen das Verbot der PKK sind am Samstag in Berlin mehrere Tausend Menschen gekommen. Der Protest verlief bis auf einzelne Festnahmen störungsfrei.

Etwa 4.100 Menschen haben am Samstagmittag gegen das Verbot der kurdischen PKK sowie die Politik des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan protestiert. Die Polizei hat vereinzelt Teilnehmer festgenommen, weil verbotene Parolen gerufen wurden, wie die Polizei mitteilte.

Ein Demonstrant wurde nach Angaben der Polizei außerdem wegen gefährlicher Körperverletzung festgenommen. Er soll mit einer Fahnenstange einen Polizisten geschlagen haben. Polizeisprecher Benjamin Jendro sagte dem rbb dazu: "Die Polizei Berlin schützt die Versammlungsfreiheit, nicht den Inhalt einer Demo. Wer unsere Kollegen mit Fahnenstangen oder anderen Sachen attackiert, missbraucht das Grundrecht und nimmt schwere Verletzungen von Menschen in Kauf."

Weitere vereinzelte Festnahmen gab es wegen des Verdachts der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbole und Verstößen gegen Vereinsverbote. Am Rande der Demonstration wurden außerdem einige Feuerwerksraketen abgeschossen, auch bengalisches Feuer war mehrmals zu sehen.

Ansonsten verlief die Demonstation aber weitgehend friedlich. Der Demonstrationszug zog vom Oranienplatz in Berlin-Kreuzberg zum Schlossplatz in Berlin-Mitte.

Erdogan-Besuch beendet

Scholz und Erdogan betonen unterschiedliche Positionen zu Israel

Der türkische Präsident Erdogan hat seinen Berlin-Besuch beendet. Die Polizei hat deshalb die Sicherheitsvorkerhungen in der Stadt aufgehoben. Bei Erdogans Treffen mit Bundeskanzler Scholz haben beide die aktuelle Lage im Nahen Osten unterschiedlich bewertet.

Die Demonstranten trugen kurdische Fahnen in den Farben Gelb, Rot und Grün. In Reden wurde die Politik von Erdogan kritisiert, der Berlin am Freitag besucht hatte. In Deutschland ist die PKK wegen terroristischer Aktivitäten seit 1993 verboten.

Einige Tausend Menschen auch bei Palästina-Demo

Ab 14 Uhr fand eine weitere Demonstration für Palästina statt, die als Schweigemarsch angemeldet wurde. Die Demo ist am Invalidenpark nahe dem Hauptbahnhof gestartet und zog bis zur Hofjägerallee am Großen Stern. 10.000 Teilnehmer waren angemeldet, die Polizei sprach von 4000 Demonstranten.

Am Abend steht dann das Fußball-Länderspiel Deutschland gegen die Türkei im Berliner Olympiastadion an. Dazu werden rund 70.000 Besucher erwartet.

Insgesamt seien am Samstag 3.000 Polizisten in Berlin im Einsatz, hieß es.

Sendung: rbb24 Inforadio, 18.11.2023, 12:30 Uhr

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