Schreiben von Busse an Landesschulbeirat - Berliner Bildungssenatorin bedauert Äußerungen über arabischstämmige Menschen

Do 02.06.22 | 12:22 Uhr
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Archivbild: Astrid-Sabine Busse (SPD), Berliner Senatorin für Bildung, Jugend und Familie. (Quelle: dpa/B. Pedersen)
Bild: dpa/B. Pedersen

Zwölf Jahre nach Äußerungen über arabischstämmige Menschen steht die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse in der Kritik. In einer Stellungnahme bedauert sie nun ihre Worte - und distanziert sich von Thilo Sarrazin.

Die Berliner Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) hat lange zurückliegende Äußerungen über arabischstämmige Menschen in Berlin bedauert. "Meine Absicht war niemals, Menschen abzuwerten, geringzuschätzen, über einen Kamm zu scheren oder pauschal in Gruppen einzuteilen", teilte Busse dem Landesschulbeirat in einem dreiseitigen Schreiben mit, das dem rbb vorliegt. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" [Bezahlinhalt] berichtet.

Busse war vor ihrem Einstieg in die Politik Ende 2021 jahrzehntelang Schulleiterin in einer Grundschule mit hohem Migrantenanteil in Neukölln. In dieser Funktion wurde sie im November 2009 von der "Süddeutschen Zeitung" mit Äußerungen über arabischstämmige Menschen in Berlin zitiert: "Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern. Ich sehe doch an den Bescheiden für Lernmittelzuschüsse, wie viel Geld in Wahrheit in diesen Familien ist, alles Sozialhilfe; wenn da viele Kinder sind, ergibt das 3.000, 3.500 Euro."

"Das tut mir aufrichtig leid"

Der frühere Berliner Finanzsenator Thilo Sarrazin, der wegen seiner antimuslimischen Thesen inzwischen aus der SPD ausgeschlossen wurde, griff Busses "SZ"-Zitate in seinem umstrittenen Buch "Deutschland schafft sich ab" auf. Die Bildungssenatorin erklärte dazu in ihrer Stellungnahme an den Schulbeirat, Sarrazin habe sie ohne ihr Wissen verwendet. Sie distanziere sich ausdrücklich von dessen rassistischen, realitätsfernen und menschenverachtenden Thesen.

"Wenn ich als Schulleiterin von Medien gefragt wurde, habe ich die Umstände und Erfahrungen aus meiner praktischen Arbeit immer mit der Absicht beschrieben, wachzurütteln - auch die Politik", erläuterte Busse. Ihr Ziel sei gewesen, alle an Erziehung und Bildung Beteiligten zusammenzubringen, um gemeinsam Lösungen zu suchen. "Dass meine damaligen Formulierungen als Schulleiterin nicht glasklar und eindeutig waren - und deshalb von Herrn Sarrazin missbraucht werden konnten - tut mir aufrichtig leid", erklärte sie weiter.

"Ich habe über mein konkretes Erleben an der Schule und in ihrem sozialen Einzugsgebiet gesprochen", betonte Busse. "Dies habe ich auch immer in dem Wissen getan, dass wir als Land und als Gesellschaft noch nicht die richtigen Wege und die richtig Ansprache gefunden hatten, um deutlich zu machen, dass gelingende Integration keine Einbahnstraße ist." In diesem Bereich habe sich seit 2009 zum Glück viel getan.

Busses Äußerungen hatten Ende April Diskussionen ausgelöst, als die Autorin und Charlottenburger SPD-Lokalpolitikerin Anne Rabe auf Twitter darauf hinwies: "Huch. Die Berliner Bildungssenatorin Astrid Busse als Kronzeugin für Sarrazins rassistische Thesen?" Rabe legte später nach: "Mich überrascht, dass so jemand in unserer Partei Bildungssenatorin werden kann." Die frühere Staatssekretärin und SPD-Politikerin Sawsan Chebli twitterte: "Die Bildungssenatorin hat nie verborgen, welches Bild sie von Arabern und Muslimen hat. Wir sind alle potenziell gefährlich, radikal, faul."

Sendung: rbb24 Abendschau, 02.06.2022, 19:30 Uhr

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53 Kommentare

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  1. 53.

    Ja Herr Jan. Selbstverständlich werden Sie geknechtet. So war das ja immer schon in diesem Land. Wenn man einfach mal rassistische, chauvinistische "Meinungen" sagen will, kommt gleich jemand und sagt: Das ist keine Meinung. Das ist schlechter Charakter. Da kann man Ihnen halt nicht helfen. Die reaktionäre Rechte ist ja in Deutschland schon immer soooooo schlimm geknechtet worden. Es kommen einem die Tränen.

    Die Lösung liegt in der Arbeit die Sie selbst zu leisten haben: Der Einwanderer ist nicht pauschal Araber-Clan, bildungsfern, zockt nicht Sozialhilfe ab. Wenn eine Bildungssenatorin so einen strukturell selbstverständlichen Rassismus, Chauvinismus und Klassenhass äussert - zumal als SPD - dann mag das ihre und Ihre sogenannte "Meinung" sein. Niederträchtiges Klischee bleibt es dennoch. Also beschweren Sie sich nicht, wenn Sie dafür Quittung und Gegenwind bekommen.
    Von mir. Der ich nicht Regierung bin. Ist nicht besonders schwer.

  2. 52.

    Um festzustellen, wie die Deutschen und die Migranten mit dem Thema Integration und Vorurteile auf beiden Seiten umgehen, würde doch eine jährlich erscheinende wissenschaftlich fundierte Analyse viele Fragen beantworten, vergleichbar wie viele veröffentlichte Zahlen und Fakten zur Politik, der Wirtschaft und Bezügen gesellschaftlichen Lebens. Es wäre doch wichtig anhand von Kennzahlen, Ereignissen und Tendenzen aufzuklären, wohin sich unsere Gesellschaft bewegt, wenn bestimmte Einflüsse sich verstärken oder abschwächen.

  3. 51.

    Ohne weder Sarrazin oder auch Frau Busses früheren Äußerungen vollumfänglich zuzustimmen, bleiben genügend unbeantwortete Fragen zu dieser Thematik, bei denen sich sowohl belehrende Politiker und die Fans einer bedingungslosen Zuwanderung, in wiederkehrenden Phrasen ergießen oder sich bei akuten Problemen totstellen. Offensichtlich jedoch erwartet man, daß sich durch ein Verschweigen oder Verharmlosen irgendwann die Probleme von selbst lösen oder daß sich die Einheimischem irgendwann daran gewöhnt haben und sich die Formulierung, "das war schon früher so", selbst rechtfertigt.

  4. 50.

    Sie gehören offenbar keiner Minderheit oder als Minderheit gelesenen Personengruppe an? Dann würde ich Ihnen raten, nicht über Sorgen von Menschen zu urteilen, die Sie nicht nachvollziehen können. Als deutsch gelesener Mann hat man in dieser Gesellschaft alle Chancen, seien Sie froh darüber. Dieses leichte Leben haben nicht alle Deutschen. Denn der innerdeutsche Rassismus schaut sehr genau hin, wer "wirklich" dazu gehört!

  5. 49.

    Was für Außenstehende ohne Diskriminierungserfahrungen oft leider schwer zu verstehen ist: jemand, der z. B. immer wieder gefragt wird, wo er herkommt trotz Aufwachsen in diesem Land und sich deshalb immer wieder erklären oder rechtfertigen muss, lernt irgendwann, dass es auch Gruppen gibt, in denen einem dies nicht geschieht oder wo man herzlich aufgenommen und akzeptiert wird. Viele Probleme der Abwendung vom mehrheitlich dt. Umfeld kommt von bewusstem oder unbewusstem Rassismus durch Deutsche

  6. 48.

    Es ist traurig zu lesen, wieviele Menschen hier in den Kommentaren den Aussagen von Busse schlicht zustimmen statt diese kritisch zu hinterfragen. Aber das ist bei diesem Klientel wohl nicht der übliche Weg des Denkens. Selbst, wenn Frau Busses Aussage in Einzelfällen stimmen mag, gilt dies genauso bzw. sogar zu größerem Anteil für die "ursprünglich" deutschen Arbeitslosen in diesem Land. Denn davon gibt es einfach viel mehr. Man sollte niemals alle über einen Kamm scheren. Das ist nur dumm.

  7. 47.

    Es ist doch viel einfacher, Probleme totzuschweigen und alle, die sie benennen, mit allen Mitteln auszugrenzen.
    Solange wir aber Probleme nicht benennen und exakt beschreiben (dürfen), werden wir sie auch nicht lösen können.
    Selbstverständlich gibt es auch Migranten, die sich gut integriert haben. Was ich allerdings vermisse, ist eine Ansage an ihre Landsleute (habe ich vielleicht nur nicht mitbekommen)? Aber jemand wie z.B. Frau Chebli oder Herr Saleh könnten da ja auch mal Klartext sprechen.

  8. 46.

    Das hier genannte Zitat von Frau Busse ist doch vollkommen in Ordnung und entspricht doch auch in Berlin in vielen Teilen die gelebten Realität. Es ist doch gut, das es mal ausgesprochen wird. Die Frage ist doch nur, wie gehen wir jetzt Integration an? Und nur darüber sollte man diskutieren bevor alle gut gebildeten Eltern weg gezogen sind aus den Problemkiezen. Das umfasst explizit nicht die Meinung von Herrn Sarazzin.

  9. 45.

    Die Frau hat das ja offenbar damals so gesehen und ehrlich einen Missstand benannt, den sie aus erster Hand erleben durfte.
    Ist immer schade, wenn ein Protestlüftchen einiger weniger im Internet (habe ich hier zufällig "Twitter" gelesen?) heute immer gleich dazu führt, dass Menschen sich von irgendetwas distanzieren müssen.
    Andererseits könnten diese Menschen ja auch dazu stehen und sagen: "Habe ich damals so gesehen und auch so gemeint, wofür soll ich denn jetzt Abbitte leisten?"

  10. 44.

    Schaaaade.
    Dabei bemühe ich mich doch so sehr, genau DAS zu tun.

  11. 41.

    Warum ist es denn so wichtig, in Deutschland zwischen den Zeilen lesen zu können ? Was machen denn alle die, die nicht über einen gewissen Verstand und diese Fähigkeit verfügen ? Ich persönlich scheitere schon regelmäßig an den Aussagen des Kanzlers !

  12. 40.

    Ich entschuldige mich jetzt schon vorsorglich, für dass, was ich noch gar nicht gesagt habe.

  13. 39.

    Ihre Aussage stimmt.

  14. 38.

    Was mir nicht einleuchtet: Gibt es neuerdings eine Pflicht sich zu distanzieren, wenn mich jemand zitiert, der in der Öffentlichkeit als Persona non grata angesehen wird? Gibt es diese Art von Sippenhaft neuerdings tatsächlich?
    Wenn das so sein sollte, warum? Und wäre das nicht der eigentliche Skandal?

  15. 37.

    Tja, da man merkt, dass es mit der Multi - Kulti - Gesellschaft nicht klappt, wird eine neue These erfunden: Es gibt keine von Traditionen geprägte kulturelle Unterschiede mehr, und basta.

    So verstehe ich diesen Kommentar.

  16. 36.

    Lieber Markus2,
    darf ich mich im Kino zu Ihnen setzen? Ich bringe das Popcorn mit...

  17. 35.

    "Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern. Ich sehe doch an den Bescheiden für Lernmittelzuschüsse, wie viel Geld in Wahrheit in diesen Familien ist, alles Sozialhilfe". Sagt mein Bekannter auch. Der ist Lehrer an einer Berliner "Brennpunktschule".

  18. 34.

    Dürfen Sie, aber nur die Richtige.

    Seit Jahren, werden bei Problem- und Gewaltsituationen Synonyme wie Partyszene, die Jugendlichen, Gruppe junger Männer... verwendet um den mind. Migrationshintergrund zu benennen, ohne ihn zu benennen. Seit Jahren wird verallgemeinert und diskriminiert, anstatt endlich Probleme anzugehen und die Situation für alle zu verbessern, scheint aber wenn der Eindruck erweckt werden soll das es Deutsche sind, kein Problem zu sein.

  19. 33.

    Sie doch das richtige gesagt, so ist es doch. Schade ist es für die, die hier leben ,sich integrieren, arbeiten und ihre Familien zwei sprachig aufwachsen lassen. Eine Schulleiterin, erlebt doch jeden Tag den Unterschied . Darf man in Deutschland nicht mehr seine Meinung sagen??

  20. 32.

    Falls ich mal dazwischengrätschen darf:
    Wow! Ich staune ja, dass Linke selbst im Nichtvorhandensein rassistischer Thesen einen Beweis für Rassismus zu erkennen meinen.
    Wer also nicht bereit ist, in ein Buch hinein zu fantasieren, was gar nicht drin steht, der muss ein böses Braunhemd sein?

  21. 31.

    Werden Sie in " Mein Kampf " auch nicht finden. Wichtig ist, aber dafür braucht man einen gewissen Verstand und eine objektive Wahrnehmung zwischen den Zeilen lesen zu können. Wie lange sich die Bildungssenatorin noch halten kann wird sich zeigen. Es werden sicherlich bald noch weitere Dinge zum Vorschen kommen.

  22. 30.

    Das ist Deutschland 2022. Meinungsfreiheit und Toleranz nur solange man die gewollte Meinung der Regierung vertritt. Ansonsten wird man in die Mangel genommen. Verstehe nicht, weshalb sich die Frau für irgendwas entschuldigen muss oder etwas bedauern sollte. Sie hat nur die Wahrheit gesagt. Man muss schon Tomaten auf den Augen haben, wenn man durch Berlin läuft und nicht sieht, dass überall Parallelgesellschaften existieren. Das fängt bei den Kindern und Jugendlichen an, in ihren Grüppchen/Gangs und hört bis ins hohe Alter nicht auf (siehe "Shisha-Bars" und deren Gäste). Sarrazins Buch kenne ich nicht und brauche ich nicht zu kennen, aber Senat und Politik müssen endlich die Augen öffnen und die Probleme auch benennen, nicht nur die von "rechts" und "links", sondern auch die der fehlgeschlagenen Integration der letzten 50 bis 60 Jahre. Klar kann man nicht alle über einen Kamm scheren, aber die Mehrheit fühlt sich nun einmal unter sich am wohlsten. Deutsche auf Malle in dt. Bars auch!

  23. 28.

    Sie haben meine Fragestellung nicht verstehen wollen - also nochmal:

    sich bitte vorher klarmachen, wie man sich fühlen würde, wenn man im Gegensatz als bekloppter Deutscher und als Nazi abquallifiziert würde.

  24. 27.

    Gerade wurde in der Abendschau ein Beitrag von 2004 gezeigt, in dem Frau Busse von einer seit mehreren Jahren ansteigenden "schleichenden Islamisierung" redete. Also das war ja nun schon etwas over the top, würde ich meinen.

  25. 26.

    "Sie bleiben einfach untereinander. Man muss sich hier ja auch gar nicht mehr integrieren. Man nimmt das Viertel in Besitz, und man lässt sich pampern. Ich sehe doch an den Bescheiden für Lernmittelzuschüsse, wie viel Geld in Wahrheit in diesen Familien ist, alles Sozialhilfe; wenn da viele Kinder sind, ergibt das 3.000, 3.500 Euro."

    Naja, diese damalige Aussage von Frau Busse ist teilw. schon grenzwertig. Sicher gibt es integrationsunwillige und auch lernunwillige Schüler - in manchen Lehranstalten vlt. auch in einem Ausmaß, das einer normalen Wissensvermittlung stark abträglich ist. Das sollte auch so benannt werden. Nur meinte Sie dann noch das Clichee von kinderreichen arabischen Familien bedienen zu müssen, die ganze Viertel in Besitz nehmen und den deutschen Staat 'abzocken'. Das sollte einer Schulleiterin so nicht über die Lippen kommen.

  26. 25.

    Luckebuck hat das Buch und die Aussagen eben verstanden und mit der Wirklichkeit abgeglichen. Ganz im Gegensatz zur UN und vielen anderen hier.

  27. 24.

    Weil ich behaupteten Rassismus nicht erkennen kann, muss ich demzufolge ein Rassist sein?
    Hm. Erinnert mich jetzt irgendwie an "Das Leben des Brian".
    Und vielleicht hätte ich konkreter sein sollen:
    Ich meinte Äußerungen VON und nicht ÜBER Sarrazin.

    @ Klausbrause:
    1. Ja.
    2. Nein.
    3. Ja.

  28. 23.

    Vielleicht sollten sich Hagen und Immanuel mal gegenseitig schreiben? Ganz großes Kino! :))))))

  29. 22.

    In der deutschen Politik hat sich ein ausgeprägter Entschuldigungs-Kult entwickelt. Es ist heute wichtiger, nur niemandem auf die Füße zu treten, Niemanden sich schlecht fühlen zu lassen (zumindest bei Minderheiten aller Art) und jedem das Gefühl zu geben, er könne sich ohne Rücksicht auf die Gesellschaft nach eigenem Ermessen und nach eigenen Regeln entfalten. Jeder Angehörige einer Minderheit muss sich stets gehätschelt, beachtet und umsorgt fühlen. Die Realität darf gerne anders sein, darüber schauen wir dann großzügig hinweg. Hauptsache, der erste Eindruck stimmt. Wer Kritik als Angriff versteht, will eigentlich nichts zum Besseren verändern.

  30. 21.

    Seien Sie doch ehrlich, es geht gar nicht um eine angebliche Verallgemeinerung sondern um die heute unerwünschte Benennung der Tatsachen. Es haben sich längst Parallelgesellschaften etabliert, die die Zukunftsperspektiven der darin aufwachsenden Kinder massiv reduziert. Wenn das nicht mal mehr klar benannt werden darf, dass es eben in einigen Gegenden keine Einzelfälle mehr sind, ist an einer Verbesserung der Zustände auch gar nicht interessiert. Das driftet dann schnell in die Heuchelei ab, denn das angebliche Beschützen fördert eine weitere Benachteiligung. Arabisch- und türkischstämmige Jungen sind nicht ohne Grund unterdurchschnittlich erfolgreich in der Schule gegenüber ihren Geschlechtsgenossen und sogar gegenüber Mädchen mit gleichem Migrationshintergrund. Clankriminalität ist nicht ohne Grund in Gegenden mit schlechter persönlicher Zukunftserwartung verwurzelt. Der Schützen-Reflex hilft den Betroffenen leider gar nichts.

  31. 20.

    Manchmal bestätigen Ausnahmen die Regel, da haben Sie völlig recht. Und mit der deutschen Pünktlichkeit ist es tatsächlich auch nicht mehr weit her. Ansonsten finde ich die damaligen, sicher pauschalierenden Aussagen realitätsnah. Sarrazin hat das in seiner buchhalterischen Korrektheit und mit viel Statistik nachgewiesen. Sie wissen, wie dann mit ihm umgegangen wurde. Es sind weitgehend keine Vorurteile, sondern Realitäten. Deren Ausblendung endet im ideologischen Dogma, Denk- und Sprechverboten und Tabus und verschlechtert die Situation, bis sie ins Gegenteil umschlägt. Das sind die Geburtshelfer der Diktatur und die AfD sitzt auf der Lauer.

  32. 19.

    Scheren Sie nicht auch immer alle über einen Kamm ? Vor allem immer dann, wenn die Meinung nicht passt ?

  33. 18.

    "Mut sich zu entschuldigen"?
    Nein das heist -Mut sich zu endschulden-
    und meint Privat-Insolvenz.
    Was Sie meinen ist,
    "um Entschuldigung bitten".
    Das ist sehr viel schwerer, weil dass
    Menschen braucht die verzeihen.
    Demnächst darf man sich noch vor Gericht
    selbst freisprechen, weil die Staatsanwälte,
    Geschworene und Richter*Innen
    divergierenden Rechtsinterpretationen
    anhängen ?

  34. 17.

    "Ich kenne Sarrazins Buch und habe darin keine "rassistischen, realitätsfernen und menschenverachtenden Thesen" finden können. "

    Kein Wunder, die meisten Alkoholiker halten sich auch nicht für Alkoholiker.

    "Am 26. Februar 2013 hat der UN-Ausschuss für die Beseitigung der rassischen Diskriminierung (CERD) festgestellt: Sarrazins Äußerungen waren rassistisch – und die deutschen Strafverfolgungsbehörden haben keinen effektiven Rechtsschutz gegen rassistische Hassrede gewährleistet. Eine Erkenntnis, mit der viele von rassistischer Hassrede Betroffene in Deutschland leider längst vertraut sind."

    https://verfassungsblog.de/un-ausschuss-cerd-sarrazins-aussagen-sind-rassistisch/

    Bittesehr, gerne geschehen.

  35. 16.

    Was bitte war an dieser Aussage ausgrenzend? Reden heute nicht viele Politiker*Innen von bestehenden Parallelgesellschaften? Werden heute nicht immer noch Sprachbarrieren beklagt? Sind dann in Ihren Augen alle die das zur Sprache bringen Nazis oder bekloppt. Sind wir schon soweit, dass in diesem Land jede kritische Meinung zur Ächtung führen muss?

  36. 15.

    Könnte mir jemand bitte ein paar davon nennen (wenn möglich als Zitate), damit ich nachschlagen kann?"
    Echt jetzt?
    Wollen Sie hier wirklich die vorgestrige Debatte mit vorvorgestrigen Methoden neu anfangen?
    Nur weil Sie das Problem nicht verstanden haben?

  37. 14.

    Nun wenn ich mir so Berlin hier angucke dann sind einige Sachen die im Buch von Sarrazin stehen nicht von der Hand zu weisen. Außer für diejenigen die immer gerne alles durch eine rosarote Brille sehen. Es gibt einige Bezirke die sich abschotten. Für soziale Missstände immer anderen die Schuld zu geben damit machen sich es viele hier zu einfach. Das es in Berlin Parallelwelten gibt ist nicht zu leugnen.

  38. 13.

    McCarthy:
    "Antwort auf [Jan] vom 02.06.2022 um 12:49
    Weil die Entwicklung in Deutschland mittlerweile so ist, dass man solche Dinge, selbst wenn sie wahr sind, nicht mehr aussprechen darf."

    UNSINN!
    Jeder darf so etwas sagen. Das Problem an dieser AUssage war, dass sie pauschaliert und alle Ausländer über einen Kamm schert, statt zu differenzieren, denn es gibt auch viele integrationswillige Ausländer!

  39. 12.

    Kurz mal an alle die Beifall klatschen oder sich fragen warum sie sich nun distanziert: Verallgemeinerungen haben nichts in der Politik zu suchen! Pauschalisierungen wie: die Deutschen sind so undso, die Frauen sind so und so, die Italiener machen dies und jenes sind unfair und schieben Menschen in Kategorien in die sie ggf. nicht gehören. Sicherlich gibt es überall und in jeder Kultur und jeder Herkunft Menschen die sich nicht integrieren möchten… (Siehe Urlauber:innen in anderen Ländern, die dort auch lieber ihr „deutsches“ essen wollen als das landesübliche oder sich weigern eine Kopfbedeckung bei Kirchenbesuchen zu tragen… auch mit denen möchte ich nicht in einen Topf geworfen werden. Ich kann keine Verallgemeinerungen Bezüglich einer Gruppe mit bestimmter Herkunft vornehmen, da ich eben solche und solche Personen kenne… ich selbst kann mich kaum mit der Verallgemeinerung: alle Deutschen essen Weißwurst, trinken Bier und sind immer pünktlich identifizieren. Einen schönen Tag noch!

  40. 11.

    Ich kenne Sarrazins Buch und habe darin keine "rassistischen, realitätsfernen und menschenverachtenden Thesen" finden können.
    Könnte mir jemand bitte ein paar davon nennen (wenn möglich als Zitate), damit ich nachschlagen kann?
    Danke.

  41. 10.

    Wer hat denn so lange gebraucht um das vor 12 Jahren gesagte geistig zu umreißen?

  42. 9.

    Was muss da entschuldigt werden?

  43. 8.

    Warum traut sich Frau Busse nicht bei der Wahrheit zu bleiben.
    Es hat sich nichts geändert. Nur Angst um den Posten. Schade
    Es wird sich nichts ändern. Traurig für Deutschland

  44. 7.

    Frau Busse ist älter uind (glücklicherweise) weiser geworden (was nicht automatisch auf andere zutrifft). Und ihr fällt (im Gegegnsatz zu einigen anderen) kein Zacken aus der Krone, steht zu ihrer damaligen Aussage und entschuldigt sich für ihre damalige ausgrenzende Aussage - das ist gut. WER von den Schlaumeiern hat selbst den Mut sich zu entschuldigen (weil Entschuldigung ein Fremdwort ist und gleichgesetzt wird mit Looserin)?? Wer Busses damalige Aussagen jetzt noch untestützt - ja, kann man machen, aber sich bitte vorher klarmachen, wie man sich fühlen würde, wenn man im Gegensatz als beklopptr Deutscher und als Nazi abquallifiziert würde. Die Reihenfolge sollte sein: Denken - überlegen - erst dann reden/schreiben.

  45. 6.

    Um ihre Posten zu sichern, neigen unsere politisch Verantwortlichen sehr schnell dazu, sich von Äußerungen, früheren Ansichten oder auch Handlungen zu "distanzieren". Das ist das einfachste.
    (Im konkreten Fall weiß ich allerdings nicht, was die Senatorin in 2009 so Verwerfliches gesagt hat.)

    Es ist erlaubt, seine Sichtweise auf bestimmte Dinge zu ändern.
    Wenn dies nach einem Denkprozess und nicht nur aus Kalkül passiert, ist es doch gut bzw. akzeptabel.

    Hat man jemals von einer/m grünen Politiker/in gehört, dass man sich von der 2021er Wahlaussage "Keine Waffenlieferungen in Kriegsgebiete" distanziert?
    Nein, es wird von Umdenken gesprochen. Das kann man prinzipiell akzeptieren und ihnen zugestehen.
    (Ob mir der Fakt und auch das Tempo des Umdenkens konkret so gefällt, sei dahingestellt.)

  46. 5.

    Wenn du Tatsachen beim "Namen" nennst, musst du dich tatsächlich auch 40 Jahre danach noch entschuldigen.
    Ich finde, die hochverehrte deutsche Gesellschaft ist sowas von scheinheilig.

    Die Frau muss gar nichts zurücknehmen und sich Distanzieren - was soll das? Vertragen wir keine Wahrheit mehr?

  47. 4.

    Könnte das "Futterneid "einiger zu kurz gekommener Parteigenossinnen sein. Gegnerin, Feindin, Parteifreundin. Das ist jetzt 8 Jahre her. Die Kritikerinnen haben bestimmt noch nie etwas gesagt, was ihnen hinterher leid tat. Jeder kehre zuerst vor seiner eigenen Tür.

  48. 3.

    Weil die Entwicklung in Deutschland mittlerweile so ist, dass man solche Dinge, selbst wenn sie wahr sind, nicht mehr aussprechen darf.

  49. 2.

    Jeder Mensch, der die Verhältnisse in Berlin erlebt und klar überschaut, wird zu dem gleichen Ergebnis kommen. Es ist doch sogar noch schlimmer geworden als es vor 12 Jahren war. Und der PC (eher der Karriere?) wegen entschuldigt sich die Frau für eine Tatsachenbeschreibung.

  50. 1.

    Warum muss man sich für diese Äußerungen entschuldigen? Die damalige Aussage war völlig korrekt und entspricht eindeutig den Tatsachen, damals wie auch noch heute.

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