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Audio: Radioeins | 23.02.2023 | Ute Sander | Quelle: dpa

Beitragsfreiheit erst ab 2024

Koalition lehnt frühere Abschaffung der Kita-Beiträge in Brandenburg ab

Die Eltern von Kita-Kindern in Brandenburg werden in diesem Jahr noch nicht für alle Kitajahre von Beiträgen entlastet. Bildungsministerin Britta Ernst (SPD) und die rot-schwarz-grüne Koalition wollen bei dem Plan bleiben, dass das erste Jahr in der Kindertagesstätte erst im kommenden Jahr beitragsfrei wird.

Neue Gehaltsgrenzen bei Gebühren

Brandenburgs Eltern sollen erst ab 35.000 Euro Jahreseinkommen für die Kita zahlen

Komplette Beitragsfreiheit jetzt nicht finanzierbar

Seit vielen Jahren herrsche Klarheit darüber, "dass die Einführung der Beitragsfreiheit der Eltern nicht in einem Schritt zu finanzieren ist", sagte Ernst am Donnerstag im Landtag in Potsdam. "Wir haben uns für diese Wahlperiode vorgenommen, die komplette Kita beitragsfrei zu machen - und das werden wir auch einhalten."

Derzeit ist in Brandenburg nur das letzte Kitajahr beitragsfrei, das vorletzte Jahr soll in diesem und das erste Kitajahr im kommenden Jahr folgen. Zur Entlastung der Familien wegen hoher Energiepreise und Inflation müssen seit Januar Familien mit einem Jahreseinkommen bis zu 35.000 Euro keine Beiträge mehr zahlen. Eltern mit einem Jahreseinkommen bis zu 55.000 Euro zahlen weniger. Der Städte- und Gemeindebund dringt wegen des Aufwands dieser Prüfung ebenfalls auf eine direkte Beitragsfreiheit, nicht in mehreren Schritten.

Forderung: erstes Kitajahr ab August für alle kostenfrei

Die Linke-Fraktion und die AfD-Fraktion forderten, dass das erste Kitajahr für Eltern ab August 2023 kostenfrei sein soll. Die Linke-Bildungspolitikerin Kathrin Dannenberg bekräftigte die Forderung nach einer schnelleren Abschaffung der Beiträge. Mit der kompletten Umsetzung der Beitragsfreiheit für Eltern würden nicht nur die Familien entlastet, sondern es werde auch das System der Kindertagesbetreuung entlastet. Der Parlamentarische Geschäftsführer der AfD-Fraktion, Dennis Hohloch, kritisierte, es würden nicht alle Eltern entlastet. Stattdessen gebe es seit Januar ein Drei-Klassen-System, das zu viel Bürokratie führe. Der SPD-Finanzpolitiker Jörg Vogelsänger entgegnete, der Antrag der AfD enthalte keinen Finanzierungsvorschlag und sei reiner Populismus.

Der Freie-Wähler-Abgeordnete Philip Zeschmann forderte, das Augenmerk auch auf den Bau nötiger Kitas und die Ausbildung von Erzieherinnen und Erziehern zu legen. Der Vorschlag der AfD-Fraktion sei auch nicht gegenfinanziert.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.02.2023, 14 Uhr

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