Mittwoch nicht erreichbar -
Die technischen Probleme beim "Lernraum Berlin" sind weitgehend behoben. Das hat die digitale Schulplattform am Donnerstagvormittag via Twitter mitgeteilt. Beim Login sei etwas Geduld gefragt, eventuell müssten Nutzer die Cookies in ihrem Browser löschen und die Seite neu laden, hieß es.
Zwischenzeitlich war berichtet worden, dass es wie schon am Mittwoch zu Beginn des Lockdowns auch am Donnerstagmorgen Probleme bei der Anmeldung geben würde. Die Bildungsverwaltung sprach von Einzelfällen, bei denen sich für Schüler das Anmelden verzögert habe.
Laut des Pressesprechers der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie, Martin Klesmann, hätten die Probleme an den strikten Sicherheitseinstellungen der Plattform gelegen. Die sollen dazu geführt haben, dass der Aufbau der verschlüsselten Verbindung zu lange gedauert habe, so Klesmann auf Nachfrage von rbb|24. Am Donnerstagmorgen seien weit über 20.000 Nutzerinnen und Nutzer in dem Portal aktiv gewesen.
Kritik von Politik, Lehrerverband und Digitalbranche
Deutliche Kritik an den technischen Problemen kommt vom bildungspolitischen Sprecher der Berliner CDU-Fraktion, Dirk Stettner. Berlin brauche pandemie-sichere Schulen und stabile digtale Lehr- und Lernmöglichkeiten. Die Berliner CDU-Fraktion erwarte laut Stettner, dass Bildung zur Chefsache gemacht werde. Damit sieht er nicht nur die Senatsverwaltung für Bildung, sondern auch den Regierenden Bürgermeister Müller (SPD) in der Pflicht.
Die Lehrer-Gewerkschaft GEW kritisiert, dass der "Lernraum" ursprünglich nur als Modellprojekt für 32 Schulen entwickelt wurde. Es sei versäumt worden, die Kapazitäten so auszubauen, dass sie im Lockdown ausreichen.
Auch der Geschäftsführer des Digitalverbands Bitkom, Bernhard Rohleder, äußerte seine Kritik an den Server-Ausfällen. Es sei peinlich, dass die Schulen nach neun Monaten Pandemie noch immer keine funktionsfähigen Systeme hätten, sagte Rohleder im Inforadio des rbb. "Wir müssen dafür sorgen, dass das Schuljahr 2020/21 für die Schülerinnen und Schüler kein verlorenes Jahr ist", so Rohleder.
Zum Start des harten Corona-Lockdowns am Mittwoch hatte es massive Probleme bei der Anmeldung im Lernraum gegeben. Die Internetseite wird vom Berliner Senat betrieben und soll Materialien für den digitalen Unterricht im Corona-Lockdown bereitstellen.