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Quelle: dpa/Wolfgang Kumm

Inzidenzwert unter 100

Berlin bereitet Lockerungen für Gastronomie und Kultur vor

Der Inzidenzwert in Berlin liegt unter 100. Bleibt das so, könnte die Bundesnotbremse nächstes Wochenende außer Kraft treten. Der Senat fasst bereits Lockerungen ins Auge. Für die Gastronomie gibt es schon konkrete Ideen.

Nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz in Berlin erstmals seit Längerem unter den Wert von 100 gefallen ist, könnte in Berlin am kommenden Freitag die Bundesnotbremse außer Kraft treten. Die Senatsverwaltung für Wirtschaft macht dann unter anderem der Gastronomie Hoffnung.

"Mit der Öffnung der Außengastronomie mit klarem Test- und Hygienekonzept gehen wir einen ersten Schritt, denn an der frischen Luft ist die Ansteckungsgefahr deutlich geringer. Wir wollen den Menschen und dem von der Corona-Krise besonders betroffenem Gastgewerbe eine Perspektive für die warme Jahreszeit geben", ließ Wirtschaftssenatorin Pop am Samstag mitteilen. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

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Lockerungspläne in der Außengastronomie

Vorgesehen wäre, dass Gäste Termine buchen. Dann könnten Gruppen unter den geltenden Kontaktbeschränkungen Cafés, Restaurants und Biergärten besuchen - mit Abstand und den allgemein gültigen Hygienekonzepten, außerdem wäre eine Kontaktnachverfolgung nötig.

Möglich wäre der Besuch demnach für vollständig Geimpfte mit Impfnachweis,
Personen mit einem aktuellen negativen Testergebnis und Genesene ohne Testpflicht. Die Sperrstunde für Lokale würde bei Außerkrafttreten der Notbremse zwischen 23 und sechs Uhr gelten.

Müller: Beratungen über Kultur und Gastronomie am Dienstag

Der Berliner Regierende Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte am Freitag im rbb mögliche Lockerungen angekündigt. Dabei gehe es um private Kontakte, Gastronomie, Kultur und den Bildungsbereich, sagte Müller am Freitagabend in der Abendschau mit Blick auf die Senatssitzung am Dienstag. Lockerungen wären der Bundes-Notbremse zufolge frühestens Ende kommender Woche möglich.

Müller bekräftigte, dass der Senat sich bei seiner nächsten Sitzung am Dienstag mit weiteren Lockerungsschritten befassen werde. "Wir werden uns die Kultur und die Gastronomie vornehmen, also alles, was im Außenbereich möglich ist", sagte Müller in der Abendschau. Bereits nach der letzten Senatssitzung hatte Müller eine Öffnung der Außengastronomie in Aussicht gestellt. Berlin will sich dabei eng mit Brandenburg abstimmen, das diesen Schritt ab Pfingsten plant.

"Wir werden sicherlich wieder Erleichterungen haben bei den Kontaktmöglichkeiten, werden aber auch vorsichtig bleiben", sagte Müller. "Es macht ja keinen Sinn, alles mögliche auf einmal zuzulassen und Großveranstaltungen zu ermöglichen und dann nach wenigen Tagen wieder über 100 zu rutschen."

Bund und Länder haben eine Reihe strengerer Corona-Regeln, die mit der Notbremse definiert wurden, an die Marke von 100 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner geknüpft. Liegt dieser Wert an drei aufeinanderfolgenden Tagen höher als 100, gelten ab dem übernächsten Tag schärfere Maßnahmen. Diese sind so lange in Kraft, bis der Inzidenzwert an fünf aufeinander folgenden Tagen die 100 unterschreitet - ab dem übernächsten Tag können die Regeln dann gelockert werden.

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