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Video: Brandenburg Aktuell | 15.11.2021 | Anja Meyer | Quelle: dpa/S. Stache

Impfkampagne in Brandenburg

Potsdam geht Sonderweg und plant neues Corona-Impfzentrum

Die Menschen in Potsdam können sich ihre Corona-Impfung demnächst wieder in einem Impfzentrum verabreichen lassen. Es soll noch im November eröffnen und Arztpraxen entlasten. Damit plant die Landeshauptstadt anders als die Landesregierung.

Die brandenburgische Landeshauptstadt Potsdam will wieder eine eigene Impfstelle aufbauen. Das bestätigte ein Sprecher der Stadt auf rbb-Nachfrage. Zuerst hatte die "Märkische Allgemeine Zeitung" [maz-online.de] berichtet.

Demnach laufen die Vorbereitungen bereits. Das stadteigene Impfzentrum soll den Impf-Regelbetrieb bei niedergelassenen Ärztinnen und Ärzten unterstützen. Wegen der sogenannten Booster-Impfungen gebe es eine deutlich gestiegene Nachfrage.

Mehr Kapazitäten im Osten der Stadt

Neues Berliner Impfzentrum entsteht in Karlshorst

Noch im November soll es öffnen: Auf dem Gelände der Pferderennbahn Karlshorst wird ein neues Impfzentrum gebaut. Auch an anderer Stelle im Osten der Stadt sollen die Kapazitäten erhöht werden.

KV und Landesregierung wollen keine Impfzentren

Die Landeshauptstadt Brandenburgs geht damit einen Sonderweg. Denn trotz langer Warteschlangen an kommunalen Impfbussen oder in Arztpraxen ist eine Wiedereröffnung von Covid-19-Impfzentren im Land Brandenburg bislang nicht geplant.

Das ärztliche Personal dafür sei nicht vorhanden, erklärten heute das Brandenburger Gesundheitsministerium und die Kassenärztliche Vereinigung auf Nachfrage des rbb-Senders Antenne Brandenburg.

Brandenburg hinkt bei Impfquote hinterher

In rund 1.400 Arztpraxen zwischen Uckermark und Oberspreewald-Lausitz-Kreis werde gegen Covid-19 geimpft, allerdings müssten die niedergelassenen Ärzte aktuell auch viel Zeit zur Behandlung ihrer erkrankten Patienten und für die Grippeschutz-Impfung verwenden, berichtete ein Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung.

In der vorigen Wochen sind laut Gesundheitsministerium rund 44.000 Corona-Impfungen im Land Brandenburg durchgeführt worden, die übergroße Mehrheit in Praxen. Das Gesundheitsministerium unterstütze die Schaffung weiterer Impfstellen im Land, sagt aber auch, dass es an medizinischem Personal und zusätzlichen impfenden Ärzten in Brandenburg fehle. Zwischen dem Bestellen des Impfpräparats durch Ärzte in den Apotheken und der Lieferung vergehe jetzt noch eine Woche. Bis vor Kurzem betrug die Lieferfrist demnach zwei Wochen.

Laut Robert-Koch-Institut sind aktuell nur 61,3 Prozent der Brandenburger vollständig gegen Corona geimpft, der zweitschlechteste Wert nach Sachsen. Am Dienstag tagt das Brandenburger Impfkabinett, um die Situation zu erörtern, so ein Regierungssprecher auf Nachfrage des rbb.

Pandemie

Landkreise in Ostbrandenburg reagieren auf Impf-Ansturm

Die Corona-Zahlen steigen - auch in Ostbrandenburg. Seit Montag gelten verschärfte Regeln im Kampf gegen die Corona-Pandemie. Die Landkreise versuchen mit unterschiedlichen Mitteln auf die steigende Nachfrage nach Impfterminen zu reagieren.

Bund verlängert Finanzierung der Impfzentren

Im Gegensatz zu Berlin, wo nach wie vor Impfzentren vom Land betrieben werden, waren in Brandenburg die kommunalen Impfzentren nach Auslaufen der Finanzierung im September zunächst heruntergefahren und dann ganz geschlossen worden.

Für die geplante Beschleunigung der Corona-Impfungen in Deutschland wurde die Finanzierung jedoch neu geregelt: Der Bund bezahlt die Impfzentren der Länder nun bis mindestens Ende April 2022 zur Hälfte mit, wie eine am Montag vom geschäftsführenden Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnete Verordnung festlegt. Außerdem sollen Praxisärzte statt der bisherigen 20 Euro ab diesem Dienstag 28 Euro pro Impfung als Vergütung bekommen und an Wochenenden 36 Euro.

Sendung: Brandenburg aktuell, 15.11.2021, 19:30 Uhr

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