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Quelle: imago images/Nathan Laine

Hohe Nachfrage nach PCR-Tests

Senat will Studierende in Laboren für Auswertungen von Corona-Tests einsetzen

Wegen der Omikron-Welle sind die Berliner Labore an ihre Kapazitätsgrenzen gestoßen. Da jedoch immer mehr PCR-Tests ausgewertet werden müssen, will der Senat in Laboren Studierende bestimmter Fachrichtungen einsetzen.

Weil Berliner Labore mit der Auswertung von PCR-Tests kaum noch hinterherkommen, sollen künftig Studierende aushelfen. Das geht aus einem Schreiben der Gesundheitsverwaltung an die Präsidenten der FU Berlin, TU Berlin und der Humboldt Universität hervor, das rbb|24 vorliegt. Zuerst hatte der "Tagesspiegel" berichtet.

Ein Grund für die Auslastung der Labore sei, dass es nicht genügend Personal gebe, um die wegen der Omikron-Welle größer gewordene Nachfrage nach PCR-Tests zu decken. Deshalb sei die Gesundheitsverwaltung von den Berliner Laboren dringend gebeten worden, qualifiziertes Personal unter Studierenden und Mitarbeitern bestimmter Studiengänge für die Arbeit im Labor zu gewinnen.

Dem Schreiben nach geht es um Personal aus den Studiengängen Biologie, Biochemie, Bioinformatik, Biotechnologie und Medizin.

Kapazitäten könnten um 28.000 PCR-Tests steigen

Zur Aussicht stünden 45 Stellen in Vollzeitbeschäftigung, um die Labore bei der Probenannahme, Datenerfassung und Analytik temporär zu unterstützen. "Dadurch könnten die wöchentlichen Kapazitäten um ca. 28.000 PCR-Tests gesteigert werden", heißt es in dem Schreiben.

Die Universitäten werden deshalb gebeten, eine entsprechende Abfrage durchzuführen und die Kontaktdaten von Interessenten der Gesundheitsverwaltung mitzuteilen. Unterschrieben ist das Schreiben von Staatssekretär Thomas Götz.

Kapazitäten in Berlin am Limit

Labore für PCR-Tests in Brandenburg befürchten Überlastung

In einigen Bundesländern sind die Labore bei der Auswertung der PCR-Tests überlastet, auch in Berlin sind die Tests bereits knapp geworden. In Brandenburg ist die Lage noch nicht angespannt, doch die Labore sehen bereits Probleme.

Fast 50.000 PCR-Tests in einer Woche in Berlin

In Berlin stieg die Nachfrage nach PCR-Tests zuletzt erheblich an - auf rund 47.000 pro Woche. Sie schwanke zwar, erhöhe sich aber kontinuierlich, teilte die Gesundheitsverwaltung am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Demnach gab es vom 13. bis 19. Dezember in den landeseigenen Testzentren noch 9.826 PCR-Tests und in den gewerblichen Teststellen 3.181. In der vergangenen Woche vom 10. bis 16. Januar waren es in den landeseigenen Testzentren bereits 32.197 Tests, in den gewerblichen Teststellen 14.736.

Überlastung der Labore durch Omikron

Giffey fordert vom Bund klare Regelung für PCR-Priorisierung

Die Omikron-Welle und die vielen PCR-Tests drohen die Labore zu überlasten. Berlin steht bei einer Auslastung von 92 Prozent und sieht dringenden Handlungsbedarf. Der Bund solle klar priorisieren, wer noch die PCR-Kapazitäten in Anspruch nehmen soll.

Giffey fordert vom Bund klare Regelung für PCR-Priorisierung

Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) forderte derweil vom Bund eine klare Regelung, PCR-Kapazitäten der Labore in der Omikron-Welle vor allem für Personen zu reservieren, die mit vulnerabelen Gruppen arbeiten - wie beispielsweise Pflegepersonal oder Rettungssanitäter. Eine entsprechende Priorisierung sei notwendig, denn gerade hier sei Sicherheit besonders wichtig, sagte sie am Dienstag auf der Senats-Pressekonferenz.

Sendung: Abendschau, 19.01.2022, 19:30 Uhr

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