Corona-Pandemie - Woidke skeptisch bei allgemeiner Impfpflicht

Fr 07.01.22 | 20:40 Uhr
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Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke, SPD (Quelle: imago images/Müller)
Video: Brandenburg aktuell | 07.01.2022 | Hanno Christ | Bild: www.imago-images.de/Müller

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) kann sich nur unter bestimmten Umständen eine Impfpflicht vorstellen.

Er sei dann dafür, wenn die Impfpflicht sicherstelle, dass "wir unsere Freiheiten zurückgewinnen", sagte Woidke am Freitag in der rbb-Sendung Brandenburg aktuell. Wenn das nicht der Fall sein sollte, weil beispielsweise andere Coronavirus-Varianten auftauchten, dann sehe er die Sache kritisch.

Woidke nannte die Diskussion wichtig. Sie sollte aber nicht davon ablenken, Menschen heute schon zu impfen und nicht erst nach einem entsprechenden Beschluss des Bundestags.

Nach der Ministerpräsidentenkonferenz am Freitag wurde im Beschlusspapier festgehalten: "Bund und Länder halten eine allgemeine Impfpflicht weiterhin für nötig, um eine hohe Impfquote zu erreichen. Die Länder gehen davon aus, dass dazu bald ein Zeitplan für die entsprechende Gesetzgebung vorliegen wird."

Allerdings gibt es vor allem bei der FDP Widerstände. Eine Gruppe um Parteivize Wolfgang Kubicki hat bereits einen Antrag vorgelegt, der eine allgemeine Impfpflicht grundsätzlich ablehnt.

Sendung: Brandenburg aktuell, 07.01.2022, 19:30 Uhr

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67 Kommentare

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  1. 67.

    Und davon abziehen müßte man alle, deren Impfung 6 Monate zurückliegt oder beim aktuellen Stamm eigentlich alle, deren Impfung 3 Monate zurückliegt. Was ist dann noch übrig an epidemiologisch wirksamer Impfquote?

  2. 66.

    RKI Wochenbericht vom 30.12. (geändert am 5.1.22)

    "Zu den im Meldesystem vorliegenden Omikronfällen sind zum Teil Zusatzinformationen bekannt. Für
    6.788 Fälle wurden Angaben zu den Symptomen übermittelt, es wurden überwiegend keine oder
    milde Symptome angegeben. [...] 1.097 Patientinnen und Patienten waren ungeimpft, 4.020 waren vollständig ge-
    impft, von diesen wurde für 1.137 eine Auffrischimpfung angegeben."

    https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/N/Neuartiges_Coronavirus/Situationsberichte/Wochenbericht/Wochenbericht_2021-12-30.pdf?__blob=publicationFile

    Das könnte gemeint sein.

  3. 65.

    „Ein Blick in den Wochenbericht des RKI zeigt, dass Geimpfte empfänglicher für Omikron sind als Ungeimpfte.“

    Sollten Omikron-Infektionen bei Geimpften tatsächlich häufiger festgestellt werden als bei Ungeimpften, könnte das eventuell auch daran liegen, dass Geimpfte im Allgemeinen aufmerksamer in Bezug auf das Virus sind und sich – vor allem bei leichten Symptomen – häufiger testen (lassen). Wohingegen jemand, der so tut, als gäbe es Corona gar nicht oder als wäre es komplett ungefährlich, dazu natürlich überhaupt gar keinen Grund sieht …

    Wären Sie wohl so freundlich, mir zu verraten, auf welcher Seite des RKI-Wochenberichts Sie diese Information gefunden haben?

  4. 64.

    Im Wochenbericht des RKI ist ein Fehler unterlaufen, der ihre Behauptung revidiert
    Erstmal richtig informieren, bevor Sie falsche Behauptungen in die Welt setzen

  5. 63.

    Ja, wird von alleine endemisch....nachdem es genug hingerafft hat.
    Ich kenne einige die das Ende der Pandemie ganz sicher nicht mehr erleben werden......

  6. 62.

    Geimpfte empfänglicher für Omikron?!? Gehts noch, sie sind hier nicht bei Telegramm.

  7. 61.

    Nein, die ersten Chargen sind für März angekündigt.
    Nein, die es findet bis Saisonende keine unkontrollierte Durchseuchung der Bevölkerung mit Omikron statt, darum gehts ja gerade in der Gesundheitspolitik.
    Ob Omikron bereits Ende Sonmer durch eine vollständig andere Variante verdrängt wird, bei der die neu angepassten Impfstoffe gleich schlechter wirken, darf stark bezweifelt werden.
    Dazu muss man wissen, dass Biontech und Moderna die Impfstoffe immer so designen, dass eine gewisse Variation bei den Spikeproteinen (Fehlertoleranz) unkritisch sind.

  8. 60.

    Herr Lauterbach möchte auch gern die Impf-Infrastruktur so auslegen, dass - wie auch von Herrn Lindner gewollt - die gesamte Bevölkerung in kürzester Zeit komplett durchgeimpft werden kann. Da kommt dann ein Virus, was noch tödlicher und noch böser und noch ansteckender ist, als alles bekannte ... super, wie sich unser Karl um unser Wohl bemüht!

    Die anderen Baustellen, wo man tätig werden könnte: Glyphosat - geschenkt, zu viel Zucker in Lebensmitteln - geschenkt, Fallpauschalen, personelle Ausstattung der Krankenhäuser und daraus resultierende Krankenhauskeime - geschenkt, Tabak- und Alkoholkonsum - geschenkt, aber auf ein Mal will er der Bevölkerung mittels Impfpflicht was Gutes - das ich nicht lache.

  9. 59.

    Können Sie belegen das geimpfte Empfänglicher für Omikron sind als ungeimpfte
    Vielleicht kann RBB dazu was sagen
    Für mich ist das eine haltlose Behauptung

  10. 58.

    Woidke hat mit seiner Skepsis vollkommen recht. Ein Blick in den Wochenbericht des RKI zeigt, dass Geimpfte empfänglicher für Omikron sind als Ungeimpfte.

  11. 57.

    „Die scheinheilige Deklarierung der Abstimmung als Gewissensentscheidung…“
    ist der FDP geschuldet. Ich gebe ihnen insoweit Recht, dass der Bundeskanzler in seiner eigenen Koalition ersteinmal für die notwendigen Mehrheiten sorgen muss.
    So eine Zaubervorstellung hätte es weder mit Willy Brandt, noch mit Helmut Schmidt und auch nicht mit Gerhard Schröder gegeben, wobei die ersten Beiden auch so ihre Erfahrungen mit der FDP sammeln durften. Das ist mit vielem anderen politischen Gehabe heutzutage offenbar ein neuer Stil der „ruhigen Hand“.

  12. 56.

    Kinder aus der Rechnung genommen, sind es "nur noch" 12,5 Mio. Ungeimpfte, also 15 % der Gesamtbevölkerung.

    Hinzurechnen zur Impfquote müsste man ungeimpfte Genesene und geimpfte Genesene ohne Booster. Das sind allerdings weitgehend unbekannte Größen. Die reale Quote der Immunisierten liegt demnach bereits höher. Niemand weiß das genau.

  13. 55.

    Wenn überhaupt hat eine Impfpflicht nur jetzt eine Chance verhängt zu werden.
    Wenn sich jetzt 60.000 infizieren hat man dies als Begründung…. im Sommer wenn sich nur noch eine Handvoll infizieren wie will man das begründen ?
    Es könnte unter Umständen vielleicht die Möglichkeit bestehen das vielleicht…. Das wird schwierig.

  14. 54.

    Sorry hab den ersten Teil ihres Kommentars verschwitzt. Özlem Türeci rechnet mit der Auslieferung der ersten Upgradechargen im März 2022. Das sind keine Anfänger bei Biontech, die haben jahrelange Erfahrung mit RNA und die kriegen das hin, haben sie ein bisschen Vertrauen.
    Die eigentliche Leistung war die erfolgreiche Umsetzung der Nukleosid-Modifikation von Katalin Karikó zu einem Impfstoff. Wenn sie mich fragen hätte die Frau den Nobelpreis verdient.

  15. 53.

    Man scheint aber weiter der Herdenimmunität als Ziel anzuhängen, obwohl das Thema schon gegessen schien (gmx):
    "Die Bundesregierung hat die Messlatte für die sogenannte Herdenimmunität gegen Corona nach oben gelegt. "Unser Ziel muss es sein, zu einer Quote von 95 Prozent vor allem bei den gefährdeten Gruppen zu kommen", sagte die parlamentarische Staatssekretärin im Bundesgesundheitsministerium, Sabine Dittmar (SPD), der "Augsburger Allgemeinen" (Samstag).
    "Man hat am Anfang gedacht, dass eine Quote von 70 Prozent für die Herdenimmunität ausreicht. Das allerdings reicht, wie wir jetzt wissen, vor dem Hintergrund der zahlreichen Mutationen nicht aus." Omikron biete eine gewisse Chance, von einer weltweiten Pandemie in eine Endemie zu kommen. Aber dazu "brauchen wir noch mehr Impfungen", sagte Dittmar.

  16. 52.

    Falls Ihr Post nicht sarkastisch gemeint war: Ein Virus wird auch ganz ohne Zutun einer Impfung, quasi von allein endemisch.

    Zitat Welt am Sonntag, morgige Ausgabe:
    "Die politischen Entscheider begeben sich wegen der hohen Infektiosität und der milderen Krankheitsschwere der Omikron-Variante auf einen Kurs der kontrollierten Infektion. Man will zwar vermeiden, dass sich Millionen infizieren. Man hofft, dies über mehrere Monate strecken zu können."

    Wer also davon träumt, dass mit einer Pflichtquote alle Maßnahmen hinfällig werden, wird noch ein ganzes Weilchen weiterträumen müssen.

  17. 51.

    Laut Herr Sahir ist mit einem angepassten Impfstoff frühestens im April zu rechnen. Bis dahin gibt es diese Variante nicht mehr, hat die breite Mehrheit durchseucht oder eine andere ist dominierend. Weiterhin benötigen der ersten Geboosterten wahrscheinlich schon wieder der nächsten Pieks da die Gültigkeit des Zertifikates abläuft. Auf welcher Grundlage wollen Sie somit eine Impfpflicht begründen?

  18. 50.

    So wie ich das verstanden habe, schwebt Lauterbach auch genau soetwas vor. Deswegen beginnen wohl im März die Debatten im Bundestag, sodass darüber erst nach Ostern abgestimmt wird.
    Sollte die Impfpflicht beschlossen werden so werden die zusetzenden Fristen den Impfstoffanforderungen Rechnung tragen.
    Außerdem hat Lauterbach zugesagt, in Zukunft etwaige Anpassungen der Impfstoffe zu forcieren.
    Mit Lauterbach als Gesundheitsminister sind wir sehr gut aufgestellt. Ich denke Lauterbach wird uns im Gegensatz zu Spahn gut durch die Pandemie deichseln.

  19. 49.

    Wäre schön wenn auch Sie realisieren das Politiker keine Hellseher sind, natürlich muss sich die Politik der Pandemie anpassen.

  20. 48.

    Es wird immer so getan, also gäbe es nur noch ein paar Ungeimpfte. Dabei redet man dabei immer über etwa 1/4 des Staatsvolkes (https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/service/faelle-berlin-brandenburg-verdopplungszeit-fallzahlen-entwicklung.html#top-of-comments), wenn man mal die aufsummierten vollständigen Impfungen (welche aber teilweise schon sehr alt sind) als Zahlen nimmt - es ist keine zahlenmäßig kleine Randgruppe.

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