Cottbus-Trainer Wollitz vor Spiel gegen Lichtenberg - "In der Vorbereitung hast du keinen Druck, aber jetzt geht es um Punkte"

Fr 19.08.22 | 12:29 Uhr | Von Andreas Friebel
Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz beim Spiel seiner Mannschaft gegen den FSV Luckenwalde (imago images/Fotostand)
Bild: imago images/Fotostand

Energie Cottbus ist holprig in die Regionalliga-Saison gestartet. Aber es gehe voran, sagt Claus-Dieter Wollitz vor dem Spiel beim SV Lichtenberg am Sonntag. Allerdings wirft der Trainer sicherheitshalber auch einen Blick auf den Transfermarkt. Von Andreas Friebel

"Entscheidend ist im Fußball das Ergebnis", sagt Energie-Cottbus-Trainer Claus-Dieter Wollitz. Das hatte zuletzt gegen Luckenwalde gestimmt; mit 3:0 bezwangen die Cottbuser den brandenburgischen Rivalen. Es war aber auch noch nicht alles Gold, was glänzte.

"Wir hatten einen Umbruch in der Mannschaft und deshalb kann noch nicht alles funktionieren", nimmt Wollitz seine Spieler etwas in Schutz. Aber auch er hat gesehen, dass zwischen der Vorbereitung, in der Cottbus nur gegen Bundesligist Hertha BSC verlor, und der Saison, doch ein Unterschied besteht. "In der Vorbereitung hast du keinen Druck. Aber jetzt geht es um Punkte. Da ist das anders."

Zweikampfwerte waren anfangs schlecht

Gezeigt hat sich das beim Saisonstart in Altglienicke, als bei einigen Spielern die Zweikampfwerte erschreckend waren. Teilweise lagen sie unter 20 Prozent. Gegen Luckenwalde sah das schon besser aus. Der Durchschnitt lag über 50 Prozent. Das ist für eine Spitzenmannschaft wie Cottbus zwar auch noch ausbaufähig. "Aber ich bleibe dabei: Die Mannschaft ist besser als in der letzten Saison", so Wollitz.

Zeigen kann sie das am Sonntag beim SV Lichtenberg. Die Berliner haben, so wie die Lausitzer auch, in dieser Saison ein Spiel gewonnen und eins verloren. Wobei die Niederlage gegen Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt mit 0:5 schon heftig war. "Ich weiß, wenn wir so hoch verloren hätten, wäre bei uns jetzt Land unter", sagt Wollitz, "aber jedes Spiel ist anders. Und wir nehmen auch Lichtenberg extrem ernst."

Hottmann fehlt in Berlin

Verzichten muss Energie dabei auf Stürmer Eric Hottmann, der gegen Luckenwalde kurz vor Schluss die Gelb-Rote Karte gesehen hatte. Hottmann ist neben dem länger verletzten Stammtorhüter Alexander Sebald der einzige Ausfall für das Wochenende. "Wir haben die Woche mit allen Spielern komplett trainiert. Da merkt man schon, dass das die Mannschaft weiterbringt", erzählt der Trainer.

Für den verletzten Sebald beförderte Wollitz Elias Bethke zur neuen Nummer eins. Der 19-Jährige blieb nicht nur ohne Gegentreffer, sondern reagierte auch mehrfach glänzend. "Elias hat das bestätigt, was wir von ihm erwartet haben. Er ist sehr ruhig und selbstbewusst. Wir sind mit ihm auf der Torwartposition sehr gut aufgestellt."

Wollitz beobachtet den Transfermarkt

Und wie sieht es mit dem Rest der Mannschaft aus? Noch knapp zwei Wochen ist das Transferfenster geöffnet. "Aktuell sind keine Verpflichtungen geplant, aber wir sind aufmerksam und schauen uns den Markt an", gibt Wollitz zu, der laut eigenen Aussagen jeden Tag neue Spieler angeboten bekommt. Der Markt an vertragslosen Profis sei noch immer groß. "Ich will nicht ausschließen, dass wir noch mal personell nachlegen. Aber es muss wirtschaftlich passen", erklärt er.

Doch Transferschnäppchen sieht der Cottbuser Trainer aktuell nicht. Schon den ganzen Sommer über seien bei potenziellen Stammspielern die Preise so hoch wie die aktuellen Temperaturen. "Wenn wir auf alle Forderungen von möglichen Neuzugängen eingegangen wären, wären wir spätestens im Oktober wahrscheinlich pleite gewesen."

Trotzdem haben die Lausitzer eine starke Mannschaft zusammenbekommen, die nach wie vor zu den Favoriten der Regionalliga zählt. "Wir brauchen aber Erfolge und dann kommt auch das Selbstverständnis", so Wollitz. Auch er weiß, dass das Auswärtsspiel in Lichtenberg ein weiterer Schritt in die richtige Richtung werden kann.

Sendung: rbb24, 19.08.2022, 18:00 Uhr

Beitrag von Andreas Friebel

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