Hertha und Union betroffen - DFB räumt gleich vier Fehler bei Handspiel-Entscheidungen ein

Mi 14.09.22 | 21:08 Uhr
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Hertha BSC vs. Bayer Leverkusen am Olympiastadion in Berlin (Quelle: IMAGO/Juergen Engler)
Bild: IMAGO/Juergen Engler

Am letzten Bundesliga-Wochenende wurden laut DFB gleich vier Fehlentscheidungen bei Handspielen getroffen. Auch Hertha und Union waren betroffen. Eine Mannschaft profitierte von dem Fehler, die andere nicht.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) hat nach den umstrittenen Handspielsituationen der vergangenen beiden Bundesliga-Wochenenden gleich vier Fehlentscheidungen der Schiedsrichter-Teams eingeräumt.

"Wir haben die Situationen analysiert und werden die Ergebnisse vor dem nächsten Spieltag auch noch mal mit den Schiedsrichtern besprechen", sagte Peter Sippel, beim Deutschen Fußball-Bund Sportlicher Leiter Bundesliga. "Ziel muss es bleiben, eine möglichst einheitliche Regelauslegung zu erreichen, um für Klubs, Fans und vor allem auch für Spieler berechenbar zu sein."

Hertha BSC und Union Berlin waren jeweils von einer Entscheidung betroffen.

Hertha im Pech, Union im Glück

In der Schlussphase der Partie zwischen Hertha und Bayer Leverkusen (2:2) hatte Leverkusens Odilon Kossounou den Ball bei einem Hertha-Schuss mit dem Arm abgewehrt - einen Elfmeter hatte es aber nicht gegeben. Laut Sippel hätte der Videoassistent "aufgrund der eindeutigen Bilder eingreifen und dem Schiedsrichter einen On-Field-Review empfehlen" müssen.

Beim 1:0 des 1. FC Union Berlin beim 1. FC Köln hatte es in der Anfangsphase nach einem angeblichen Handspiel von Luca Kilian einen Handelfmeter gegeben. "Die Armbewegung des Abwehrspielers stellt hier keine unnatürliche Vergrößerung der Körperfläche dar", sagte Sippel. Die Entscheidung Strafstoß sei "klar und offensichtlich falsch, und der Video-Assistent hätte eingreifen müssen". Kölns Marvin Schwäbe hatte den Strafstoß gehalten.

Fehler auch in Bremen und Dortmund

Die anderen zwei Fehlentscheidungen wurden laut DFB in Bremen und Dortmund getroffen.

Den letztlich ebenso parierten Strafstoß für Werder Bremen in der Nachspielzeit des 0:1 gegen den FC Augsburg hätte es auch nicht geben dürfen. Das angebliche Handspiel kam von Maximilian Bauer. "Hier befindet sich der Abwehrspieler in einer Drehbewegung, ohne klare Orientierung zum Ball", sagte Sippel. "Die Arme, obwohl etwas vom Körper entfernt, sind als natürliche Folge der Körperbewegung einzuordnen." Der Schiedsrichter habe "hier auf Strafstoß entschieden, was als klar und offensichtlich falsch einzuordnen ist".

Beim 1:0 von Borussia Dortmund am fünften Spieltag gegen die TSG 1899 Hoffenheim hätte es laut Sippel nach einem Handspiel von Ozan Kabak einen Elfmeter für den BVB geben müssen. "Nach dem Flankenball geht der linke Unterarm nach außen, in die Flugbahn des Balles und wehrt den Ball ab. Aufgrund der Bewegung des Armes zum Ball handelt es sich um Absicht, und ein Strafstoß wäre die logische Konsequenz", sagte Sippel. "Weil die Bilder diesen Vorgang eindeutig belegen, hätte der Video-Assistent auch eingreifen und dem Schiedsrichter die Möglichkeit geben müssen, über einen zweiten Blick auf die Situation zur richtigen Entscheidung zu kommen."

Sendung: rbb24, 14.09.22, 21:45 Uhr

20 Kommentare

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  1. 20.

    "Wenn der Abwehrspieler von Leverkusen seinen vom Körper abgestreckten Arm dort nicht gehabt hätte,wäre der Ball tausendprozentig ins Tor gegangen."

    Darum geht es aber nicht.

    "Das hätte nicht nur Strafstoß geben müssen,sonder auch noch die rote Karte."

    Letzteres nicht zwingend.

  2. 19.

    Zum einen können Sie Schiedsrichter nicht mit Spielern vergleichen, zum anderen scheinen Sie keinerlei Kenntnisse über das semi-professionelle Schiedsrichterwesen zu haben. Wenn ein Schiedsrichter kontinuierlich schlecht pfeift, pfeift er nicht mehr lange. Ihre Ausführungen basieren auf Unkenntnis und bewegen sich auf Stammtisch-Niveau. Nur wenn der VAR sich meldet, überprüft der Schiedsrichter.

  3. 18.

    Wenn der Abwehrspieler von Leverkusen seinen vom Körper abgestreckten Arm dort nicht gehabt hätte,wäre der Ball tausendprozentig ins Tor gegangen. Das hätte nicht nur Strafstoß geben müssen,sonder auch noch die rote Karte. Wie können die Schiedsrichter diese Situation anders bewerten???

  4. 17.

    Oje, da hab ich einen Fehler eingebaut
    2,3 Spiele, nicht 2,3 Dpielr.

  5. 16.

    Nein finde ich nicht,
    Ein Spieler der unabsichtlich einen Mitspieler zu Fall bringt und deswegen Rot sieht wird auch gleich mal 2,3 Dpielr gesperrt
    Aber Schiedsrichter die dich noch nicht einmal die Mühe machen , zum Bilddchirm zu gehen um sich die umstrittene Situation anzuschauen, gehören meiner Meinung Sanktioniert
    Ok , 5 Spiele vielleicht etwas übertrieben, aber 1 oder.2 Spieltage
    Vielleicht würden solche krassen Fehlentscheidungen wie beim Spiel Hertha gegen Leverkusen nicht mehr so häufig vorkommen
    Natürlich ist keiner Fehlerfrei , die Sanktionen sollten auch nur in äußerst krassen Fällen angewendet werden,

  6. 15.

    Ich finde Hand ist Hand.Punkt.
    Beim Basketball ist Fuß oder Bein eben Fuß oder beim. Wird angepfiffen fertig. Was sind eigentlich natürliche Bewegungen???
    Was für ein Blödsinn. Und wenn wie bei Hertha mit dem Arm oder der Hand ein Tor verhindert wird ist jedem Fußballer klar, dss das ich okay ist. Auch wenn anschließend in einer natürlichen Bewegung der Arm wie von Zauber(hand) wieder verschwindet.
    Hand ist Hand. Damit kommen die Spieler die Zuschauer und vielleicht auch die Schiris zurecht.

  7. 14.

    Das ist keine schlechte Idee. Andererseits kann ich mir vorstellen, dass der DFB über jeden Schiri froh ist. Man hört doch ständig von Mangel, besonders in den unteren Klassen. Da dürfte jeder Abgang schmerzen. Oder wollen Sie sich laufend von Spielern und Publikum anpflaumen lassen?
    So ein toller Job ist das auch nicht, dass sich viele darum reißen.

  8. 13.

    Über Schiris und deren Weise ein Spiel zu leiten, darüber werden sich alle Beteiligten und Fans immer wieder streiten - leider! Negative Beispiele gibt es genug, aber sie sind auch nur Menschen. Ich habe spez. im Amateurbereich tlw. extrem schlechte und parteiliche Schiedsrichterentscheidungen erlebt. Auch der, je nachdem, viel gepriesene o. auch geschmähte VAR ist nicht fehlerlos! Aber es gibt auch gute Schiris, welche generell gerecht pfeifen, auch diese müssen erwähnt und geachtet werden.

  9. 12.

    In einem Punkt stimme ich Ihnen gewissermaßen zu: Die Qualität der Schiedsrichter ist heute deutlich höher als früher.

  10. 11.

    Ziemlich hanebüchene Ausführung Ihrerseits...

  11. 10.

    Nein! Hertha hätte den Elfmeter bekommen müssen! Haben ja nur alle gesagt, die Augen im Kopf hatten...

  12. 9.

    Das Thema ist aber ein anderes. Die Schiris von heute haben auch nicht mehr die Qualität von früher. Da werden eben manche bevorteilt und andere eben nicht. Ob sich das im Laufe der Saison ausgleicht, würde ich dann schon verneinen. Da sollten die Vereine auch mal den angesetzten Schiri ablehnen...

  13. 7.

    Wer so viele orthographische und grammatikalische Fehler wie Sie in den paar Zeilen fabriziert, sollte sich nicht so sehr über die Fehler anderer aufregen.

  14. 6.

    Ich fürchte, das wird nicht passieren. Solange Schiedsrichter selbstherrlich handeln können, so z.B. den Gang zum Monitor verweigern, bleibt viel Luft für Spekulationen über die Neutralität der sog. Unparteiischen, einschließlich derer im Videoraum. Vereine wie Hertha, überall unter tatkräftiger Hilfe der Medien als unsympathisch stigmatisiert, müssen damit rechnen, dass sich solch ein Bild auch im Unterbewusstsein der Schiedsrichter festsetzt. Hertha fehlen jetzt nach tollem Spiel zwei Punkte, die im Abstiegskampf eine Welt sein können. Umgekehrt: Wenn Union, der Darling der Liga, noch zusätzlich zu ihrer aus eigener Kraft exzellenten sportlichen Lage begünstigt wird, kann das für die Gegner eben auch schwerwiegende Konsequenzen haben. Was nützt eine vermeintliche Zerknirschtheit der Verantwortlichen im DFB, wenn solche Entscheidungen trotzdem Bestand haben und sich schon am nächsten Spieltag die Bilder wiederholen können?

  15. 5.

    Man hat schon das Gefühl das eins , zwei Vereine gibt die grundsätzlich durch solche krassen Fehlentscheidungen profitieren
    Eigentlich sollen solche Fehler durch den VAR verhindert werden, daß Gefühl habe ich nicht
    Das ein Schiri es noch nicht einmal nötig hat zum Bildschirm zu laufen zeigt die Arrogantz dieses Schiris
    Warum leitet der DFB nach solch krassen Fehlentscheidungen kein Verfahren gegen das Schirigespann ein, und wenn der Fehler bewiesen ist, sollte das ganze Schirigespann 3 bis 5 Spieltage gesperrt werden( für alle ligen)
    Wenn ein Bengalo im Fanblock gezündet wird, wird auch direkt ermittelt und bestraft
    Bei Fehlentscheidungen der Schiris geht's womöglich um Existenzen, um Erfolge,

  16. 4.

    Dass Peter Sippel und der DFB die Schiri-Fehler so offen einräumen, lässt doch wenigstens zukünftig mehr Transparenz erwarten. Ein richtiger und wichtiger Schritt zu mehr Fairness. Weiter so und wachsam sein!

  17. 3.

    Bekommen Sie auch einen korrekten Satz auf die Kette? Fehler passieren, auch Schiedsrichtern. Da Absicht zu unterstellen ist ziemlich daneben. Und wenn der Schiedsrichter vom VAR keinen Hinweis bekommt, überprüft er auch nicht. Das hat nichts mit "Artoganz" zu tun...

  18. 2.

    Man könnte denken das manche Schiris Partei für ein Verein ergreifen. Wie sonst sind solche krassen Fehlentscheidungen zu erklären. Und das der Schiri auf dem Feld nicht mal zum TV geht, wohl dessen bewusst das seine Entscheidung ein Spiel entscheiden kann, ist an Artoganz nicht mehr zu toppen

  19. 1.

    Prima das diese Vorfälle noch mal aufgearbeitet werden . Allerdings wird sich nichts im Nachhinein am Ergebnis ändern. Ob sich Schiedsrichter oder Videoschiedsrichter im Handel deswegen ändern halte ich für unwahrscheinlich.

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