Eisbären auf Suche nach alter Stärke - Das Hoffen auf den Wendepunkt

Mo 24.10.22 | 17:46 Uhr | Von Lukas Witte
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Die Eisbären Berlin jubeln gemeinsam (imago images/Contrast)
Bild: imago images/Contrast

Der deutsche Eishockey-Meister ist in der aktuellen Saison weit hinter den Erwartungen zurückgeblieben. Gemeinsam wollen die Berliner Eisbären nun zurück in die Erfolgsspur finden. Die Resultate fehlen noch, doch es gibt Grund zur Hoffnung. Von Lukas Witte

Nach dem ersten Drittel sah es am vergangenen Sonntag so aus, als könnten die Eisbären endlich wieder ein großes Erfolgserlebnis feiern. In der Arena am Ostbahnhof führten die Berliner im Klassiker-Duell der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) gegen die Adler Mannheim mit 2:0 und zeigten sich nach zwei Niederlagen in Folge plötzlich unheimlich torgefährlich. "Wenn wir so die restliche Saison auftreten, dann werden wir noch viele Spiele gewinnen", sagt Center Marcel Noebels, der die beiden Tore für die Eisbären erzielte.

Und doch ging es am Ende wieder schief. Im zweiten Drittel sicherten sich die Adler den Ausgleich und später den Sieg nach Penalty-Schießen. Ein weiterer Rückschlag für die Berliner, die in dieser Saison bisher weit hinter ihren Erwartungen zurückgeblieben sind. Nach 13 Spielen steht der deutsche Meister nur auf dem zwölften Tabellenplatz, konnte erst fünf Siege verzeichnen und zeigte immer wieder enttäuschende Leistungen.

Verletzungen und Spielplan machen den Eisbären zu schaffen

Manchmal fehlte aber einfach auch nur ein bisschen Spielglück, so wie bei der Partie gegen Mannheim. "In den letzten Jahren hätten wir es selbst an schlechten Tagen geschafft, so ein Spiel zu gewinnen. Wenn du einmal im Sumpf bist, dann ist es halt schwer, da wieder rauszukommen und man hat auch viel Pech dabei", erklärt Noebels. Die Eisbären scheinen in einer Negativ-Spirale gefangen zu sein, aus der sie sich nun mühsam wieder hinauskämpfen müssen.

Die Gründe für den Misserfolg sind vielfältig. Zum einen hatten die Berliner in dieser Saison bisher große Verletzungssorgen. Das wurde den Eisbären vor allem wegen des eng getakteten Spielplans zum Verhängnis, denn zuletzt mussten sie nicht nur in der DEL, sondern auch der Champions Hockey League (CHL) und bei einem Testspiel gegen das NHL-Team San Jose Sharks auf das Eis. Spieler zu schonen und ihnen mal eine Pause zu gönnen, war quasi unmöglich.

Außerdem seien alle Gegner immer topmotiviert, wenn sie gegen den deutschen Meister spielen würden, ergänzt Noebels. "Wir sind halt die Gejagten, das wussten wir vorher." Trotzdem will der Nationalspieler keine Ausreden suchen und kritisiert auch den Spielstil und vor allem die schwache Zweikampfführung seiner Mannschaft zu Saisonbeginn.

Gemeinsam aus der Krise

Zumindest die Belastung wird für die Berliner nach dem Ausscheiden in der CHL nun geringer. Außerdem leert sich langsam das Lazarett und die verletzten Spieler kehren zurück zur Mannschaft. Und auch spielerisch sah es gegen Mannheim endlich mal wieder richtig gut aus. "Das Spiel war für uns als Team ein Schritt in die richtige Richtung und ein klares Zeichen, dass wir uns nicht aufgegeben haben", sagt Noebels.

Jetzt brauchen sie Resultate, um die Wende zu schaffen. Den Eisbären stehen zwei richtungsweisende Auswärtsspiele in Düsseldorf (Dienstag, 19:30 Uhr) und Bietigheim (Donnerstag, 19:30 Uhr) bevor. "Ein Sieg rettet nicht unsere ganze Saison. Aber wenn man gemeinsam Erfolge feiert, kann man zurück in die Spur finden. Ich glaube, wenn man eine Krise übersteht, kommt man stärker zurück als man vorher gewesen ist. Und an diesem Punkt sind wir gerade. Jetzt müssen wir zusammenhalten und brauchen jeden in der Kabine, um Punkte zu holen", gibt sich Noebels zuversichtlich.

Bis zur Pause vom 6. bis zum 18. November müssen seine Eisbären dafür in den verbleibenden fünf Spielen an die starke Leistung gegen Mannheim anknüpfen und können jeden Punkt gebrauchen. Nach der Pause wollen sie dann mit voller Kapelle und voller Kraft durchstarten. "Das Selbstvertrauen wird zurückkommen, wenn wir wieder Siege einfahren. Und dann werden wir auch zu alter Stärke zurückfinden", sagt Noebels.

Sendung: rbb24, 24.10.2022, 18 Uhr

Beitrag von Lukas Witte

1 Kommentar

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  1. 1.

    Marcel Deine Einschätzung ist ja gut aber das Leistungsgefälle in der Mannschaft ist bis jetzt zu groß. Da gibt's Spieler die sind für mich ein total Ausfall die mal auf die Tribüne gehören.

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