Tabellenführer unterliegt -letztem - Überraschende 1:2-Niederlage für Union Berlin in Bochum

So 23.10.22 | 18:29 Uhr
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Zweikampf zwischen Bochums Christopher Antwi-Adjei und Unions Paul Jaeckel (Quelle: IMAGO/Nordphoto)
Audio: rbb24 Inforadio | 23.10.2022 | Burkhard Hupe | Bild: IMAGO/Nordphoto

Die Siegesserie des 1. FC Union ist nach fünf Spielen gerissen. Die Berliner unterlagen am Sonntag überraschend beim bisherigen Tabellenletzten Bochum mit 1:2. Tabellenführer bleiben die Eisernen dennoch.

Nach zuletzt fünf Pflichtspielsiegen in Folge hat der 1. FC Union Berlin wieder eine Niederlage kassiert. Der Tabellenführer unterlag überraschend beim bisherigen Letzten VfL Bochum mit 1:2 (0:1). Dabei fanden die Köpenicker nicht zu ihrem Spiel und vergaben zudem einen Elfmeter. Tabellenführer bleiben die Berliner aufgrund ihres Vorsprungs aber dennoch.

Der Spielverlauf

Bochum erwischte den besseren Start und störte Unions Spielaufbau schon früh. Besonders im Zentrum ließ der Tabellenletzte dem Ersten wenig Platz und versuchte, selbst offensive Aktionen zu kreieren. Die erste Chance von Philipp Förster über die linke Seite konnte Unions Abwehr aber blocken. Nachdem Bochums Ivan Ordets Janik Haberer bei einem Foul am Sprunggelenk traf, musste der Mittelfeldspieler kurz darauf ausgewechselt werden. Für ihn kam Ex-Bochumer Milos Pantovic ins Spiel. Den anschließenden Freistoß von Christopher Trimmel verpasste Jordan Siebatcheu knapp.

Die Gastgeber spielten weiter mutig nach vorne. Ein Kopfball von Philipp Hofmann landete aber direkt in den Armen von Unions Keeper Frederik Rönnow. Das Team von Urs Fischer kam nach und nach besser in die Partie und in der 37. Minute zur bisher besten Chance. Nach einem Eckball traf Jordan Siebatcheu den Ball aber nicht richtig und Keeper Manuel Riemann konnte auf der Linie parieren. Bochum kam immer wieder zu Chancen, weil Unions Defensive ungewohnt viele Fehler machte. Kurz vor der Pause war der Tabellenletzte dann aber nach einer Ecke erfolgreich. Hofmann beförderte den Ball per Kopf zum 1:0 ins Tor (43.).

Bochum legt in der zweiten Hälfte nach

Auch nach der Pause hatte Bochum das aggressivere und entschlossenere Spiel. Das Team von Trainer Urs Fischer tat sich dagegen schwer, offensiv in Erscheinung zu treten. Eine der wenigen guten Gelegenheiten hatte Pantovic, dessen Schuss knapp rechts über das Tor flog (61.). Auf der anderen Seite kam Bochum dem nächsten Treffer direkt im Anschluss noch etwas näher: Jordi Osei-Tutu traf aus zentraler Position aber nur die Oberkante der Latte.

Urs Fischer brachte Julian Ryerson, Jamie Leweling und Kevin Behrens für Niko Gießelmann, Sheraldo Becker und Jordan. Doch es spielten weiter vor allem die Gastgeber und kombinierten sich über die Außenbahnen immer wieder gefährlich vor das Tor. Nach einem Konter bediente Christopher Antwi-Adjei den mitgelaufenen Gerrit Holtmann, der völlig frei zum 2:0 einschob (71.). Kurz darauf hatte Union dann die Chance zum Anschluss. Nachdem Diogo Leite gefoult wurde, entschied Schiedsrichter Deniz Aytekin nach Videobeweis auf Elfmeter für die Eisernen. Bochums Riemann ahnte aber die Ecke und parierte gegen Milos Pantovic (78.). Dem gelang in der Nachspielzeit doch noch der Anschlusstreffer, für mehr reichte es aber nicht mehr.

Die Kurz-Analyse

In einer kampfbetonten Partie tat sich Union von Beginn an schwer, auf beiden Seiten gab es kaum Torchancen. Bochum zeigte keine Furcht vor dem Favoriten, verteidigte mutig und profitierte vor allem gegen Ende der ersten Hälfte von zahlreichen Ballverlusten der Unioner in der eigenen Hälfte. Kurz vor der Pause brachte eine Standardsituation die Führung für die Gastgeber.

Auch in der zweiten Hälfte war Bochum die bessere Mannschaft und belohnte sich für einen mutigen Auftritt mit dem 2:0. Keeper Riemann hielt mit seinem parierten Elfmeter den Vorsprung fest. Der Treffer von Pantovic in der Nachspielzeit war somit nicht genug.

 

 

Das sagt das Netz

Vom selbstbewussten Auftreten eines Tabellenführers hat dieser Zuschauer nichts gesehen.

Eine Niederlage gegen den Tabellenletzten. Da kommen Erinnerungen hoch...

Das Spiel im Liveticker

Sendung: rbb UM6, 23.10.2022, 18 Uhr

28 Kommentare

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  1. 28.

    Es passiert, dass die Mannschaft des 1.FC Union Berlin, deren Fan ich bin, auch mal verliert. Etliche englische Wochen, schwere Spiele dabei, da gewinnt man am Ende nicht immer. Das passiert auch anderen Spitzenmannschaften weltweit! Also Kopf hoch, ihn freikriegen, vorwärts blicken u. nächstes Mal besser spielen. Das Gute behalten u. das Schlechte vergessen, nur Erfolg ist der Maßstab welcher zählt! An die Kritiker, spotten kann jeder, aber erst mal selber besser machen können, der es kann.

  2. 27.

    Gab es diesmal überhaupt keine Pyroparade oder sonstige Vorfälle der Kultfans ?

  3. 26.

    Zitat: "Letzte Woche noch "Deutscher Meister wird nur der FCU" gesungen und heute gegen den Letzten der Liga verloren.
    Peinlich...."

    Ach Gottchen, der Hertha Bernd mal wieder mit einem seiner sinnleeren Kommentare. Dass die Gesänge der Fans ironisch gemeint und einfach witzig waren, kommt Ihnen wohl nicht in den Sinn. Und wenn Ihnen die Niederlage gegen Bochum peinlich ist, schön für Sie. Unioner können damit gut umgehen.

  4. 25.

    Alles kein Beinbruch. Oberstes Ziel ist und bleibt erneuter Klassenerhalt.

  5. 24.

    Da konnte dieses Mal auch der ungarische Freund nicht helfen

  6. 23.

    Was ist Peinlich, wenn man gegen Bochum verliert?? Ihr Verein hat sich schon oft genug Blamiert
    Bayern hat im Ligaspiel gegen Augsburg verloren, damals auch weit hinten, solche Überraschungen passieren im Fussball, und das ist gut so
    Im Gegensatz zu ihrem Verein hat Union die Dreifachbelastung, und trotzdem immernoch Tabellenführer,
    Ist doch schön, das auch Vereine, von denen man es nicht erwartet , mal die Tabellenspitze aufmischen
    Ich glaube nicht, das die Fans von Union die Meisterschaft erwarten, einfach nur eine gute Saison

  7. 22.

    Ach, das ist den großen Bayern auch schon passiert, ist peinlich, kommt gelegentlich aber mal vor.
    Spiel abhaken und weitermachen.

  8. 21.

    Letzte Woche noch "Deutscher Meister wird nur der FCU" gesungen und heute gegen den Letzten der Liga verloren.
    Peinlich....

  9. 20.

    Ich weiß nicht wann Union jemals Hochmut gezeigt hat. Ich finde doch sie sind immer realistisch und am Boden der Realität. Das die Fans es genießen und von der Meisterschaft träumen, ist auch normal aber nicht Hochmütig.
    Also fair und realistisch bleiben

  10. 19.

    Zitat: "Hochmut kommt vor dem Fall"

    Welchen "Hochmut" meinen Sie genau? Den, dass Urs Fischer, und der Verein insgesamt, sich trotz des Medienhype von der Zielsetzung: Klassenerhalt nicht abbringen lässt? Sie sind ja voll im Thema mit Ihrem irgendwo mal gelesenen und für irgendwie schlau gehaltenem Zitat.

  11. 18.

    @Gert: Mein Verein hatte diese Saison zum zweiten Mal in seiner Historie das Vergnügen und an das erste Mal vor 22 Jahren kann ich mich ebenfalls noch sehr gut erinnern. Für kleinere Vereine ist das schon etwas Besonderes.

  12. 17.

    Hochmut kommt vor dem Fall

  13. 16.

    Echt? Glaub kaum dass so etwas lange im Gedächtnis bleibt. Der Platz am Ende der Saison ist wichtig.

  14. 15.

    Ich hatte nicht den Eindruck, dass Union den VfL nicht ernst genommen hätte, das kann ich mir bei Urs Fischer auch gar nicht vorstellen. Mein Empfinden war eher, dass Union da heute ein Stück weit mit den eigenen Tugenden geschlagen wurde. Hinzu kam diese sehr beeindruckende Kulisse, ich habe die Union-Fans kaum gehört (im TV, war nicht im Stadion).
    Der Spielzug zum 2:0 war herrlich anzuschauen.

    Unabhängig davon, was die nächsten Wochen für Union Berlin bringen werden: (Mindestens) sechs Spieltage hintereinander Tabellenführer zu sein, ist eine nicht für möglich gehaltene Wahnsinnsleistung und wird für viele Fans dereinst eine Geschichte für die Enkelkinder vorm Kamin wert sein. :-)

  15. 13.

    Wie schon gesagt, die leichten Spiele (BVB,RB,Bayern )sind vorbei.So bleiben weiter 17Pkt. zum Klassenerhalt.
    Kopf hoch Pante u. sich auf MG vorbereiten

  16. 12.

    Das gute Mannschaften vermeintlich schlechtere nicht richtig ernst nehmen, ist ein bekanntes Problem im Mannschaftssport.
    Schade.
    Aber das nächste Mal wird's wieder?

  17. 11.

    Bald ist Bayern wieder Erster. Aber Union geht es ja ohnehin nur um den Klassenerhalt

  18. 10.

    Ich sehe es als Tribut an die Mehrfachbelastung !
    Union hat nun einmal nicht jede Position gleichwertig besetzt, wie z. B. Bayern

  19. 9.

    Ich dachte, Union wird Meister

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