Leichtathletik-Meeting ISTAF in Berlin - Duplantis bricht Rekord, Lückenkemper nur Dritte

Fr 10.02.23 | 22:50 Uhr
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Video: Tagesschau | 11.02.2023 | Torsten Michels | Bild: picture alliance / nordphoto GmbH / Engler | Juergen Engler

Stabhochspringer Armand Duplantis bricht beim Leichtathletik-Meeting in Berlin einen Rekord, einen weiteren verfehlt er. Sprinterin Gina Lückenkemper wird nur Dritte, dafür erzielt Malaika Mihambo einen deutlichen Sieg im Weitsprung.

Stabhochsprung-Star Armand Duplantis hat auch beim ISTAF Indoor in Berlin eine starke Vorstellung gezeigt. Der Olympiasieger scheiterte zwar an der Weltrekordhöhe von 6,22 m, übersprang am Freitag in der Mercedes-Benz Arena vor 11.850 Zuschauern aber 6,06 m und knackte damit seinen Meeting-Rekord aus dem vergangenen Jahr (6,03). Erst in der vergangenen Woche war der Welt- und Europameister aus Schweden mit 6,10 m in die Saison eingestiegen, das hatte vor ihm noch niemand geschafft.

Für Vize-Europameister Bo Kanda Lita Baehre (Leverkusen/5. Platz) und Gillian Ladwig (Schwerin/7.) war in Berlin hingegen bereits nach übersprungenen 5,60 m Schluss, für den dritten deutschen Starter Torben Blech lief es besser. Der Leverkusener wurde mit 5,73 m Vierter.

Nachdem seine Konkurrenz spätestens an 5,91 m gescheitert war, ließ Duplantis 6,06 m auflegen, die er im ersten Versuch übersprang. Im Anschluss startete der Schwede, der im vergangenen Jahr mit 6,21 m WM-Gold geholt hatte, seinen nächsten Weltrekordversuch über 6,22 m, scheiterte jedoch drei Mal. Bereits im Vorfeld hatte Duplantis erklärt, dass er seine Wettkämpfe im Winter ganz bewusst auswähle, um seinen "Weltrekord zu brechen", das habe für ihn "oberste Priorität".

Lückenkemper trotz Rückenproblemen Dritte

Sprint-Europameisterin Gina Lückenkemper hat hingegen den Sieg verpasst. Deutschlands Sportlerin des Jahres kam bei ihrem Heimspiel über die 60 m in 7,16 Sekunden hinter der EM-Dritten über 100 m Daryll Neita (Großbritannien/7,05 Sekunden) und Tristan Evelyn (Barbados/7,14) als Dritte ins Ziel.

"Ich hatte in der vergangenen Woche Rückenprobleme. Im Warm-up hat sich der Rücken nicht gut angefühlt", sagte Lückenkemper: "Ich bin den Physios dankbar, dass sie mich wieder hinbekommen haben. Ich war überrascht, wie gut es doch geklappt hat."

Lückenkemper war zwei Hundertstelsekunden schneller als noch vor knapp zwei Wochen beim ISTAF Indoor in Düsseldorf, wo die 26-Jährige vom SCC Berlin erstmals nach ihrem Doppel-Triumph von München an den Start gegangen war und in 7,18 Sekunden den zweiten Platz belegt hatte. Lückenkemper hatte im Sommer bei der Heim-EM über die 100 m und mit der Staffel den Titel geholt. Ihre Teamkolleginnen von der Münchner Gold-Staffel Lisa Mayer (Wetzlar/7,20 Sekunden) und Alexandra Burghardt (Burghausen/7,22 Sekunden) und belegten in Berlin den vierten und fünften Platz.

Mihambo gewinnt Weitsprung-Wettbewerb

Weitsprung-Olympiasiegerin Malaika Mihambo hat sich rund eine Woche vor den deutschen Hallen-Meisterschaften in guter Form präsentiert. Die Weltmeisterin sicherte sich mit 6,81 m den Sieg. Vor knapp zwei Wochen war Mihambo, die mit ihrer persönlichen Hallenbestleistung von 7,07 m den Meeting-Rekord hält, mit 6,83 m in Düsseldorf in die Weitsprung-Saison gestartet.

Nachdem sie sich im dritten Versuch das Knie gestaucht habe, sei sie "ein wenig aus dem Wettkampffluss" gekommen, erklärte Mihambo. Mit ihrer Weite sei sie trotzdem zufrieden: "Aber es wäre auf jeden Fall noch mehr drin gewesen."

Mihambo setzte sich direkt im ersten Versuch mit 6,72 m an die Spitze. Nach vier ungültigen Versuchen verbesserte sich die 29-Jährige im letzten Versuch noch einmal.

Craft wirft inoffiziellen Hallen-Weltrekord

Auch in den anderen Sportarten hat es teilweise erstaunliche Leistungen gegeben. So hat der Brite Reece Prescod im Sprint den Meetingrekord gebrochen und die Jahresbestleistung eingestellt. Prescod überbrückte die 60 Meter in 6,49 Sekunden. Joshua Hartmann verpasst als Zweiter den deutschen Rekord in 6,53 Sekunden als Zweiter nur um eine Hundertstel. Dritter wurde Julian Wagner mit 6,56 Sekunden.

Prescods Landsmann David King überragte bei den 60 Meter Hürdenlauf der Männer. Er holt sich mit 7,63 Sekunden den Sieg vor Damion Thomas (Jamaika; 7,65 Sekunden) und Paolo Dal Molin (Italien; 7,69 Sekunden). Bei den Frauen siegte Britany Anderson aus Jamaika mit 7,85 Sekunden. Michelle Jenneke scheiterte knapp mit 7,89 Sekunden.

Zum Ende boten sich die Diskus-Frauen und Männer im direkten Duell die Stirn. Die Damen gewannen mit 31 zu 21 Punkten deutlich. Die dreimalige EM-Dritte Shanice Craft zeigte sich dabei in überragender Form: Die 29-Jährige vom SV Halle verbesserte dreimal den inoffiziellen Hallen-Weltrekord und schraubte die Bestmarke auf 65,23 Meter. Auch Kristin Pudenz vom SC Potsdam warf mit 63,24 Metern weiter als alle männlichen Konkurrenten.

Sendung: rbb24, 10.02.23, 21.45 Uhr.

3 Kommentare

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  1. 3.

    Aus sechs Meter Höhe auf eine Matratze springen. Ja, schon klar - gibt Leute die machen sowas - meist bleiben aber Schäden zurück. Mir ist Wasser aber lieber und da dürfen es auch zehn sein.

  2. 2.

    Doch eine Matratze - wie es beim Stabhochsprung üblich ist. Da springt man auch nicht ins Wasser.

  3. 1.

    Beeindruckende Leistungen. Stelle mir gerade die 6,06 beim Hochsprung vor. Das ist ganz oben auf der Leiter - und da runterhüpfen? Ohne Wasser drunter geht da gar nix.

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