Olympia-Starter aus der Region - Des Handballers Lieblingsturnier

Fr 02.07.21 | 11:13 Uhr
Paul Drux mit der Siegerfaust / IMAGO / Bildbyran
Bild: IMAGO / Bildbyran

Für die Handballer ist Olympia das wichtigste Turnier überhaupt. Anders als bei EM und WM, die alle zwei Jahre stattfinden, trägt der Olympia-Sieger den Titel ein Leben lang. Motivation genug für Füchse-Spieler Paul Drux und seine Mitspieler im DHB-Team.

2016 holte der Deutsche Handballbund (DHB) Bronze bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. Fünf Jahre später wollen sie diese Leistung wiederholen oder im besten Fall sogar noch ausbauen.

Ein Erfolg bei Olympia ist das Größte, was einem Nationalspieler blühen kann. Für Paul Drux von den Füchsen Berlin hat das olympische Turnier nicht nur aus sportlicher Sicht den höchsten Stellenwert von allen Länder-Wettkämpfen. "Da treffen so viele Nationen und Sportler aufeinander. Das ist wirklich etwas ganz Besonderes", sagt der Rückraumspieler.

Zehn Spieler aus dem 2016er Olympia-Kader sind auch diesmal wieder im Aufgebot. Aus der Region kommen allerdings nur wenige.

Berliner und Brandenburger im DHB-Team

Bundestrainer Alfred Gislason hat seinen 17-köpfigen Olympia-Kader Ende Juni bekanntgegeben. Darunter befindet sich nur ein aktueller Spieler der Füchse Berlin: Paul Drux. "Meine Rolle ist es, Zweikampfstärke zu zeigen und in der Abwehr Sicherheit zu bringen", sagt der gebürtige Gummersbacher. Als Allrounder könne er aber auch mal in den Innenblock gehen, wenn Not am Mann ist.

Darüber hinaus gilt Drux als emotionales Motivationstier, der die Fähigkeit besitzt, seine Teamkollegen mitzureißen. Auch diese Rolle wird Gislason für ihn vorgsehen haben.

Marian Michalczik von den Füchsen ist ebenso wie der ehemalige Füchse-Torwart Silvio Heinevetter lediglich als Ersatzmann vorgesehen. Michalczik könnte nachnominiert werden, sollte sich jemand verletzen. Heinevetter wird zwar die Vorbereitung auf das olympische Turnier mit der Mannschaft absolvieren, darf sich in Tokio aber nicht bei der Mannschaft aufhalten. Sollte sich einer der beiden DHB-Torhüter (Andreas Wolff und Johannes Bitter) verletzen, würde Heinevetter ins Team nachrücken.

Füchse-Spieler Fabian Wiede ist nach einer Schulterverletzung nicht rechtzeitig fit geworden und verzichtete deshalb auf eine Olympia-Teilnahme.

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Conrad Scheibner, Annika Schleu, Ronald Rauhe, Laura Ludwig, Patrick Hausding, Emma Hinze und Lilly Stoephasius (Quelle:picture alliance /Axel Heimken; Frank May: Collage: rbb)
picture alliance /Axel Heimken; Frank May: Collage: rbb

Mehr zu den regionalen Olympiastartern und ihrer Vorbereitung auf die Spiele gibt es auf "Alles außer Fußball" (ALAF), dem Instagram-Kanal vom rbb Sport.

Medaillen-Chancen

Die Ansprüche beim Weltmeister von 2007 und Europameister von 2016 sind bei jedem Turnier enorm. Auch bei Olympia lautet das deutlich formulierte Ziel: eine Medaille. Dafür müsste man mindestens bis ins Halbfinale vordringen. Keine leichte Aufgabe, denn schon in der Gruppenphase warten Gegner wie Frankreich, Spanien und Norwegen.

"Nichtsdestotrotz können wir da auch ein Wörtchen mitreden", sagt Drux, der schon 2016 zum Olympiakader gehörte. Auch damals habe das der Mannschaft niemand zugetraut, erinnert er sich. Inzwischen habe man zudem schon einige Schritte in die richtige Richtung gemacht, sagt Drux.

Dennoch glaube er, dass die üblichen Favoriten – Frankreich, Spanien und Dänemark – auch diesmal wieder um die vordersten Plätze des Turniers mitspielen werden. Doch, gibt Drux sich selbstbewusst, sei vor allem bei Olympia alles möglich.

Gut zu wissen

Das Yoyogi National Stadium, in dem alle Spiele des olympischen Handball-Turniers stattfinden werden, war schon bei den Spielen 1964 im Einsatz. Damals fanden die Schwimm- und Wasserspringen-Wettbewerbe dort statt sowie das Basketball-Turnier. Das Design des Daches inspirierte den Architekten des Münchner Olympiastadions zu seiner berühmten Dachkonstruktion für die Spiele 1972.

Wann sind die Spiele?

Im Vergleich zu anderen Sportarten, können Handball-Fans aufatmen. Bis auf das eine Vorrunden-Spiel gegen Argentinien, finden nahezu alle Spiele mit deutscher Beteiligung tagsüber statt. Nur im Viertelfinale könnte es noch einmal ungemütlich werden.

Samstag, 24. Juli    
Deutschland - Spanien 9:15 Uhr Uhr
Montag, 26. Juli    
Argentinien - Deutschland 4:00 Uhr
Mittwoch, 28. Juli    
Frankreich - Deutschland 14:30 Uhr
Freitag, 30. Juli    
Deutschland - Norwegen 14:30 Uhr
Sonntag, 01. August    
Deutschland - Brasilien 12:30 Uhr
Dienstag, 03. August    
Viertelfinals 2:30 bis 13:45 Uhr
Donnerstag, 05. August    
Halbfinals 10:00 bis 14:00 Uhr
Samstag, 07. August    
Finale 14:00 Uhr

Sendung: Inforadio, 02.07.2021, 10:15 Uhr

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