Großschadenslage ausgerufen - Waldbrand bei Falkenberg auf 800 Hektar ausgeweitet - zwei Orte evakuiert

Mo 25.07.22 | 23:31 Uhr
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Der Waldbrand bei Kölsa hat sich am 25.07.2022 auf 100 Hektar ausgeweitet. Die Orte Rehfeld und Kölsa wurden evakuiert. (Quelle: TNN)
Video: rbb24 Brandenburg Aktuell | 25.07.2022 | Ralf Jussen | Bild: TNN

Der Brand in einem Waldgebiet bei Falkenberg ist zur Großschadenslage geworden: Es brennt mittlerweile auf einer Fläche von rund 800 Hektar. Die Orte Rehfeld und Kölsa mussten evakuiert werden. Das stürmische Wetter erschwert die Löscharbeiten.

Dieser Beitrag berücksichtigt den Stand Dienstag, 26. Juli, 6 Uhr. Aktuelle Entwicklungen zum Waldbrand gibt es hier.

Der Wald- und Ackerbrand nahe der Stadt Falkenberg/Elster im Landkreis Elbe-Elster hat sich nach Angaben des Kreises am späten Abend auf 800 Hektar ausgeweitet. Zunächst war ein Gebiet von 100 Hektar betroffen, das sich dann im Laufe des Tages und Abends durch heftige Sturmböen stark ausdehnte, wie der Landkreis weiter mitteilte.

Die Ortschaften Rehfeld, Kölsa und Kölsa-Siedlung wurden evakuiert. Betroffen sind insgesamt etwa 700 Einwohner. Die Polizei habe die Evakuierungen begleitet, hieß es. Es wurden Busse mit Ansprechpartnern bereitgestellt. Für Menschen, die nicht bei Bekannten oder Verwandten unterkommen könnten, sei in Falkenberg eine Sammelunterkunft eingerichtet worden. Unter der Rufnummer 03535 46 4004 können sich Betroffene informieren.

Flammen bedrohen Wohnhäuser - Schweine in Mastanlage verendet

Besonders gefährdet sei Rehfeld, das Feuer sei hier inzwischen "vor den Toren", sagte ein Feuerwehrsprecher. Ein Übergreifen der Flammen auf einzelne Gebäude habe bislang verhindert werden können, es sei jedoch weiterhin "sehr, sehr brenzlig". In Kölsa ist laut Landkreis eine Schweinemastanlage abgebrannt, eine Vielzahl an Tieren verendet.

Nach Angaben des Kreises ist nicht auszuschließen, dass auch das südlich von Falkenberg gelegene Marxdorf von dem Brand betroffen sein könnte. Auch hier sollten sich die Einwohner auf eine mögliche Evakuierung vorbereiten.

Großschadenslage ausgerufen - Feuerwehrleute verletzt

Am Nachmittag hatte der Landkreis Elbe-Elster die Großschadenslage ausgerufen und somit die Einsatzleitung übernommen. Die Feuerwehr ist nach Angaben der Leitstelle mit rund 400 Einsatzkräften - auch aus Potsdam-Mittelmark, Cottbus und Oberspreewald-Lausitz - vor Ort. Sieben Feuerwehrleute wurden demnach während des Einsatzes bisher verletzt, sechs kamen ins Krankenhaus.

Für die Nacht rechne man mit 500 Einsatzkräften, die in der Nacht durcharbeiten sollen. Der Landkreis teilte am Abend in einer Mitteilung mit, dass die Löscharbeiten wohl noch Tage dauern könnten. "Ein Ende ist jedenfalls nicht absehbar", hieß es.

Die aktuelle Wetterlage im Einsatzgebiet stelle ein riesiges Problem dar, sagte der stellvertretende Waldbrandschutzbeauftragte Philipp Haase am Abend dem rbb. Eine Gewitterzelle treibe sturmartige Windböen vor sich her. Die Gefahr sei immens, so Haase in rbb24 Brandenburg Aktuell. Es brenne im Wald zwischen Windrädern, mindestens eine Anlage stünde innerhalb der Brandfläche, andere Windkraftanlagen seien gefährdet, sagte Haase zuvor der Deutschen Presse-Agentur. Es gebe eine starke Rauchentwicklung, die weithin sichtbar sei.

Warnung vor starkem Rauch

Die Leitstelle hatte am frühen Montagnachmittag eine Gefahreninformation herausgegeben. Anwohner wurden gebeten, den Bereich weiträumig zu umfahren und Fenster und Türen geschlossen zu halten.

Der Waldbrand bei Kölsa hat sich am 25.07.2022 auf 100 Hektar ausgeweitet. Ort Rehfeld wird evakuiert. (Quelle: rbb)Die Feuerwehr warnt wegen des starken Rauchs

Sendung: Antenne Brandenburg, 25.07.2022, 16:30 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Warum mussten die Tiere in Kölsa bei lebendigem Leib verbrennen? Wer trägt dafür die Verantwortung (Betreiber der Anlage und das zuständige Amt)? Eingesperrte Lebewesen, die sich nicht selbst retten können und Angst und Schmerz empfinden wie wir Menschen auch! Dafür gibt es keine Entschuldigung, eine Schande, ein unerträgliches Versagen!

  2. 37.

    Erstens hat sich Welzow beworben und die EU hätte ihn auch als rescEU-Standort gesponsert. Das Land Brandenburg hat aus fadenscheinigen Gründen abgelehnt, trotz Wissen um die Folgen des Klimawandels. Den Sedlitzer See hätte man für die Betankung zugelassen. Und ganz ehrlich in Notfallsituationen kann man Seen auch absperren. Macht man ja bereits bei anderer Verkehrsinfrastruktur. Dafür kann man im Vorfeld auch Notfallpläne erstellen, ist ja nun alles kein Hexenwerk.
    Und auch wenn Flugstunden der größeren Amphibienflugzeuge teurer sind, als die eines Hubschraubers, ist das ja bei hektargrößen Waldbrandflächen nicht das richtige bzw. alleinige Einsatzkriterium.
    Abgesehen von den CL-415 waren für Welzow auch die Berijew Be-200 Altair mit 12 qm Löschwasser im Gespräch. Und dank "touch and go" wäre je nach Einsatzradius und Verfügbarkeit, eine Löschwasserversorgung von bis zu 60 qm pro Stunde möglich gewesen.
    Zeigen sie mir mal eine Hubschrauberstaffel, die das schafft.

  3. 36.

    "Warum wollen immer alle diese Luftflugzeugstaffel? "
    Warum nicht?
    Zu 1: Ihre Annahme ist schon falsch. Frankreich ist ausgerüstet, Spanien ist näher an Portugal, Griechenland hat ebenfalls eigene. Dazu Zypern, Italien, Kroatien. Allein die CL-Flieger sind mit 11 Stück dort unten vertreten.
    Zu 2: Das ist ihre persönliche Einstellung
    Zu 3: Wieviele Hubschrauber waren gestern im Einsatz? Für Treuenbrietzen musste aus Elmau vom G7 ein BW-Hubi abgezogen werden. Kosten einer Flugstunde?

    Es müssen keine CL-415/515 sein, es reicht auf das zurückzugreifen, was verfügbar ist. Es macht schon einen Unterschied, ob ich 3m³ oder nur 0,8m³ mit nem Sack transportiere.

  4. 35.

    "Fragt man Fachleute, dann schlagen die die Hände überm Kopf zusammen:"
    Sind das auch die Fachleute, die Ihnen ständig erklären, das ja Hubschrauber völlig ausreichen, weniger kosten und vorhanden sind? - welches von den drei Punkten trifft für die 800ha-Fläche zu?
    Ich empfehle Ihnen sich von Stammtischfachleuten abzuwenden.
    https://www.dlfr.de/

  5. 34.

    Sollte es sich Brandstiftung herauskristallisieren, ist die Welt krank!
    Eine andere Bezeichnung kenne ich hierfür nicht.
    Mein Respekt an alle Einsatzkräfte für die Einsatzbereitschaft.
    Es wird gelingen das Feuer zu stoppen.

    Die Täter sollten auf Lebenszeit in Haft. Es braucht ein starkes Zeichen um das solche Tat nicht erneut vorkommt.

    Nochmals Danke an alle Einsatzkräfte!

  6. 33.

    Sie haben offensichtlich keine technischen Kenntnisse für die Anforderungen von Löschflugzeugen, Helikoptern für Außenlasten und das Personal für die Bedienung der Geräte, ob Piloten oder Mech´s. Dann sollten Sie keine solche irrwitzige Theorien aufstellen. Und sollten Sie sich im Abwurfbereich von Löschflugzeugen befinden, haben Sie was falch gemacht.

  7. 32.

    "Auch Sie können nicht sagen, wo die Löschflugzeuge Wasser tanken sollen. "
    Wie oft denn noch!?
    Es braucht keinen See!
    Es braucht nur den Willen, endlich über den eigenen Schatten zu springen!.
    Der Landkreis Harz macht es vor - da wird jetzt ohne das Innenministerium geplant: https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/loeschflugzeug-waldbrand-bekaempfung-100.html
    Was hat die Landesregierungen Brbg, Sachen-Anhalt, Sachsen und ggfls. MeckPom abgehalten sich eine eigene Staffel zuzulegen?
    Es ist wie immer: Wer will findet Lösungen, wer nicht will findet Gründe.

  8. 31.

    Warum wollen immer alle diese Luftflugzeugstaffel?
    1. Sollte diese im EU-Rahmen angeschafft werden, dann wäre sie in diesen Tagen in Frankreich, Portugal oder Griechenland im Einsatz. Denn so schlimm auch die Wälder hier brennen, es ist nichts im Vergleich zu Ausmaß und Intensität dort.
    2. Wir haben in Deutschland eine gänzlich andere Taktik. Beim Einsatz von Flugzeugen möchte ich nicht darunter oder in der Nähe stehen.
    3. Es wäre ein weiteres System, das ausgebildet und regelmäßig geschult werden muss. Warum, wenn es doch ein gutes und bewährtes System mit Hubschraubern gibt?
    Einig sind wir uns, dass die Luftkomponente ausgebaut und verbessert gehört. Dies aber in Bezug auf Hubschrauber:
    1. Verbesserung und weitere Vereinfachung der Anforderungsmöglichkeiten.
    2. Klare im Vorfeld geregelte Kostenübernahmen.
    3. Es darf durchaus auch ein Mehr an Hubschraubern sein. Oder gibt es einen triftigen Grund, warum brandenburgische Polizeihubschrauber nicht Außenlastfähig sein dürfen?

  9. 30.

    Zwei Possen aus den Landkreisen zum Thema "wenn Erbsenzähler über Einsatzmittel entschieden. Das Fahrzeug einsatzbedingt wiegt 17 statt 16 to. Mit Verweis auf mögliche nicht befahrbare Brücken, keine Zulassung. Zweitens :Das Fahrzeug hat 8 statt 9 Sitze da Platz für Ausrüstung geschaffen wurde. Rückt aber sowieso mit höchsten 6 Mann aus. Beide Fahrzeuge stehen einsatzbereit herum.

  10. 29.

    Ja es liegt so manches im Argen. Auch ich stehe der "Ukraine-Politik" und vor allem den Waffen Exporten nicht kritiklos entgegen, aber man sollte nicht jeden Missstand bundesweit und in der Region gleich mit einem Ukraine-Vergleich verbinden. Ansonsten gebe ich zu, dass ich unserer Regierung zur Zeit nicht all viel Vertrauen entgegen bringe. Mir scheint, dass die politische Lage viel zu naiv eingeschätzt wird, Entscheidungen getroffen und kommuniziert, die sowie innenpolitisch, wie auch außenpolitisch Schaden anrichten.

  11. 28.

    ....Stimmt! Erstmal im eigenen Land für Sicherheit sorgen bevor man über Grenzen schaut.
    Hoffe das Feuerwehr und Polizei eng zusammenarbeiten und landesweite Unterstützung bekommt.

    Bei so einem Großbrand sollten Löschflugzeuge bereitgestellt werden.
    Evtl. die Bundeswehr konsultieren. Jede Unterstützung ist dringend notwendig.

  12. 27.

    Vor dem Hintergrund der zunehmenden Waldbrände ist es nicht mehr nachvollziehbar, daß nicht endlich leistungsfähige Löschflugzeuge angeschafft werden. Wieviele Wälder müssen noch abbrennen, bis die Politik handelt?

  13. 26.

    Von einer Diätenerhöhung für alle Abgeordneten kann man höchstens ein einziges Feuerwehrfahrzeug kaufen. Ihr Handy hat eine Taschenrechner-App - warum benutzen Sie die nicht?

  14. 25.

    Die Ukraine wird von einer militärischen Supermacht überfallen; in Deutschland brennt ein Waldstück. Trine findet den Waldbrand schlimmer, denn es ist deutscher Wald!

    Wissen Sie, was in der Ukraine gerade alles brennt? Und glauben Sie, dass Deutschland sicher ist, wenn die Ukraine fällt?

  15. 24.

    Und wie kriegen Sie die Segler und Ruderboote von den Seen runter, damit die Maschine dort hindurch pflügen kann? Fragen Sie doch einfach mal einen Fachmann! Dann kommen Sie nie wieder mit dem Unsinn an.

  16. 23.

    Auch Sie können nicht sagen, wo die Löschflugzeuge Wasser tanken sollen.

    Das ist ein typisches Sommerloch-Thema. Fragt man Fachleute, dann schlagen die die Hände überm Kopf zusammen: "Wir brauchen alles, nur keine sinnlosen, sauteuren Flugzeuge!"

  17. 22.

    "nicht das europäische Katastrophenschutzzentrum als unnötig erachten, würden Löschflugzeuge keine 10 Minuten zum Brandherd benötigen. "
    Das schlimme ist, das diese Verweigerungshaltung aufgrund verworrener Tatsachen beruht.

    Es braucht ja nicht mal ein EuRescue!
    Es gab - und gibt - noch immer den Vorschlag einer Fliegerstaffel mit 3m³ Löschwasserinhalt je Flieger, der in 80 Sekunden auf jeder x-beliebigen Piste aufgetankt werden kann. Selbst auf einer Straße.
    Ich erinnere, das die Bürgermeisterin von Welzow sich dafür stark gemacht hat und es immer heißt, das Hubschrauber billiger seien. - Das dürfte nach dem heutigen Tag spätestens widerlegt sein.
    Aber bitte nicht populistisch werden.
    Sie wissen nicht, was da geliefert wurde. PS: das wird hier nicht mehr verwendet.

  18. 21.

    Anstatt sinnlos darauf zu antworten könntest auch du einen sinnvolleren Beitrag leisten als eine Frau die sich Sorgen um ihre liebsten macht und ihren Unmut kund tut anzuprangern!

  19. 20.

    Und glauben Sie mit Ihrem sinnfreien Kommentar das Weltklima gerettet zu haben? Sie sollten sich lieber in die Lage der betroffenen Personen versetzen, die durch das Feuer eventuell ihr gesamtes Hab und Gut verlieren.
    Ich wünsche den verletzten Feuerwehrmännern gute Besserung und das alle Anwohner in ihre Häuser zurückkehren können.

  20. 19.

    "zu DDR-Zeiten "
    Ich weiß, wie das in Märkisch-Buchholz und Umgebung, bzw. auch Jüterbog und Wünsdorf lief.
    Mir braucht das keiner zu erklären ;)

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