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Audio: Antenne Brandenburg | 01.10.2022 | Quelle: dpa/A. Farnsworth

Experimente in der Schwerelosigkeit

Cottbuser Forscher schicken Rakete für 15 Minuten ins All

Eine Rakete mit Experimenten von Cottbuser Wissenschaftlern zur Strömungsforschung ist erfolgreich ins All geschickt worden. Das teilte der Forscher Christoph Egbers am Samstag der Deutschen Presse-Agentur mit; er ist Inhaber des Lehrstuhls Aerodynamik und Strömungsforschung an der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg (BTU).

Die Rakete mit einem Experimentaufbau der BTU und weiteren drei Experimenten anderer Forschungseinrichtungen hob in Kiruna in Schweden ab und blieb für ungefähr sechs Minuten in der Schwerelosigkeit.

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Experiment zur Strömungsforschung erfolgreich

Nach einem Flug von insgesamt 15 Minuten landete die Rakete sicher an einem Fallschirm auf felsigem Boden und konnte schnell geborgen werden.

Aus den während des Fluges übertragenen Daten und Bildern sei bereits erkennbar, dass das Experiment zur Strömungsforschung erfolgreich war, teilte Projektleiter Martin Meier in Kiruna mit. "Die eigentliche Auswertung erfolgt aber erst nach Erhalt der gesamten Daten aus dem Experimentmodul, die dort gespeichert wurden", erläuterte er.

Ukraine-Krieg verhinderte Start im Februar

Ziel des Cottbuser Experiments ist die Untersuchung des Wärme- und Stofftransports in einer Flüssigkeit unter Weltraumbedingungen. Mit den Erkenntnissen ließen sich beispielsweise Wärmetauscher in Kühlsystemen oder Satelliten optimieren, erklärte Forscher Egbers. Die Mission war seit zwei Monaten vorbereitet worden.

Die zweistufige 13 Meter lange Forschungsrakete erreichte eine Höhe von etwa 250 Kilometern. Die Forscher fieberten dem Start der Rakete in den Weltraum bereits ein zweites Mal entgegen. Ein geplanter erster Start am 28. Februar vom nordschwedischen Kiruna aus war wegen des Ukraine-Kriegs abgesagt worden. Der Startort liegt etwa 300 Kilometer von der russischen Grenze entfernt.

Kiruna ist meist Startplatz für Höhenforschungsraketen. Der Start der Forschungsrakete ist den Wissenschaftlern zufolge ein bislang einzigartiges Projekt, etwa sechs Jahre haben sie auf diesen Zeitpunkt hingearbeitet.

Sendung: Antenne Brandenburg, 01.10.2022, 10 Uhr

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