Erstes H2-Fahrzeug in Betrieb - Barnim stellt Müll-Abfuhr auf Wasserstoff um
Der Barnim will klimafreundlicher werden. Dafür setzt der Kreis in verschiedenen Projekten auf Wasserstoff. Neben Investitionen in Bus und Bahn, ist jetzt der erste Müll-Laster mit alternativem Antrieb ausgeliefert worden. Mindestens fünf weitere sollen folgen.
Im Barnim soll die Müllfahrzeug-Flotte nach und nach auf Wasserstoffantrieb umgestellt werden. Ein erstes solches Fahrzeug hat der Hersteller am Donnerstag offiziell an die Barnimer Dienstleistungsgesellschaft, einer Tochter der Kreiswerke, übergeben. Mit Inbetriebnahme wird damit künftig Sperrmüll im Stadtgebiet Bernau und im Umland eingesammelt, wie es von den Initiatoren gegenüber dem rbb heißt.
Ganze Müll-Flotte soll umgestellt werden
Weitere Wasserstoff-LKW sollen folgen, so Tino Pompetzki, Betriebsleiter der Barnimer Dienstleistungsgesellschaft. "Die nächsten drei Fahrzeuge werden bis Ende März dieses Jahres kommen und 2024 nach Plan die nächsten zwei. Dann geht es sukzessive immer weiter."
Bei der Fahrzeug-Übergabe waren auch Barnim-Landrat Daniel Kurth (SPD) und Bürgermeister André Stahl (Linke) mit dabei. Kurth zufolge wird die Dienstleistungsgesellschaft der erste Entsorger in Brandenburg sein, der wasserstoffbetriebene Abfallfahrzeuge einsetzt. Zudem sei die Umstellung der Müll-Flotte der nächste Schritt in der Null-Emissions-Strategie des Kreises. "Wir machen uns im Barnim seit über 15 Jahren Gedanken über unseren Beitrag zum Klima- und Ressourcenschutz", so Kurth. Er verweist zudem auf europäische Richtlinien, die alternative Antriebe im öffentlichen Dienst vorsehen. "Und wenn wir dann auch noch Fördermittel bekommen, ist das die richtige Zeit."
Das Projekt werde im Rahmen eines Investitionsprogramms mit 2,15 Millionen Euro vom Bundesverkehrsministerium gefördert. Die Gelder sind auch nötig, sagt Betriebsleiter Pompetzki. "Die Fahrzeuge sind immens teurer als ein Standard-Fahrzeug - ungefähr das dreifache an Kosten." Aufgrund der Fördergelder seien aber keine Gebührenerhöhungen für die Kunden notwendig.
Weitere H2-Projekte laufen
Im Barnim werden im Rahmen der Wasserstoff-Strategie auch weitere Projekte umgesetzt. So sollen auf der Strecke Heidekrautbahn RB 27 wasserstoffbetriebene Brennstoffzellen-Triebzüge rollen. Zudem werden neben Müllfahrzeugen auch Busse auf Wasserstoff umgestellt.
Die Gesamtinvestitionen für die Projekte liegen bei rund 110 Millionen Euro. Diese werden unter anderem Landes- und Bundesmitteln finanziert.
Sendung: Antenne Brandenburg, 09.03.2023, 16:40 Uhr