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Audio: Antenne Brandenburg | 24.03.2023 | Michel Nowak | Quelle: Michel Nowak/rbb

Übung in Uckermark-Kaserne

Bundeswehr bereitet sich auf Ernstfall von Netzwerk-Angriff vor

Wäre die Bundeswehr im Fall eines Stromausfalls oder Hacker-Angriffs vorbereitet? Um sich auf einen Ernstfall vorzubereiten, beschäftigen sich Soldaten in der Uckermark derzeit mit dem Aufbau von sicheren Netzwerken.

Rund 60 Bundeswehrsoldaten in der Prenzlauer Uckermark-Kaserne beteiligen sich derzeit an einer Übung im Bereich der Informationstechnik. Zehn Tage arbeiten die Soldaten an einem bundeswehrinternen Datennetzwerk, welches die Kommunikation zwischen Truppenverbänden im Krisenfall herstellen und halten soll - unabhängig von Zivileinrichtungen. Dabei handelt es sich unter anderem um sichere Internet- und Telefonverbindungen, sowie einen sicheren Mail-Austausch.

#Wiegehtesuns? | Bundeswehr-Reservist

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Die Spezialdisziplin soll die Soldaten beispielsweise auf den Ernstfall eines Stromausfalls oder Hacker-Angriffs vorbereiten – Fälle, die in Hinblick des russischen Angriffs auf die Ukraine näher gerückt seien, sagte System-Administrator Alexander B.* dem rbb. "Es gehört zum Soldat sein dazu, sich darauf vorzubereiten. Und wir müssen uns im Klaren sein, dass es dazu kommen kann", so Alexander B. weiter.

Noch vor knapp einem Jahr hatte Bundeskanzler Scholz (SPD) drei Tage nach Beginn des russischen Angriffkriegs in einer Rede im Bundestag von einer "Zeitenwende" gesprochen. Er kündigte damals das Sondervermögen von 100 Milliarden Euro an, um die über Jahre zusammengesparte Bundeswehr wieder für die Landes- und Bündnisverteidigung fit zu machen.

Storkower Soldaten bei der Informationstechnik-Übung in Prenzlau | Quelle: Michel Nowak/rbb

Bundesweite Zusammenarbeit mit Informationstechnik-Verbänden

Mit bundesweit sieben weiteren Informationstechnik-Verbänden arbeiten die Soldaten aus Storkow (Oder-Spree) den Angaben zufolge zusammen. Es sei für den Landes- und Bündnisverteidigungsfall eine unabdingbare Sache, die man üben müsse, sagte Alexander B. "Dementsprechend müssen wir das nicht nur bei uns am Standort betreiben, wo wir wissen, wir können das", sagte der Truppenführer weiter.

Unter anderem Richtfunksysteme, LKWs und Kräne haben die Bundeswehrsoldaten für die Übung nach Prenzlau mitgebracht, wie der verantwortliche Staffelführer Eric M. sagt. Es gebe bei der Übung in Prenzlau weder Mangel an Material noch an Personal.

Bei der Übung sei wichtig, unter unterschiedlichen Bedingungen mit der gegebenen Infrastruktur ein sicheres Netzwerk herstellen zu können. Dabei könne es sich um ein Gebäude mit oder ohne Strom und Wasser handeln, sagte Eric M. "Das kann aber auch der Wald sein", so der Staffelführer weiter.

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Die Landesverteidigung sei und bleibe die Kernaufgabe

Im Fokus stehe für die Soldaten bei der Übung die alte und neue Kernaufgabe der Bundeswehr: die Landesverteidigung, sagte der stellvertretende Bataillonskommandeur Ansgar H. Am Sonntag verlegen die Bundeswehrsoldaten ihre Arbeit weiter nach Strausberg (Märkisch-Oderland). Mitte nächster Woche fahren die Informationstechnik-Soldaten zurück nach Storkow.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.03.23, 15 Uhr

Mit Material von Michel Nowak

* Nach Bundeswehr-Vorgaben dürfen die vollständigen Namen der Soldaten nicht genannt werden.

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