66-jährige Frankfurterin am Start - "Der Berlin Marathon ist für mich das Größte"

Fr 24.09.21 | 12:13 Uhr | Von Von Eva Kirchner-Rätsch
Angela Kistmacher aus Frankfurt (Oder) tritt beim Berlin Marathon an
Audio: Antenne Brandenburg | 24.09.2021 | Eva Kirchner-Rätsch | Bild: Eva Kirchner-Rätsch/rbb

Viele Menschen träumen davon, einmal im Leben bei einem Marathon anzutreten. Für eine Renterin aus Frankfurt soll das jetzt beim Berlin Marathon wahr werden. Sie hat ihren Startplatz gewonnen und nur wenige Wochen Zeit für das Training. Von Eva Kirchner-Rätsch

Zum Mekka für Sportbegeisterte wird Berlin am Sonntag. Dann schnüren sich laut Veranstalter bis zu 25.000 Läuferinnen und Läufer die Sportschuhe, um beim weltweit größten Marathon seit Beginn der Corona-Pandemie mit sich selbst und der Strecke von 42,195 Kilometer zu kämpfen. Erwartet wird ein internationales Feld an Teilnehmenden, und mittendrin wird Angela Kistmacher sein. Die 66-Jährige aus Frankfurt (Oder) hat ihren Startplatz und ein Lauf-Shirt bei Antenne Brandenburg vom rbb gewonnen.

"Ich bin mit Sport groß geworden"

Angela Kistmacher ist sportlich durch und durch. Egal ob laufen mit ihrem Mann, das wöchentliche Training im Fitnessstudio oder ganz einfach bei der Gartenarbeit, die Rentnerin liebt es, sich zu bewegen. Und das seit frühester Kindheit. "Ich bin mit Sport groß geworden und habe von Anfang an Leichtathletik gemacht", sagt sie.

Bis heute ist das Laufen und Sport treiben ihr liebstes Hobby und einmal am Berlin Marathon teilnehmen, das ist seit langem ein großer Traum. Deshalb hat sie sich auch um einen der begehrten Startplätze Brandenburg beworben. "Ich dachte: Mensch, der Berlin Marathon ist für mich das Größte. Wenn das klappen würde, würde ich trainieren. Aber dass das schon in diesem Jahr klappt, hat mich perplex zurückgelassen", erzählt sie.

Hartes Programm bis zum Start

Doch die anfängliche Sprachlosigkeit nach der Gewinn-Mitteilung war schnell verflogen. Es folgte ein strenger Fitnessplan: sieben Wochen Vorbereitung auf den Marathon forderte der Frankfurterin einiges an Disziplin und drei bis vier Trainingseinheiten pro Woche ab. "Ich habe angefangen, habe zehn, dann 20 Kilometer zu machen." Jetzt traue sie sich noch mehr zu. Durch das Training habe sie Frankfurt und Umgebung noch einmal wesentlich besser kennengelernt. Ihre Laufstrecken führten sie etwa durch die Stadtparks oder an der Oder entlang. Grün sollte es sein und möglichst in der Nähe vom Wasser. Am Sonntag wartet dann allerdings der harte Berliner Asphalt. Umstände, die für Naturläufer und die Wahl der Laufschuhe nicht zu unterschätzen sind.

Unterstützung und Tipps beim Training gab es für die Rentnerin von Ehemann Günter. Der 67-Jährige ist den Marathon in Berlin schon gelaufen. Er weiß also, worauf es ankommt und dass seine Frau seiner Meinung nach beste Voraussetzungen für die Teilnahme hat: "Sie ist schon recht fit, und wenn sie das einmal in Angriff genommen hat, dann zieht sie das auch durch. Da ist sie schon sehr konsequent", sagt er. Wichtig sei, sich die Kraft einzuteilen und bloß nicht zu schnell zu starten. Dahingehend musste er seine ambitionierte Frau auch schon beim Training bremsen.

Angela Kistmacher versucht, das Rennen möglichst unbelastet anzugehen. Ihr Credo lautet: Hauptsache durchhalten. Die Zeit ist ihr dabei egal. Ehemann Günter Kistmacher wird jedenfalls an der Strecke dabei sein und versuchen, seine Frau bis ins Ziel zu motivieren.

Sendung: Antenne Brandenburg, 24.09.2021, 14:10 Uhr

Beitrag von Von Eva Kirchner-Rätsch

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