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Audio: Antenne Brandenburg | 23.10.2023 | Torsten Glauche | Quelle: EWE

Testbetrieb

Größter unterirdischer Wasserstoffspeicher in Brandenburg eröffnet

Eines der bisher größten Projekte zur Wasserstoffspeicherung in Brandenburg ist am Montag in Rüdersdorf (Märkisch-Oderland) gestartet. Der Wasserstoff wird in einer hausgroßen Test-Kaverne in einem unterirdischen Salzstock gelagert.

In "dieser Größenordnung" gebe es bisher keinen Speicher in der Mark, erklärte am Montag eine Sprecherin des Potsdamer Wirtschaftsministeriums. Insgesamt sechs Tonnen Wasserstoff sollen in den kommenden acht Tagen durch Tankfahrzeuge angeliefert werden. Nach der Befüllung der Kaverne soll der Testbetrieb beginnen, hieß es vom Energiedienstleister und Betreiber EWE. Dabei wird vor allem das Wechselspiel zwischen der Ein- und Ausspeicherung von Wasserstoff getestet. Laut EWE könnten mit dieser Menge Wasserstoff etwa 1.000 Autos vollgetankt werden.

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Auch größere Tests zur Qualität des gespeicherten Wasserstoffs

"Energiespeicher, vor allem Langzeitspeicher, nehmen generell eine wichtige Rolle im zukünftigen Energieversorgungssystem ein", sagte die Sprecherin des Wirtschaftsministeriums. Deshalb stellten auch Wasserstoffspeicher ein Schlüsselelement für die Energieversorgung dar. Perspektivisch soll Wasserstoff fossiles Erdgas ersetzen, so dass zukünftig Wasserstoffspeicher in großer Menge benötigt werden.

Die Rüdersdorfer Kaverne soll auch Aufschluss darüber geben, wie hoch die Qualität des Energieträgers nach der Speicherung ist. So ist beispielsweise für den Einsatz in der Mobilität eine Reinheit von 99 Prozent notwendig. Die Tests dauern laut EWE etwa ein Jahr. In dieser Zeit werden drei unterschiedliche Ein- und Ausspeicherszenarien mit verschiedenen Druckänderungen getestet. "In unseren Tests wollen wir Szenarien nachbilden, die zukünftig möglich sind. Mal speichert ein Speicherkunde wenig und mal mehr Wasserstoff ein, mal wird weniger und mal mehr Wasserstoff für Anwendungen benötigt. Wir spielen dabei alle Betriebsmöglichkeiten durch, die später durch einen Speicherkunden auftreten könnten", sagte der Projektleiter Hayo Seeba.

Die Erkenntnisse aus Rüdersdorf will EWE eigenen Angabern zufolge in einem nächsten Schritt in einem großtechnischen Speicherprojekt in Niedersachsen einbringen. Das Projekt in Rüdersdorf kostet laut EWE und Landesregierung rund zehn Millionen Euro - vier Millionen davon zahlt EWE, den Rest der Bund.

Sendung: rbb24 Brandenburg aktuell, 23.10.2023, 19:30 Uhr

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