Nachfrage eingebrochen -
Der landeseigene Berliner Krankenhauskonzern Vivantes hat seine zentrale Abteilung für internationale Patienten aufgelöst. Hintergrund dieser Entscheidung ist das Ausbleiben sogenannter Medizintouristen, teilte das Unternehmen mit.
"Die Märkte haben sich verändert. Länder auf der Arabischen Halbinsel setzen jetzt andere Schwerpunkte und schließen Verträge mit anderen Ländern ab", sagte ein Vivantes-Sprecher am Dienstag zur Begründung der Entscheidung. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" [Bezahlschranke] berichtet.
Weniger Patienten aus Nicht-EU-Staaten seit der Pandemie
Nicht-EU-Patienten werden laut dem Sprecher nun sofort und direkt durch die spezialisierten Fachbereiche an ausgewählten Klinikstandorten betreut.
Auch die Pandemie und Reisebeschränkungen wegen Corona hätten insgesamt zu einem Rückgang der Fallzahlen und einem geringen Umsatz geführt. Wegen des Ukraine-Krieges sei nun zusätzlich damit zu rechnen, dass die Zahl von Patienten aus Russland stark abnehmen werde. Mit dem Ukraine-Krieg habe die Entscheidung, die Abteilung zum 31. März zu schließen, aber nichts zu tun.
2016 seien beispielsweise in den Vivantes-Kliniken noch 1.600 dieser Patienten stationär und fast 1.900 ambulant behandelt worden. Diese Zahl ging laut dem Sprecher zuletzt stark zurück.
Sendung: rbb24 Inforadio, 05.04.2022, 15:20 Uhr