Nachfrage eingebrochen - Vivantes schließt Abteilung für Medizintouristen

Di 05.04.22 | 15:47 Uhr
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Archivbild: Ein Durchgang in einem Vivantes Klinikum in Berlin. (Quelle: dpa/TSP)
Bild: dpa/TSP

Der landeseigene Berliner Krankenhauskonzern Vivantes hat seine zentrale Abteilung für internationale Patienten aufgelöst. Hintergrund dieser Entscheidung ist das Ausbleiben sogenannter Medizintouristen, teilte das Unternehmen mit.

"Die Märkte haben sich verändert. Länder auf der Arabischen Halbinsel setzen jetzt andere Schwerpunkte und schließen Verträge mit anderen Ländern ab", sagte ein Vivantes-Sprecher am Dienstag zur Begründung der Entscheidung. Zunächst hatte der "Tagesspiegel" [Bezahlschranke] berichtet.

Weniger Patienten aus Nicht-EU-Staaten seit der Pandemie

Nicht-EU-Patienten werden laut dem Sprecher nun sofort und direkt durch die spezialisierten Fachbereiche an ausgewählten Klinikstandorten betreut.

Auch die Pandemie und Reisebeschränkungen wegen Corona hätten insgesamt zu einem Rückgang der Fallzahlen und einem geringen Umsatz geführt. Wegen des Ukraine-Krieges sei nun zusätzlich damit zu rechnen, dass die Zahl von Patienten aus Russland stark abnehmen werde. Mit dem Ukraine-Krieg habe die Entscheidung, die Abteilung zum 31. März zu schließen, aber nichts zu tun.

2016 seien beispielsweise in den Vivantes-Kliniken noch 1.600 dieser Patienten stationär und fast 1.900 ambulant behandelt worden. Diese Zahl ging laut dem Sprecher zuletzt stark zurück.

Sendung: rbb24 Inforadio, 05.04.2022, 15:20 Uhr

17 Kommentare

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  1. 17.

    Unmögliche diese Einstellung!
    Ich bin altenpflegerin und übe einen der wichtigsten Berufe aus.
    Ich werde nicht so entlohnt das ich mir später gute Pflege oder Behandlung besser leisten kann. Miese Nummer unser System. Ich arbeite für die Bevölkerung und müsste das gleiche Recht in medizinischer Versorgung haben wie jeder Privatpatient. Ja es ist eine 2 klassengesellschaft!

  2. 15.

    Ich möchte Ihnen nicht zu Nahe treten, aber wenn Sie ein größeres gesundheitliches Problem haben, denken Sie nicht als erstes an sich selbst?
    Ich, ja.

  3. 14.

    Nö, wir haben noch mehr Klassen:
    - Obdachlose / Selbstständige, die sich keine Versicherung leisten können
    - gesetzlich Versicherte
    - Privatversicherte
    - Selbstzahler aus anderen Ländern

    Und, ob dies nun einen "guten Eindruck" macht, ist im Grunde egal ...
    denn es gilt "Geld regiert die Welt" bzw. in diesem Fall "Geld bestimmt die Versorgung im Krankheitsfall".

    Keine Praxis und KH rechnet sich ohne Privatversicherte, Selbst- bzw. Zuzahler.
    Und die "unterste" Klasse wird nur durch Spenden und Initiative von Ehrenamtlichen medizinisch versorgt.

  4. 13.

    Und jetzt auch keine Oligarchen und andere sozial denkende Menschen,die sich ja eigentlich nur um das eine Sorgen machen.sich

  5. 12.

    Stimmt, nur krank ist krank! Es macht keinen guten Eindruck…..2 Klassen Gesellschaft.

  6. 11.

    Immer dieser Neid auf Privatversicherte und Selbstzahler. Wer viel mehr für die Pflege zahlt, muss auch bessere Leistung bekommen.

    Außerdem ist jede Klinik und jede Arztpraxis auf Privatpatienten und Selbstzahler angewiesen. Nur mit Kassenpatienten geht's nicht.

    Immer diese Vorurteile...

  7. 10.

    Dafür bezahlen Privatpatienten auf der Komfortstation auch bis zu 3 mal mehr als ein Kassenpatient.

    Wieso sollte es denn für mehr Geld keinen besseren Service ect geben?

    Neidisch?

  8. 9.

    Da gibt es jetzt für manche Probleme.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/umstrittene-geschaefte-des-ehemannes-vorwuerfe-gegen-angehoerige-von-sawsan-chebli/27049122.html

  9. 8.

    Selber schuld, da wird für viele Millionen etwas gebaut ,in der Annahme jetzt kommt Geld in die Kasse. Zum Beispiel Humboldt Krankenhaus , da gibt es die Komfort Abteilung ! Auf der normalen Abteilung für jedermann , wird der 87 jährigen Patientin das Essen hingestellt egal ob sie es alleine Schaft oder nicht, dazu gibt es eine Orange als Nachtisch.
    Super!! Zum helfen keine Zeit. Aber auf der Komfort Abteilung werden die Pat. Hofiert.

  10. 4.

    Für vivantes ist der Wegfall dieser sehr guten Einnahmequelle ein Problem.

    Die Gelder, die dieser Bereich eingebracht hat, fehlt an anderer Stelle

  11. 3.

    Sehe ich auch so. Es gibt immer Spezialkliniken in anderen Ländern für spezielle Fälle, aber hier geht es ja um was ganz anderes was eigentlich ein Unding ist.

  12. 2.

    Diese Stationen bringen dringend benötigte zusätzliche Mittel. Diese kommen dann allen Patienten zugute

    Es ist bekannt, dass kein Arzt und keine Klinik ohne Privatpatienten und Selbstzahler leben kann

  13. 1.

    An sich sind solche Stationen schon falsch. Und besonders wenn diese vom Land selber betrieben werden.

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