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Video: rbb24 Brandenburg aktuell | 31.08.2022 | Carsten Krippahl | Quelle: imago images/Wolfgang Maria Weber

Anstieg der Spritpreise erwartet

Mit dem August endet der dreimonatige Tankrabatt

Trotz Energiekrise tankten Autofahrer in vergangenen drei Monaten vergleichsweise günstig: Die Bundesregierung hatte die Kraftstoffsteuer runtergefahren und gewährte einen Tankrabatt. Mit dem 31. August ist Schluss damit.

Ende August läuft der sogenannte Tankrabatt aus. Er war im Juni für drei Monate eingeführt worden, die Regierung senkte dafür die Energiesteuern auf Kraftstoffe auf das in der EU erlaubte Mindestmaß.

Die Energiesteuer sank damit für Diesel inklusive Mehrwertsteuer um 16,7 Cent pro Liter, für Superbenzin um 35,2 Cent pro Liter. Mit dem Auslaufen der Maßnahme dürfte Tanken damit - rein rechnerisch - wieder um diesen Satz steigen. Die tatsächlichen Preise unterscheiden sich aber voraussichtlich - je nach Region, Anbieter und Tageszeit - wieder teils erheblich, so wie es auch während des Tankrabatts der Fall war.

Tankstellen haben noch steuerreduzierten Sprit im Tank

Der Allgemeine Automobil-Club (ADAC Berlin) rechnet nach eigenen Angaben aber damit, dass die Preise am Donnerstag noch nicht sprunghaft ansteigen. "Die Tankstellenbetreiber werden ihre Tanks bis zum Schluss mit dem steuerreduzierten Treibstoff füllen und den dann auch vergünstigt an die Verbraucher abgeben, um sich einen Wettbewerbsvorteil zu sichern", sagte Sprecherin Claudia Löffler am Dienstag dem rbb.

Kritiker des Tankrabatts hatten den Mineralölkonzernen vorgeworfen, ihre Gewinne zu steigern und den Rabatt nicht voll weiterzureichen. Das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung (RWI) bilanzierte am Dienstag jedoch, der Rabatt "im Wesentlichen" von den Konzernen an die Autofahrer weitergegeben worden.

Mit der Einführung des Tankrabatts waren die Spritpreise zunächst deutlich gefallen und dann, nach einem Anstieg im Juni, über Wochen weiter gefallen. Erst seit etwa Mitte August steigen die Preise wieder. [Grafik des Bundeskartellamts]

Tockenheit erhöhte Transportkosten

Laut RWI-Institut, ließ im Juli und August die preisdämpfende Wirkung des Tankrabatts aber deutlich nach. Grund seien "preistreibende deutschlandspezifische Faktoren". So hätten unter anderem die niedrigen Flusspegelstände infolge der Trockenheit die Transportkosten in die Höhe getrieben.

Mit dem auf drei Monate befristeten Tankrabatt sowie dem 9-Euro-Ticket für den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) wollte die Bundesregierung die Menschen nach eigenen Angaben entlasten. Sie plant derzeit ein neues Entlastungspaket.

Sendung: Abendschau, 31.08.2022, 19:30 Uhr

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