Statistisches Bundesamt - Berlin hat die geringste Pkw-Dichte

Do 15.09.22 | 10:42 Uhr
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Symbolbild: Autos, LKW und Lieferfahrzeuge fahren auf dem Kaiserdamm in der Hauptstadt stadteinwärts. (Quelle: dpa/M. Kappeler)
Audio: rbb24 Inforadio | 15.09.2022 | Michael Ernst | Bild: dpa/M. Kappeler

Trotz Verkehrswende fahren die Deutschen mehr Autos als je zuvor - regional gibt es dabei große Unterschiede. Berliner haben gemessen an der Einwohnerzahl die wenigsten Pkw, aber auch hier steigen die Zahlen. Brandenburg liegt dabei im Mittelfeld.

Berliner haben weniger Autos als die Menschen in anderen Bundesländern. Wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte, besaßen 2021 von 1.000 Einwohnern 337 ein Auto. In keinem anderen Bundesland sind es laut der Statistik so wenige. Im Bundesdurchschnitt sind es 580 Autos pro 1.000 Einwohner, 2011 waren es dagegen noch 517.

Grund dafür, dass Berlin unter dem Bundesdurchschnitt liegt, ist demnach vor allem das gut ausgebaute öffentliche Verkehrsnetz. Auch in anderen Stadtstaaten wie Bremen und Hamburg ist die Pkw-Dichte verhältnismäßig niedrig. Besonders hoch ist sie hingegen in den westlichen Flächenländern wie dem Saarland (658) und Rheinland Pfalz (632).

Mehr Autos als je zuvor

Einwohner der ostdeutschen Bundesländer besitzen nicht nur weniger Autos, sondern die Anzahl der Pkw ist in den letzten Jahren auch weniger stark angestiegen. In Brandenburg haben laut der Statistik 576 Haushalte von 1.000 ein Auto, während es zehn Jahre zuvor noch 528 waren.

Die Zahl der in Deutschland zugelassenen Autos hat der Statistik zufolge in dem Zehn-Jahres-Zeitraum deutlich stärker zugenommen als die Bevölkerung. Am 1. Januar 2022 waren nach Zahlen des Kraftfahrt-Bundesamtes 48,5 Millionen Pkw zugelassen und damit so viele wie nie zuvor.

Gut drei Viertel der Haushalte in Deutschland besaßen den Berechnungen zufolge im vergangenen Jahr mindestens ein Auto. Etwas mehr als ein Viertel der Haushalte hatte zwei Pkw. Bei 6,1 Prozent waren es drei Autos. Im Vergleich der 27 EU-Staaten lag Deutschland auf Platz 8 der Staaten mit der höchsten Pkw-Dichte.

Sendung: rbb24 Inforadio, 15.09.2022, 15:00 Uhr

38 Kommentare

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  1. 38.

    Genau das meinte ich nicht und hab ich auch nicht geschrieben. Das sie das nicht begreifen wäre nicht hier nicht neu. Es geht um die gerechte Aufteilung für alle Verkehrsteilnehmer, da gehören Pop Up Radwege, die einfach nur auf die Straße gepinselt wurden, einfach nicht dazu.

  2. 37.

    Der Jan meint doch sicher, dass Fussgänger und Radler sich eine gemeinsam zu nutzende Zone teilen sollen, damit die Straße 'Freie Fahrt für freie Bürger' garantiert - wie es sich eben gehört. ;)

  3. 36.

    Zu Lasten welches Verkehrsraumes wird der Bau angemessener Radwege denn wohl gehen? Was glauben Sie?

    (Nicht dass Sie sich über den Rückbau der Popupradwege zu früh freuen.)

  4. 35.

    Ich messe die Taten des Senates bekanntlich an den Ankündigungen der Spitze der jeweiligen Verwaltung. Wenn die ihren Laden nicht im Griff haben ...

    Dabei ist der Anteil des MIV in Berlin kleiner als in vielen anderen Metropolen, eben weil es historisch bedingt einen eher guten ÖPNV gibt. Gerade nach der Wiedervereinigung gab es zudem viele neue Impulse, die aber vom Bevölkerungsrückgang jäh gestoppt worden sind. Heute verliert RRG sich im Kleinklein, ohne wirklich voran zu kommen.

    Wenn Sie auf die Größe der Stadt abheben, ist z.B. nachvollziehbar, warum jemand unbedingt mit dem Dienstwagen von Treptow-Köpenick zur Jannowitzbrücke hatte fahren müssen wie ja auch das Rathaus Spandau so schlecht an den ÖPNV angebunden ist, dass die Senatierenden all ihre Dienstwagen in der Fußgängerzone Spandaus vor den Toren der Stadt Berlin haben parken müssen etc. Folgt man deshalb Ihrer Argumentation zum Flächenvergleich mit Bremen, müsste dann nicht erst Recht der MIV gestärkt werden?

  5. 34.

    Da uns unser Senat ja nun jahrelang mit angeblich sinkenden PKW Zahlen belogen hat, wäre es jetzt an der Zeit, den Verkehrsraum richtig neu aufzuteilen. Sinnlos geschaffene PopUp Radwege zurück bauen, Fahrradgerechte Radwege und Fußwege neu bauen und sanieren und einen geordneten staufreien Verkehrsfluss für alle Verkehrsteilnehmer schaffen.

  6. 33.

    Wollen wir hoffen dass das keine Politiker machen sondern Facharbeiter, Poliere und Ingenieure und gern auch die jeweiligen -innen.
    Bauen zu lassen oder zu beauftragen wäre die passendere Formulierung um denen die es wirklich machen gerecht zu werden.

  7. 32.

    Gibt es belastbare Daten wieviele nicht Berliner in Berlin mit dem Auto unterwegs sind?
    Bei ca. 370 T Einpendlern, davon 70T ABC Abonnenten und täglich vollen REs aus den Berlin ferneren Städten.
    Vielleicht 100T vs. 1,x Mio. Fällt vielleicht nur auf weil Berliner Autos mehr rumstehen und weniger fahren.
    City Maut wäre die bessere Maßnahme ein Billigticket im ÖPNV zu finanzieren. Wie hoch?

    Soweit ich es verstehe ist der ruhende Verkehr ein relativ großes Problem in Berlin. Sieht man ja ganz gut auf dem Bild zum Artikel in der rechten Spur. Sind das auch nicht Berliner?

  8. 31.

    Ziemlich traurig oder? Da gibt es jeden Tag perfekt voraussagbare Verkehrsströme, aber die Politik schafft es nicht Schienen zu bauen.

  9. 30.

    @Maria
    Hier ist es umgekehrt, nur B, nur vor einem Hotel fremde Gäste. Also bitte nicht immer vom eigenen Kiez ausgehen. Der größte Unsinn ist natürlich, dass die meisten Berliner ihren Wagen nicht in Berlin anmelden.

  10. 29.

    "Man sollte von allen Nicht-Berliner City-Maut verlangen mit P&R-Parkplätzen für Pendler in Brandenburg an den letzten Brandenburger Bahnhöfen vor Berlin. "
    Ja und man sollte von allen nicht Brandenburgern ne Durchfahrtsmaut durchs Bundesland verlangen!
    Merken sie jetzt was sie für einen unsinnigen Vorschlag gemacht haben.
    P&R-Parkplätzen für Pendler in Brandenburg an den letzten Brandenburger Bahnhöfen vor Berlin hätte man schon vor langer Zeit einrichten sollen aber das wurde leider von den Verantwortlichen "vergessen". Das wäre wirklich eine Riesen Erleichterung für ALLE gewesen, für Berliner wie Brandenburger!

  11. 28.

    Man sollte von allen Nicht-Berliner City-Maut verlangen mit P&R-Parkplätzen für Pendler in Brandenburg an den letzten Brandenburger Bahnhöfen vor Berlin. Dann muss man nicht weiter Berliner Autofahrer mit sinnlosen Maßnahmen drangsalieren.

  12. 27.

    Ganz im Gegenteil ... das Auto wird in die Schranken gewiesen, die die Verbesserung der Situation für andere, umweltverträgliche Fortbewegungsarten erfordert. Bei so wenig Autos in Berlin ja auch nachvollziehbar

  13. 26.

    Richtig.

    Dann haben Berliner selbst wohl wirklich wenig schuld an der Verkehrsdichte, sind real gar nicht so besessen vom Auto, wie es die Berliner Politik und Medien suggerieren.

    Der grüne, verbissene Kampf gegen die Berliner Autofahrer geht daher wohl, gemessen an der Statistik und somit belegbar, fehl.

  14. 25.

    "Leider wurde sich in Berlin zu sehr auf den Lorbeeren der Vergangenheit ausgeruht, so dass seit einigen Jahren die PKW-Dichter wieder zunimmt - trotz vollmundiger Ankündigungen von RRG, den Umweltverbund zu stärken."

    Es gab keine "Lorbeeren der Vergangenheit", sondern leider gescheiterte Versuche von der jahrzehntelangen Bevorzugung des MIV wegzukommen. Gescheitert weil der Widerstand in den eigenen Verwaltungen und der übermächtigen Autolobby zu groß ist.

    "In Bremen konnten grüne Senatierende auf den persönlichen Dienstwagen verzichten und fahren nach Möglichkeit dort dem ÖPNV oder dem Rad zu Terminen. Hier braucht manche Dame extra ein Auto für ihre Tasche und einen Kleintransporter, um das Fahrrad zum Termin zu bringen."

    Bei manchen muß der Hass auf Grüne doch sehr tief sitzen, wenn man auf solche plumpen Lügen und dämliche Vergleiche zurückgreifen muß. Bremen hat 318,21 km2, also weniger als Berlin mit 891,7 km².

  15. 24.

    Solange ich als Fußgänger auf dem Gehweg von Radfahrern oder E-Scootern behindert, bedrängt oder gar angefahren werde (3 Radfahrer haben mich schon mit ihren Lenkern in die Rippen getroffen), solange sollte auf der Straße für diese Verkehrsträger weiter Platz geschaffen oder die Autofahrer arrangieren sich mit diesen Strassennutzern. Tragt euren Streit um die Vorherrschaft auf der Straße auf der Straße aus ohne Gefährdung von Fußgängern!

  16. 23.

    "Also dann jetzt doch ein vernünftiges Nebeneinander aller Verkehrsträger." Zeit wird es.

    "Schluss mit der einseitigen Bevorzugung von Radfahrern und Fußgängern. Die geringe Autodichte ist doch ein Beleg dafür, dass ganz andere Themen wichtiger sind."

    HÄ? Kann mir bitte mal wer den wirrsen Quatsch ins Deutsche übersetzen? Danke!

  17. 22.

    Die meisten melden ihr Auto halt auch nicht in Berlin an sondern lieber billig über Verwandtschaft im Umland. Kenne wirklich NIEMANDEN der ein Auto in Berlin anmeldet. Und wenn ich mich bei mir in Lichtenberg umschaue, sehe ich auch selten Berliner Kennzeichen. Dafür viele Polen, Sachsen, Thüringer, Brandenburger. Verständlich bei den Versicherungspreisen.

  18. 21.

    Also dann jetzt doch ein vernünftiges Nebeneinander aller Verkehrsträger. Schluss mit der einseitigen Bevorzugung von Radfahrern und Fußgängern. Die geringe Autodichte ist doch ein Beleg dafür, dass ganz andere Themen wichtiger sind.

  19. 20.

    In Bremen konnten grüne Senatierende auf den persönlichen Dienstwagen verzichten und fahren nach Möglichkeit dort dem ÖPNV oder dem Rad zu Terminen. Hier braucht manche Dame extra ein Auto für ihre Tasche und einen Kleintransporter, um das Fahrrad zum Termin zu bringen.

  20. 19.

    Hamburg und Bremaen sind auch Stadtstaaten, und das Pendeln aus dem Speckgürtel etc. gibt es dort genauso, und überhaupt, in jeder größeren Stadt gibt es ein regen Pendlverkehr.

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