Zahlen der Polizei - Die meisten Falschparker in Berlin werden an Kreuzungen abgeschleppt

Mo 05.09.22 | 15:25 Uhr
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Archivbild: Mitarbeiter des Ordnungsamts Berlin-Mittte lassen ein Fahrzeug abschleppen. (Quelle: dpa/J. Carstensen)
Bild: dpa/J. Carstensen

Mehr als 4.700 Autos sind in Berlin in den ersten sechs Monaten des Jahres von Kreuzungen abgeschleppt worden. Sie hatten den Mindestabstand von fünf Metern zur Kreuzung nicht eingehalten. Das steht in der am Montag bekannt gewordenen Antwort des Senats auf eine kleine Anfrage des Abgeordneten Niklas Schenker (Linke) [pardok.parlament-berlin.de].

Der Abschleppdienst entfernte demnach knapp 2.000 weitere Autos von Radwegen, Fußwegen und Busspuren. Damit machen umgesetzte Falschparker an Kreuzungen insgesamt mehr als 70 Prozent dieser Verstöße aus.

Polizei und BVG dürfen abschleppen lassen

Mehr als 1.119 Mal und mit Abstand am häufigsten wurden Autos in Tempelhof-Schöneberg umgesetzt. In Marzahn-Hellersdorf waren es gerade einmal fünf Fälle. Besonders kritisch sind auch Autos, die rechtswidrig auf Rad- und Fußwegen (732 beziehungsweise 681 Fälle) oder auf Busspuren (530 Fälle) geparkt werden. Vor allem Innenstadtbezirke wie Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg und Neukölln prüfen deshalb, ob sie sich ein eigenes Umsetzungsfahrzeug anschaffen sollen.

Wer beim Falschparken erwischt wird, muss mit mindestens zehn Euro Bußgeld rechnen. Hinzu kommen die Abschleppkosten: Das sogenannte Umsetzen kostet in Berlin zwischen 144 und 225 Euro. Neben der Polizei und den Ordnungsämtern darf auch die BVG Falschparker umsetzen lassen, etwa wenn sie auf Busspuren stehen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 05.09.2022, 19:30 Uhr

27 Kommentare

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  1. 27.

    Wer kommt auf solche Ideen? Ich. Zu Recht. Zu meiner eigenen Sichheit. Zur Sicherheit kleiner Kinder auf den Bürgersteigen. Einfach, weil es geboten und vernünftig ist. Die Fahrbahn ist nicht exklusiv für Sie da, liebe Automobilisten. Nehmt Rücksicht, fahrt langsamer, gewöhnt euch an weniger Raum.

  2. 26.

    Da bin ich ganz Ihrer Meinung der Senat gehört abgewählt da dort Verkehrspolitisch nichts auf die Reihe gebracht wird für den Autoverkehr in dieser Stadt.

  3. 25.

    Die getrennt von der Fahrbahn verlaufenden Radwege werden nach und nach aus dem Verkehr gezogen, stattdessen Fahrradstreifen entlang der Fahrbahn - mithin als Teil der Fahrbahn - angelegt. So ist es bundeseinheitlich inzwischen geregelt und das hat gute Gründe:

    Im Gegensatz zu einer geringfügig höheren Sicherheit auf den Radwegen entlang der Gehwege besteht die eigentliche Gefahr für Radfahrende bei Abbiegevorgängen der Kfz. Da werden oftmals hinter der Parkspur sich bewegenden Radfahrenden oftmals übersehen. Deshalb werden die Fahrradstreifen sichtbar und bündig zur Fahrbahn angelegt.

    Der Umstellungsprozess geschieht allerdings nicht von Heute auf Morgen.

  4. 24.

    Gut beobachtet! Zusätzlich werden mitunter auch Radwege konsequent gemieden und gefährlich die Fahrbahn genutzt. Wer kommt nur auf solche Ideen und wieso wird das nicht geahndet? Btw: Ich kenne das weißblaue Fahrrad-Schild, welches fast nie da ist!

  5. 23.

    Gleich des Ausmaßes: Dass eigenes Vergehen dadurch geringer wird, dass etliche Andere auch Vergehen ausüben, das war immer schon der gegenseitige Fingerzeig, bei dem am Ende nichts und rein garnichts rauskommt - außer der gegenseitigen Beschwerde. Das ist die beste Garantie dafür, dass sich nichts ändert.

    Hier geht es um das rechtswidrige Abstellen von Kfz. und wie das in den Griff zu kriegen ist; in anderen, davon getrennten Beiträgen geht es um falsches Verhalten von Radfahrenden.

  6. 22.

    "Autos sind Fehlkonstruktionen."

    Mit Verlaub: Da würde ich grundsätzlich widersprechen: Autos sind eine wunderbare Erfindung, seinerzeit entwickelt zu einem INDIVIDUELLEN Transport in weitläufigen, ländlichen Gegenden. Da kann kein anderes Verkehrsmittel dem Auto wirklich das Wasser reichen; ein stündliches Busangebot bis ins letzte Dorf hinein würde jedenfalls nur heiße Luft befördern.

    Die Grundproblematik besteht darin, eine zur individuellen Beförderung getätigte Erfindung massenhaft und Stoßstange an Stoßstange zu benutzen. Je dichter die Bevölkerung und je weniger zu transportieren ist, umso unsinniger wird das Auto; je dünner besiedelter ein Gebiet, umso sinnvoller wird es.

    Das kann im Einzelnen nicht vorgeschrieben werden, jedoch können durch Vorschriften Flankierungen gesetzt werden. Eine davon ist § 12(3)1 StVO, der einer Anarchie automobilen Faustrechts in den Städten - hier eben an Kreuzungen - zumindest Grenzen setzt.

  7. 21.

    Was soll denn so eine BI? Ich bin froh, daß RGR das Geld lieber für etwas sinnvolles ausgeben will statt für solchen Quatsch. Autos sind Fehlkonstruktionen. Wir sind in der Verkehrswende und brauchen deshalb keine Autobahnen.

  8. 20.

    Gott sei Dank gibt es Radfahrer. Die halten sich ja an alle Regeln. Warum fahren dann unzählige verbotenerweise auf dem GEHweg? Könnte man auch prima abkassieren.

  9. 19.

    Ich weiß jetzt nicht, wer dieser "man" ist; meine Beobachtung ist jedenfalls eine andere als offenbar Ihre.

    Selber scheide ich nicht nach benutztem Verkehrsmittel, sondern nach an den Tag gelegtem Temperament. Da scheiden sich in der Tat die Geister zwischen Jenen, die jeden Meter und jede Sekunde beim Fahren einsparen wollen von Jenen, die dies - aufgrund großzügigerer Fahrweise - eben nicht tun - gleich des Verkehrsmittels, mithin Fahrrad oder Auto. Gleiches gilt auch beim Abstellen des jeweiligen Fahrzeugs: Einfach gleichgültig aller anderen in der Gegend abgestellt (hier eben im Kreuzungsbereich) oder aber umsichtig bei Inkaufnahme eines Fußwegs.

    Für Einige am Verkehr Teilnehmende scheint zu Fuß Gehen schlichtweg etwas Erniedrigendes zu sein - unabhängig davon, ob ansonsten auf Autositz oder auf einem Rennradsattel sich befindend. ;-

  10. 18.

    Das hat man schon vor 50 Jahren im Fahrschulunterricht gelernt.Es gibt auch Autofahrer die sich an alle Regeln halten,nur werden diese von anderen Verkehrsrodys wie Radfahrern noch beschimpft wegen ihrer Fahrweise.
    Habe seit über 50 Jahren den Führerschein,kein Punkt, kein Unfall und 2 Knöllchen .

  11. 17.

    An den Kosten für den Unterhalt von Parkplätzen wie auch der gesamten Verkehrsinfrastruktur für den Individualverkehr werden aber auch jene gezwungenermaßen beteiligt, die gar kein Auto haben. Unsere Autos, Ihres und meines, kosten der Gemeinschaft viel viel viel mehr als auf Anhieb sichtbar wird. Also freuen Sie sich, das Sie solch ein Gerät - noch - bewegen können; sie sind so privilegiert, wie ich:

    https://www.basicthinking.de/blog/2022/02/08/kosten-auto-gesellschaft-studie/

    https://www.geo.de/natur/nachhaltigkeit/auto--studie-zeigt-die-wahren-kosten-des-autofahrens-31576032.html

    https://taz.de/Folgekosten-des-Verkehrs/!5617889/

    Gruß, Navan

  12. 16.

    Gegen "die Auto darf alles-Politik" der mit Ihnen Mitstreitenden werden Sie vergeblich ankämpfen wie gegen Windmühlen. ;-

  13. 15.

    Ich möchte mal die These wagen, dass mindestens drei Viertel der Autofahrenden den § 12(3) 1 nicht kennen, der besagt, dass Parken innerhalb eines 5-Meter-Raumes in den Kreuzungen nicht erlaubt ist. Dreierlei Begründung gibt es für diese sinnvolle Regelung:

    1. Die bessere Sichtbeziehung der Verkehrsströme untereinander, wenn dort kein Fahrzeug steht - gleich, ob Auto- oder Radfahrende oder zu Fuß Gehende
    2. Das Freihalten der Fußverkehrsflächen, die ja nicht aufhören, wenn dort eine Fahrbahn ist, jedenfalls, solange der Mensch kein Vogel ist
    3. Die Freiheit des Radweges für Kinder unterhalb von 10 Jahren, die angehalten sind, auf Fußwegen zu fahren. Auch diese werden durch Kfz. im Kreuzungsraum blockiert.

    Dass andere das Untersagte gleichfalls tun, war noch nie eine triftige Begründung für eigenes Fehlverhalten.

  14. 14.

    Das, was offenbar sehr Viele nicht verstehen, ist, dass es Gleichheit im (positiv formulierten) Recht gibt, nicht aber bei der Ahndung eines begangenen Unrechts. Denn, was das Zweitgenannte angeht, müssten ansonsten die Ordnungsbehörden rund um die Uhr überall sein. Das ist natürlich unmöglich.

    Insofern ist der Verweis, dass andere ja gleichfalls dieses Rechtswidrige tun, nur ein billiges Mitläufertum. Ja, ich benutze diese Vokabel, die zu NS-deutschen Zeiten furchtbare Ergebnisse zutage befördert hat. Das will ich Ihnen nicht unterstellen, schon allein, weil Sie da ja nicht gelebt haben. Doch, so denke ich, ist ein radikaler Bruch mit jeglichem Mitläufertum vonnöten. Der Verweis, dass Viele andere gleichfalls falsch handelten, hebt die Falschheit des eigenen Handelns keinesfalls auf.

    Übrigens: Nicht Sie wurden abgeschleppt, sondern Ihr Auto wurde abgeschleppt - was Sie dort fälschlicherweise hinstellten. Sie und Ihr Auto sind etwas Verschiedenes. Keine Wortklauberei.

  15. 13.

    Ich rate Ihnen zur Führerscheinauffrischung. Kostet nicht mehr als die Strafen, weil Sie aus Unwissenheit falsch fahren und falsch parken. Denn nur weil andere dort stehen, bedeutet dies noch lange nicht, dass es auch richtig ist. Oder fahren Sie auch rasend hinterher wenn drei Autos vor Ihnen geblitzt werden?

  16. 12.

    Werte Frau oder Herr A100,
    Sie haben ja Recht. An der Verkehrspolitik dieser Landesregierung habe ich Einiges zu kritisieren, zum Beispiel dieser hysterische Kampf gegen den Weiterbau der A 100. Allerdings halte ich mich als gesetzestreuer Bürger an die STVO und die zugeparkten Kreuzungen sind für Fußgänger hochgradig gefährlich.
    Abgesehen davon wird es höchste Zeit für eine Bürgerkampagne "Pro Autofahrer" und
    "Pro Weiterbau A 100", ich wäre sofort dabei, leider organisiert das niemand und auf den ADAC ist auch kein Verlass mehr.

  17. 11.

    Ja. Da haben Sie recht. Es fehlen viel zu viele sogenannte 5min-Parkplätze oder Lieferplätze. Und wo welche sind, stehen Dauerparker.
    Gut wäre es, die ganzen Wohnwagen und Anhänger, oder PKW, wo schon Gras drunter wächst, weil nur aller drei Monate mal genutzt, in Parkhäuser stehen und somit mehr nutzbare Parkfläche frei würde. Bei uns stehen 90% der Pkw die ganze Woche rum und am We werden sie dann für den Einkauf einmal bewegt. Oder für den Urlaub. Sonst stehen sie einfach nur. Sinnlos.

  18. 10.

    Halten sie sich doch einfach an die Regeln. Sie haben doch einen Führerschein oder? Weil wenn sich niemand an Regeln hält, dann könnte auch jeder einfach ihr Auto zerkratzen oder ihr Auto stehlen. Aber es gibt nun mal Regeln. Die gelten für alle! Auch für sie.
    Ps: Es gibt noch ein paar Länder, da dürfen sie überall parken. Vielleicht passt das besser?

  19. 9.

    Das Abschleppen an Einmündungen und in Kreuzungsbereichen müsste noch erheblich intensiviert werden. Ich habe in 28 Jahren als Berliner Autofahrer noch nie im absoluten Halteverbot geparkt. Glaubt mir, es geht. Man muss bloß bereit sein, seinen Hintern mal in Bewegung zu setzen, auch mal einige Hundert Meter zu laufen und die "Vor-der-Tür-Parken-Mentalität" ablegen.

  20. 8.

    Ich wurde vor 2 Wochen auf abgeschleppt und weiß nicht warum. Es hing kein Zettel dran.
    An dem Stück parken immer Autos und auch das herbeigerufene OA hat diese ignoriert. Daher bin ich mal gespannt was der Tatbestand ist und in wie fern das OA meinen Widerspruch beantworten wird.

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