rbb24
  1. rbb|24
  2. Wirtschaft
Quelle: dpa/Arno Burgi

Niedrigere Pünktlichkeitsquote in 2020

Corona-Pandemie verlangsamt Briefzustellung der Deutschen Post

Briefe der Deutschen Post sind nach Angaben der Bundesregierung zuletzt länger vom Briefkasten bis zum Empfänger unterwegs gewesen als früher. Wie eine Antwort auf eine Anfrage der FDP-Fraktion zeigt, waren im dritten Quartal 2020 nur noch 85,4 Prozent der Sendungen am nächsten Werktag beim Adressaten. Das sind 2,3 Prozentpunkte weniger als 2019. In den Jahren zuvor hatte es zwar auch Rückgänge gegeben, diese waren aber deutlich schwächer.

Der ehemalige Staatsmonopolist ist verpflichtet, die Briefe in einem gewissen Zeitrahmen zu befördern. Der gesunkene Wert liegt noch deutlich oberhalb der Mindestvorgabe, der zufolge mindestens 80 Prozent der an einem Werktag eingeworfenen Briefe am nächsten Werktag da sein müssen. Allerdings war die Briefbeförderung früher wesentlich schneller, wie aus der Antwort der Bundesregierung weiter hervorgeht: 2011 lag der Wert demnach noch bei 93,7 Prozent.

Post verweist auf Covid-19-Schutzmaßnahmen

Die Deutsche Post begründet die negative Entwicklung mit der Corona-Pandemie. Durch Covid-19-Schutzmaßnahmen sei es zu "Abweichungen" gekommen, etwa durch geänderte Transportprozesse, sagt ein Konzernsprecher. Durch Abstandsregelungen können demnach zum Beispiel in Briefzentren mitunter weniger Beschäftigte arbeiten als zuvor, dadurch wiederum werden weniger Briefe bearbeitet und es bilden sich Rückstände.

Einer weiteren gesetzlichen Vorgabe zufolge müssen mindestens 95 Prozent der Briefe spätestens zwei Werktage nach Einwurf beim Empfänger sein. Diesen Wert hält die Post ebenfalls ein - die Vorgaben würden "bei weitem übererfüllt", sagt der Post-Sprecher. Aber auch hier geht der Trend abwärts. Im Herbst 2020 waren es 97,7 Prozent und damit 0,5 Prozentpunkte weniger als 2019.

Artikel im mobilen Angebot lesen