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Video: rbb24 abendschau | 14. Juli 2022 | A. Tiemeyer | Quelle: www.imago-images.de

Beitrag zum Energiesparen

Giffey will Beleuchtung am Brandenburger Tor nachts ausschalten

Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, öffentliche Gebäude wie das Rote Rathaus oder das Brandenburger Tor nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen. "In der Lage, in der wir sind, muss man alle Möglichkeiten zum Energiesparen prüfen", sagte Giffey der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

"Auch bei der Straßenbeleuchtung muss es eine Abwägung von Sicherheitserfordernissen und Einsparmöglichkeiten geben", so die SPD-Politikerin weiter. "Aber die Frage ist, was ist nice to have und wo kann man in diesen Zeiten sagen, wir fahren an der einen oder anderen Stelle runter."

"Müssen einen guten Weg finden"

Am Rande ihrer Paris-Reise sagte Giffey dem rbb: "Wir müssen einen guten Weg finden, Berlin einerseits auch erleuchtet zu halten, da wo es nötig ist und Sinn macht, aber auch zu sagen, wir müssen uns in allen Bereichen anschauen, wo wir auch sparen können."

Das betreffe genauso den privaten wie auch den öffentlichen Sektor. Giffey bezeichnete den Vorschlag, die Beleuchtung nach Mitternacht zu beenden, als "Mittelweg", auf dem "schnell und einfach und auch mit wenig Einschränkungen Einsparungen erreicht werden könnten".

Am vergangenen Wochenende hatte Berlins FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja vorgeschlagen, öffentliche Gebäude wie den Funkturm, das Brandenburger Tor oder die Siegessäule nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen.

Trotz Energieknappheit

Reichstagsgebäude soll nachts weiter beleuchtet werden

Reichstagsgebäude bleibt beleuchtet

Der Deutsche Bundestag beabsichtigt derweil, die nächtliche Außenbeleuchtung des Reichstagsgebäudes in Berlin auch in Zeiten zunehmender Energieknappheit beizubehalten. Ein Sprecher der Bundestagsverwaltung hatte am Montag auf DPA-Anfrage auf ein Einsparkonzept verwiesen, das unter anderem vorsieht, die Innenbeleuchtung vor allem in Hallen und Sälen "unter Berücksichtigung der einschlägigen arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen und der Sicherheitsbelange" zu reduzieren.

Der Ältestenrat des Bundestages hatte vor zwei Wochen ein Konzept zum Energiesparen beschlossen. Dazu gehört auch, die Räume im Winter weniger zu heizen und im Sommer weniger zu kühlen.

Gaslaternen, die auch am Tag leuchten

Diskutiert wird auch die Straßenbeleuchtung in Berlin. Laut einer Antwort der Senats-Umweltverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Jan Lehmann sind im Jahr 2021 berlinweit gut 3.000 neue Anlagen errichtet worden. Bei 8.716 Laternen wurden Leuchten erneuert und bei 46.567 Anlagen Reparaturen durchgeführt.

Kritik gab es auch an dauer-leuchtenden Gaslaternen. Dazu erklärte die Senatsverwaltung, dass bei rund 1.400 Gasleuchten der Schaltmechanismus nicht in Betrieb sei. Dadurch ließen sie sich aktuell nicht regulieren. Da es aber gesetzlich vorgeschrieben sei, dass die Laternen in der Nacht leuchteten, müssten sie auch am Tage angeschaltet bleiben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.07.2022, 7 Uhr

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