Beitrag zum Energiesparen - Giffey will Beleuchtung am Brandenburger Tor nachts ausschalten

Mi 13.07.22 | 16:32 Uhr
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Blick auf das Brandenburger Tor bei Nacht in Berlin. (Bild: imago images/David Inderlied)
Video: rbb24 abendschau | 14. Juli 2022 | A. Tiemeyer | Bild: www.imago-images.de

Die Berliner Regierende Bürgermeisterin Franziska Giffey (SPD) hat sich dafür ausgesprochen, öffentliche Gebäude wie das Rote Rathaus oder das Brandenburger Tor nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen. "In der Lage, in der wir sind, muss man alle Möglichkeiten zum Energiesparen prüfen", sagte Giffey der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

"Auch bei der Straßenbeleuchtung muss es eine Abwägung von Sicherheitserfordernissen und Einsparmöglichkeiten geben", so die SPD-Politikerin weiter. "Aber die Frage ist, was ist nice to have und wo kann man in diesen Zeiten sagen, wir fahren an der einen oder anderen Stelle runter."

"Müssen einen guten Weg finden"

Am Rande ihrer Paris-Reise sagte Giffey dem rbb: "Wir müssen einen guten Weg finden, Berlin einerseits auch erleuchtet zu halten, da wo es nötig ist und Sinn macht, aber auch zu sagen, wir müssen uns in allen Bereichen anschauen, wo wir auch sparen können."

Das betreffe genauso den privaten wie auch den öffentlichen Sektor. Giffey bezeichnete den Vorschlag, die Beleuchtung nach Mitternacht zu beenden, als "Mittelweg", auf dem "schnell und einfach und auch mit wenig Einschränkungen Einsparungen erreicht werden könnten".

Am vergangenen Wochenende hatte Berlins FDP-Fraktionschef Sebastian Czaja vorgeschlagen, öffentliche Gebäude wie den Funkturm, das Brandenburger Tor oder die Siegessäule nach Mitternacht nicht mehr anzustrahlen.

Reichstagsgebäude bleibt beleuchtet

Der Deutsche Bundestag beabsichtigt derweil, die nächtliche Außenbeleuchtung des Reichstagsgebäudes in Berlin auch in Zeiten zunehmender Energieknappheit beizubehalten. Ein Sprecher der Bundestagsverwaltung hatte am Montag auf DPA-Anfrage auf ein Einsparkonzept verwiesen, das unter anderem vorsieht, die Innenbeleuchtung vor allem in Hallen und Sälen "unter Berücksichtigung der einschlägigen arbeitsschutzrechtlichen Bestimmungen und der Sicherheitsbelange" zu reduzieren.

Der Ältestenrat des Bundestages hatte vor zwei Wochen ein Konzept zum Energiesparen beschlossen. Dazu gehört auch, die Räume im Winter weniger zu heizen und im Sommer weniger zu kühlen.

Gaslaternen, die auch am Tag leuchten

Diskutiert wird auch die Straßenbeleuchtung in Berlin. Laut einer Antwort der Senats-Umweltverwaltung auf eine Anfrage des SPD-Abgeordneten Jan Lehmann sind im Jahr 2021 berlinweit gut 3.000 neue Anlagen errichtet worden. Bei 8.716 Laternen wurden Leuchten erneuert und bei 46.567 Anlagen Reparaturen durchgeführt.

Kritik gab es auch an dauer-leuchtenden Gaslaternen. Dazu erklärte die Senatsverwaltung, dass bei rund 1.400 Gasleuchten der Schaltmechanismus nicht in Betrieb sei. Dadurch ließen sie sich aktuell nicht regulieren. Da es aber gesetzlich vorgeschrieben sei, dass die Laternen in der Nacht leuchteten, müssten sie auch am Tage angeschaltet bleiben.

Sendung: rbb24 Inforadio, 13.07.2022, 7 Uhr

42 Kommentare

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  1. 42.

    Da die Beleuchtung auf der Stadtautobahn zu großen Teilen nicht in Betrieb ist, kann der Rest auch abgeschaltet werden.

  2. 41.

    So nun sollen wir alle Strom, Energie sparen... Und die Nachbarn mit E-Auto und E-bike, E-Motor Roller verbrauchen fleißig... Regierungsflüge mit fast leeren Flugzeugen nach Köln/Bonn und retour... Wassersparen solln wir auch. Gilt natürlich nicht für Garten-, Swimmingpool-Besitzer, Freibäder, Hallenbäder, Braunkohletagebau, etc.
    Fallen noch jemand diese Gegensätze auf ? Den Politikern und Politikerinnen vielleicht ? Denen sollte man im Abgeordnetenhaus, Reichstag die Klimaanlage abstellen und die Kantine auch gleich dichtmachen. Spart viel Energie und Gas. Sie haben Deutschland schließlich von Versorgungssicherheit in eine Mangellage gebracht.

  3. 39.

    In Zeiten der knappen Energie will der Senat von Berlin das Brandenburger Tor nachts nicht mehr beleuchten, gut so. Das Beispiel sollte auch an anderer Stelle angewandt werden.
    Jetzt frage ich mich nur warum der Reichstag ab jetzt nachts beleuchtet werden soll?
    Ist das BUNDESANGELEGENHEIT?
    Und die Bundesregierung kann Energie vergeuden?
    Die Regierung, die uns Bürger zum Energiesparen auffordert?

  4. 38.

    In welcher DDR haben Sie denn gelebt? In meiner kurzen Mieterkarriere im P2 habe ich mich über Heizkörper ohne Ventil geschweige denn Thermostat geärgert. Im Sommer wurde im Treppenhaus geheizt und keine Chance zuzudrehen,
    Vielleicht mal in den strengen Wintern, wenn die Kohle oder die Waggons eingefroren waren und die Kraftwerke Not hatten, aber nicht im Alltag. „Gewusst wie spart Energie“ war zwar Thema im Fernsehen aber auch in der Realität?

  5. 37.

    Also wenn man bei Dunkelheit Richtung Berlin fährt, wirft dieser "Lichtdom" über der Stadt die Frage auf, ob da wirklich jede Funzel notwendig ist. Da geht noch vielmehr weniger - ohne das es jemanden wirklich wehtut. Da spielt zwar Berlin in der gleichen Liga wie alle Ballungsräume in diesem Land. Aber, hey, einer muss mal endlich damit anfangen (und "warum wir" gilt nicht mehr).

  6. 36.

    So ein Unsinn! Die Wohnungen in der DDR waren eher überheizt als zu kalt. Strom und damit Energie waren billig. Der Verbrauch war eher zweitrangig und die Natriumdampflampen waren eher selten kaputt, Gaslaternen schon eher so es diese noch gab. Also in der DDR können sie nie gelebt haben.

  7. 35.

    Gute Idee, da geht noch viel mehr.

  8. 34.

    Was ist denn nur in Deutschland los? Das hatten wir alles schon mal in der DDR. Da gab es keine beleuchteten Reklameschilder. Der grösste Teil der Straßenbeleuchtung war meistens defekt. Um 22:00 Uhr wurden die Heizungen in den Neubauten abgestellt. Um 22:30 Uhr war die Wohnung dann kalt. So dolle wurde damals nicht geheizt. Das war einfach nur schrecklich. Wir steuern genau dahin oder sind wir schon da. Politiker macht endlich eure Arbeit!!!

  9. 33.

    Ich habe mich schon immer gefragt, warum z. B. Schulen oder Turnhallen die ganze Nacht hell beleuchtet sind. Völlig unnötig!
    Also los, action! Prüfen und umgehend umsetzen, nicht ewig diskutieren und labern!

  10. 32.

    Strom sparen? Sammelt alle Elektroroller ein! Was für eine Verschwendung von Strom und von kostbaren Rohstoffen... Und nachher ist alles Sondermüll!

  11. 31.

    Anscheinend haben viele bereits Fukushima (2011) vergessen, dabei könnte man von den Japanern sehr viel lernen.
    Und seien wir mal ehrlich - Rolling Blackouts - sind hierzulande eher unwahrscheinlich.
    Dennoch gibt es eine Menge Einsparungspotential sowohl im privaten, wirtschaftlichen als auch öffentlichen Bereich.

    Einfach mal das Rad nicht neu erfinden, sondern von Anderen lernen!

  12. 30.

    Bitte mal beim OB in Frankfurt Oder nachfragen ob die EU geförderte Brückenbeleuchtung auch ausgeschaltet wird. Dann bei der Landesregierung wie die Fördermittel zurückzuzahlen sind. Das ist kein Scherz, sondern bitterer ernst EU Förderpolitik.

  13. 29.

    Sehe ich auch so. Es wird leider immer nur diskutiert anstatt ZU MACHEN !!!

    Es gibt garantiert einiges was man nachts abschalten kann, um Energie zu sparen. Nicht immer nur die Bürger aufrufen zu sparen, sondern auch mal in der Stadt und Politik Vorbild sein. Falls man es über das Diskutieren hinaus schafft auch mal eine Entscheidung zu treffen - zwinker.

  14. 28.

    Probieren Sie mal eine Hand an eine LED und eine Hand an eine Kerze zu halten. Die Hand, die schneller verbrennt, ist an dem Leuchtmittel, das mehr Energie verbraucht.

  15. 27.

    Mein Vorschlag zur Stromersparnis ist zum Beispiel, keine Fußball- und andere Sportveranstaltungen unter Flutlicht stattfinden zu lassen.
    Die Verantwortlichen für Einsparungen sollten mal nachts durch die ganze Stadt fahren, sie werden von den Einsparmöglichkeiten förmlich angesprungen.

  16. 26.

    Überschrift: "Giffey will Beleuchtung am Brandenburger Tor nachts ausschalten"
    Text: "...Giffey hat sich dafür ausgesprochen ... nicht mehr anzustrahlen" und "muss man ... prüfen"
    Das sind zwei grundverschiedene Dinge! Im ersten Fall würde das Licht künftig um Mitternacht ausgehen, im zweiten Fall hat nur jemand gesagt, er fände es gut, wenn es so wäre... :-)
    Es passiert also erstmal nichts. Kann man melden, muss man aber auch nicht. :-))

  17. 25.

    Man sollte auch werktags (Mo-Fr.) in der Zeit von 22h-06h alle Ampelanlagen in Berlin in einen Nachbetrieb z.B. Gelb blinkend setzen und die Geschwindigkeit stadtweit auf 30 km/h nachts begrenzen. Das würde wahrscheinlich auch jede Menge Strom und Treibstoff sparen und die Stadt nachts unter der Woche zur Ruhe kommen lassen.

  18. 24.

    Hier wären noch so einige Beispiele wo man einsparen könnte.

    Wenn die Politik priorisieren will, sollte sie doch bitte zuerst bei sich selber mal anfangen, anstatt wie gewohnt bei sich nicht einzusparen. Man könnte z.B. bei den ganzen Bürogebäuden Einsparungen machen. Denn was man den Privathaushalten zumuten will, ist doch für einen selber auch gerechtfertigt.

    Und natürlich müssen und sollen die Privathaushalte vorrangig mit Gas versorgt bleiben, denn dort leben die Menschen die die Wirtschaft am laufen halten, bzw. es überhaupt eine Wirtschaft gibt.

  19. 23.

    Die Vorschläge von Frau Giffey sind gut aber diese müssen dann auch umgesetzt werden. Auch am Bundestag kann die Hälfte der Lampen abgeschaltet werden da die Bundesregierung vom Bürger verlangt zu sparen bin ich der Meinung daß unsere Regierenden mit gutem Beispiel vorran zu gehen haben.

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