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Quelle: dpa/P.Pleul

Appell zum Ende der Ferien

Eltern sollen Kinder nicht zur Schule chauffieren

Zum Start des neuen Schuljahrs in der kommenden Woche in Berlin haben mehrere Verbände Eltern dazu aufgerufen, ihre Kinder selbstständig zur Schule kommen zu lassen, statt sie mit dem Auto dorthin zu bringen.

"Ein aktiver Start in den Tag fördert ihre körperliche und geistige Entwicklung und sorgt dafür, dass sie im Unterricht entspannter sind und sich besser konzentrieren können", hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung des Deutschen Kinderhilfswerks, des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) und des Verbands Bildung und Erziehung (VBE) am Mittwoch. Auch lernten die Kinder, sich sicher im Verkehr zu bewegen.

Für mehr Gerechtigkeit

Berliner Schulen werden in neue Kategorien eingeteilt

Besondere Aufmerksamkeit im Umfeld von Schulen

Von anderen Verkehrsteilnehmenden verlangten die Verbände besondere Aufmerksamkeit. Viele Kinder seien noch unerfahren im Straßenverkehr und oftmals müssten die Regeln nach den langen Ferien erstmals oder wieder eingeübt werden. Es sei daher umso wichtiger, dass die anderen Verkehrsteilnehmenden ganz besonders aufmerksam und vorsichtig fahren.

"Gerade im Umfeld von Schulen oder Kindergärten müssen sich alle an Tempo 30 halten und den Kindern zuliebe so vorausschauend wie möglich fahren", hieß es in der Mitteilung.

Schuljahr startet mit 383.290 Schülerinnen und Schüler

Das neue Schuljahr startet in Berlin mit so vielen Schülerinnen und Schülern wie noch nie. Ihre Zahl steigt an den allgemeinbildenden Schulen im Vergleich zum vergangenen Schuljahr um gut 6.800 auf 383.290, wie Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD) am Mittwoch mitteilte. Darunter sind 37.050 Erstklässler, 1.370 mehr als vor einem Jahr. Das sei die höchste Zahl seit 2005, so Busse.

Ein Großteil des Zuwachses an Schülern ist auf Geflüchtete aus der Ukraine zurückzuführen. Für das neue Schuljahr meldeten sich nach Angaben von Busse rund 1.000 für den Schulbesuch an. Um die 5.000 Schüler aus der Ukraine lernten bereits vor den Sommerferien an Berliner Schulen, darunter knapp 3.000 in sogenannten Willkommensklassen.

Zweckentfremdet

Hunderte Lehrkräfte, die gar nicht unterrichten

Statt für Unterricht werden Lehrkräfte in Berlin für andere Zwecke eingesetzt - und fehlen dann an Schulen. Sie geben Seminare oder kümmern sich um Studierende. Während die einen diese Priorisierung kritisieren, sagen andere, dass sie notwenig sei. Von Franziska Hoppen

Lehrermangel: 875 Stellen nach wie vor nicht besetzt

Wie schon in den Vorjahren schlägt der bundesweite Fachkräftemangel auch an den Berliner Schulen durch. Busse zufolge lag der Einstellungsbedarf bei 2.645 unbefristeten Vollzeitstellen, allerdings konnten bisher nicht alle besetzt werden. Sie bezifferte die Lücke unbesetzter Stellen auf 875 - bei insgesamt mehr als 34.000 Lehrkräften.

Unter den Eingestellten - zum Teil auch befristet - sind etliche Quereinsteiger, dazu Pensionäre oder Masterstudenten. Nach Einschätzung der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) nimmt der Mangel an ausgebildeten Lehrkräften in Berlin immer bedrohlichere Ausmaße an. Immer mehr neu eingestellte Lehrkräfte hätten keine abgeschlossene Lehramtsausbildung.

Die Schüler ab Klasse 2 legen nach den Sommerferien am kommenden Montag los. Für die Erstklässler beginnt das Abenteuer Schule am 27. August mit der Einschulung, am 29. August startet dann ihr Unterricht.

Sendung: Fritz, 17.08.2022, 15 Uhr

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