Staatsanwaltschaft eingeschaltet - Vorwürfe der Kindeswohlgefährdung an Neuruppiner Kita

Fr 26.08.22 | 15:11 Uhr
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Symbolbild: Spielzeug steht am 11.05.2015 auf dem Gelände einer Kindertagesstätte in Kleinmachnow (Brandenburg). (Quelle: dpa/Ralf Hirschberger)
Audio: Antenne Brandenburg | 26.08.2022 | Pötzl/Köhne | Bild: dpa/Ralf Hirschberger

Vorwürfe rund um Kindeswohlgefährdungen an einer Neuruppiner Kita beschäftigen die Staatsanwaltschaft. Die Leiterin und ihre Stellvertreterin seien bereits vor einem Monat fristlos gekündigt worden, teilte der Bürgermeister mit.

Nach dem Bekanntwerden der Vorwürfe wegen Kindeswohlgefährdung in der Neuruppiner Kita Eichhörnchen hat die Stadt Neuruppin jetzt die Staatsanwaltschaft eingeschaltet.

Das sagte Bürgermeister Nico Ruhle (SPD) am Donnerstag. Ruhle bestätigte auch Medienberichte, wonach die Leiterin der Kita und ihre Stellvertreterin bereits vor einem Monat fristlos gekündigt wurden und ihnen ein Hausverbot erteilt wurde.

Erzieherinnen wandten sich an die Stadtverwaltung

Zuvor hatten sich mehrere Erzieherinnen der Einrichtung an die Stadtverwaltung gewandt und von Kindeswohlgefährdungen berichtet. Im Raum stünden Vorwürfe der Nötigung, Körperverletzung und mögliche Verletzungen der Fürsorgepflicht. "Ich kann aber ausschließen, dass die Frage des sexuellen Missbrauchs im Raum steht", so Ruhle. Weitere Details zu den Vorwürfen machte der Neuruppiner Bürgermeister im Hinblick auf mögliche Ermittlungen nicht.

Nun müssten die Strafverfolgungsbehörden die weiteren Schritte gehen und die genauen Hintergründe und Details der Vorwürfe ermitteln, sagte Ruhle im rbb. "Die stehen ganz am Anfang und wir stehen ganz am Anfang."

Vorwürfe von Eltern bereits vor zwei Jahren - damals ging es nicht um die Kinder

Konfrontiert mit dem Vorwurf, dass die Stadt vor zwei Jahren bereits Hinweise auf eine Gefährdung in des Kindeswohls in der Einrichtung bekommen, aber nicht reagiert habe, sagte Ruhle: Dokumentiert worden seien damals "stets Auseinandersetzungen, die unter den Kollegen stattfanden oder im Zusammenspiel mit den Eltern, Kinder haben dort keine Rolle gespielt, also Vorwürfe seien hier keine dokumentiert."

Nun, mit den Kritiken und Schilderungen aus der Kinderbetreuung, habe die Stadtverwaltung nach Aussage des Bürgermeisters sofort nach Bekanntwerden reagiert. So wurde die Kitaleitung am 28. Juli mit den Vorwürfen konfrontiert und suspendiert, einen Tag nach Bekanntwerden in der Stadtverwaltung. Außerdem wurde die fristlose Kündigung gegen die Kitaleiterin und ihre Stellvertreterin ausgesprochen.

Kita weiterhin geöffnet

Die Kita Eichhörnchen hat nach Angaben der Stadtverwaltung weiterhin geöffnet. Ruhle sagte, dass es falsch sei, alle Mitarbeiter unter Generalverdacht zu stellen. "Ich bin froh, dass gerade die Erzieherinnen den Mut gefunden haben, sich an die Stadt zu wenden“, so Ruhle. Dies sei etwas Positives, denn sie zeigen damit, dass sie die Missstände nicht akzeptieren. "Ich kann aber nicht sagen, wie lange diese Beobachtungen schon getätigt wurden", fügte der SPD-Bürgermeister an.

Der Neuruppiner Bürgermeister rief Eltern und Mitarbeiter auf sich mit Hinweisen direkt an ihn zu wenden, wenn es weitere Vorwürfe gegen die Kita gebe.

In der kommenden Woche ist demnach auch ein Gespräch mit allen Eltern der Kita Eichhörnchen geplant.

Sendung: Antenne Brandenburg, 26.08.2022, 06:00 Uhr

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