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Video: rbb24 Abendschau | 27.09.22 | Quelle: imago/U.J.Alexander

Zusammenarbeit mit Europol

Polizei zerschlägt Menschenhändlerring in Berlin

Sie sollen Frauen nach Berlin gelockt und zur Prostitution gezwungen haben: Die Polizei hat ein Ehepaar festgenommen, das als Kopf eines Menschenhändlerrings gilt. 25 junge Ungarinnen sollen ihnen zum Opfer gefallen sein.

In Berlin ist ein Menschenhändler-Ring zerschlagen worden. Nach einer Mitteilung der europäischen Polizeibehörde Europol vom Dienstag erfolgte der Einsatz bereits am 21. September. Dabei wurde ein ungarisches Ehepaar festgenommen, das als Kopf des Menschenhändler-Rings gilt. Den beiden sollen 25 Personen zum Opfer gefallen sein.

Eine junge Frau soll misshandelt und bei einem Fluchtversuch schwer verletzt worden sein: Sie sprang laut Europol aus einem Fenster und lag anschließend rund neun Monate im Krankenhaus.

Hausdurchsuchungen in Berlin und Budapest

Das Netzwerk soll junge ungarische Frauen aus armen Verhältnissen angelockt und nach Berlin gebracht haben. Ihnen wurden demnach Unterkunft, Schutz und amtliche Dokumente versprochen. Bedingung war, dass sie die Hälfte ihres Einkommens abgaben.

Danach wurden sie aber in die Prostitution gedrängt und gezwungen, ihr gesamtes Einkommen abzugeben. Auch wurden sie physisch und körperlich unter Druck gesetzt, falls sie nicht auf einen bestimmten Tagesumsatz kamen.

Insgesamt gab es in Deutschland zwei Hausdurchsuchungen. Auch in Budapest schlugen die Ermittler zu. An der Aktion waren das Landeskriminalamt Berlin und das ungarische Nationale Ermittlungsbüro beteiligt.

Die Gewerkschaft der Polizei Berlin bedankte sich bei den beteiligten Kollegen für den Einsatz: "Es gibt kaum etwas Perfideres, als die Not von jungen Frauen und ihren Wunsch nach einem besseren Leben schamlos auszunutzen", sagte Landeschef Stephan Weh. Berlin stehe im Fokus der internationalen Kriminalität und man sehe anhand dieses Falls einmal mehr, dass sich Kriminelle auch vor Landesgrenzen nicht abschrecken ließen.

Sendung: rbb24 Abendschau, 27.09.22, 19:30 Uhr

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