Zahlen der AOK-Nordost - Sommer-Krankenstand in der Region war außergewöhnlich hoch

Fr 23.09.22 | 15:06 Uhr
Symbolbild: Eine Frau putzt sich die Nase (Quelle: dpa/Christin Klose)
Audio: Antenne Brandenburg | 23.09.2022 | Mario Bartsch | Bild: dpa/Christin Klose

Der Krankenstand in Berlin und Brandenburg war in diesem Sommer so hoch wie noch nie - zumindest unter den Versicherten den AOK-Nordost. Entsprechende Zahlen gab die Krankenkasse am Freitag bekannt. In den Sommermonaten Juni, Juli und August hätten sich demnach in Berlin und Brandenburg insgesamt 592.000 der rund 953.000 Mitglieder für eine Zeit krankgemeldet.

Mit rund 1,7 Millionen Versicherten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg Vorpommern ist die AOK nach eigenen Angaben die größte Krankenkasse im Nordosten Deutschlands. In Berlin soll immerhin jeder Fünfte bei der AOK versichert sein. Die Daten lassen somit durchaus Rückschlüsse auf die Krankmeldungen in der Gesamtbevölkerung in der Region zu.

Vergleich mit offiziellen Corona-Zahlen legt hohe Dunkelziffer nahe

In Berlin stiegen die Krankmeldungen bei der AOK-Nordort im Vergleich zum Vorjahr um 85 Prozent, in Brandenburg immerhin um 45 Prozent. Einer der häufigsten Krankschreibungsgründe seien Atemwegserkrankungen gewesen, hieß es. In Berlin sind es demnach drei Mal so viele gewesen, wie im Vorjahr, in Brandenburg fast dreieinhalb Mal so viele.

In Bezug auf die offiziellen Corona-Zahlen kommt die AOK-Analyse zu einem erstaunlichen Ergebnis: Laut der Krankenkasse zeige sich, dass die Dunkelziffer nicht erkannter Covid-19-Infektionen im Vergleich zum Winter stark gestiegen sei. Begründet wird das damit, dass sich bei der Krankenkasse im August nur etwa 1,8-mal weniger Menschen als im Januar mit einer Corona-Infektion krank gemeldet hätten. Die offiziellen Inzidenzen in Berlin und Brandenburg seien aber rund vier Mal niedriger (Berlin) beziehungsweise 4,7-mal niedriger (Brandenburg) gewesen als im Winter.

Ein Pressesprecher der AOK machte das Ende der Testpflicht für die mögliche höhere Dunkelziffer verantwortlich. Die erhöhten Atemwegserkrankungen könnten mit dem Ende der Maskenpflicht zusammenhängen. Dadurch habe die Schnupfen-Saison in diesem Jahr bis in den Sommer hinein gereicht, sagte der AOK-Sprecher.

Sendung: Antenne Brandenburg, 23.09.2022, 16:00 Uhr

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