rbb24
  1. rbb|24
  2. Panorama
Quelle: dpa/J. Carstensen

Protestaktion vor Brandenburger Tor

Amnesty fordert Entschädigung für Arbeitsmigranten in Katar

Vier Wochen vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft in Katar hat Amnesty International erneut die Menschenrechtslage in dem Golfstaat kritisiert. Die Menschenrechtsorganisation protestierte am Sonntag in Berlin vor dem Brandenburger Tor mit einer Kunstaktion gegen anhaltende Ausbeutung von Arbeiterinnen und Arbeitern in Katar.

Berliner Wirte boykottieren WM

Kein Fußball aus Katar

Ausbeutung von Arbeitsmigranten, Korruption, Menschenrechtsverletzungen – schwerwiegende Vorwürfe überschatten die Fußball-WM in Katar. Mehrere Berliner Fußballkneipen haben angekündigt, die Spiele nicht zu zeigen. Von Robert Ackermann

Amnesty fordert Entschädigungsfond

Arbeitsmigranten vor allem aus südasiatischen und afrikanischen Ländern müssten weiterhin unter anderem ausstehende Lohnzahlungen, eingeschränkte Mobilität aufgrund einbehaltener Reisepässe, keine Untersuchung von Todesfällen und ein Gewerkschaftsverbot hinnehmen, hieß es.

Vor diesem Hintergrund forderte Amnesty den Weltfußballverband Fifa auf, gemeinsam mit Katar einen Entschädigungsfonds einzurichten. Damit müssten mindestens 440 Millionen US-Dollar für Betroffene von Menschenrechtsverletzungen in Katar oder deren Angehörige bereitgestellt werden.

Protest gegen "Sportswashing"

Ein solcher Fonds müsse "zeitnah und angemessen für Menschenrechtsverletzungen entschädigen, die im Zusammenhang mit der Vorbereitung der WM in den letzten zwölf Jahren stattgefunden haben", sagte die Amnesty-Expertin Katja Müller-Fahlbusch dem Evangelischen Pressedienst (EPD). Menschenrechtliche Kriterien und Standards müssten verbindlich in jeden WM-Vergabeprozess festgeschrieben werden.

Im Rahmen der Protestaktion vor dem Brandenburger Tor symbolisierten eine Waschmaschine sowie aufgehangene T-Shirts an einer Wäscheleine das sogenannte "Sportswashing". Dabei werden sportliche Großereignisse genutzt, um den eigenen Ruf zu verbessern.

Sendung: Fritz, 23.10.2022, 16:00 Uhr

Die Kommentarfunktion wurde am 23.10.2022 um 20:46 Uhr geschlossen. Die Kommentare dienen zum Austausch der Nutzerinnen und Nutzer und der Redaktion über die berichteten Themen. Wir schließen die Kommentarfunktion unter anderem, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt.

Artikel im mobilen Angebot lesen