Im Kyritzer Wohngebiet West (Ostprignitz-Ruppin) bleibt die Fernwärmeversorgung auch am Dienstag weiterhin in Betrieb. Das kündigte der Versorger Energicos in einer schriftlichen Stellungnahme am Dienstagmorgen an. Aus Rücksicht auf die Mieter wolle das Unternehmen nochmals das Gespräch mit der Geschäftsführung der Kyritzer Wohnungsbaugesellschaft suchen und werde deshalb die Versorgung nicht einstellen.

"Energicos möchte die Auseinandersetzung nicht auf dem Rücken der Mieter austragen, zumal diese ihre Zahlungen an die Wohnungsbaugesellschaft regelmäßig leisten", so das Unternehmen.

Der Energieversorger und die Wohnungsbaugesellschaft streiten zurzeit über die Höhe der Fernwärme-Preise für die gut 2.200 Mieter im Kyritzer Wohngebiet West. Die Wohnungsgesellschaft sieht die von Energicos geforderten Abschläge als zu überdimensioniert an. Der Versorger hingegen wirft dem Kyritzer Wohnungsunternehmen vor, nur einen Bruchteil der ausstehenden Zahlungen geleistet zu haben.

Am vergangenen Freitag war der Streit eskaliert, als Energicos per Aushang im Wohngebiet ankündigte, die Fernwärmeversorgung einstellen zu wollen.

Am Montag legte der Versorger einen Kompromissvorschlag vor, der vorsah, dass die zuständige Wohnungsbaugesellschaft zumindest die Hälfte der offenen Abschlagszahlungen begleicht. Die Stadt, die Wohnungsbaugesellschaft und der zuständige Aufsichtsrat lehnten das Angebot ab und sprachen von Erpressung. Sollte Energicos doch die Fernwärmeversorgung abstellen, kündigten sie juristische Schritte an.

Sendung: rbb24 Fernsehen, 08.11.2022