Löwin soll Wildschwein sein - Liveticker zur "freilaufenden Raubkatze": Bürgermeister verteidigt große Suchaktion

Fr 21.07.23 | 17:17 Uhr
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Polizisten laufen am 21.07.2023 im Bereich der südlichen Landesgrenze von Berlin durch Unterholz. (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Audio: Radioeins | 21.07.2023 | Elisabeth Mattner | Bild: dpa/Fabian Sommer

In Kleinmachnow soll ein freilaufendes Raubtier gesichtet worden sein, vermutet wurde eine Löwin. Nach Angaben der Behörden ist diese Vermutung nicht mehr zu halten. Die aktuellen Entwicklungen gibt es hier im Liveticker.

Mit dem offiziellen Ende der Warnsituation beenden wir diesen Ticker. Etwaige neue Entwicklungen ergänzen wir in unserer aktuellen Meldung zum Thema.

14:40 Uhr: Behörden heben Warnungen auf

Die Behörden hatten die Bevölkerung im Süden der Hauptstadt erstmals in der Nacht zu Donnerstag unter anderem per Warnapp vor einem "freilaufenden gefährlichen Wildtier" gewarnt. In Kleinmachnow, Teltow und Stahnsdorf (alle Potsdam-Mittelmark) wurde ebenfalls vor einer "freilaufenden Raubkatze" gewarnt. Augenzeugen hatten gegen Mitternacht gesehen und gefilmt, wie eine Löwin in Kleinmachnow ein Wildschwein verfolgte, woraufhin sie die Beamten alarmierten. Am frühen Freitagnachmittag wurden die Warnungen nun aber aufgehoben.

14:01 Uhr: Video-Aufnahmen mit Körperbau einer Löwin verglichen

Experten haben in einem Videoabgleich festgestellt, dass es sich bei dem gesuchten Tier südwestlich von Berlin nicht um eine Löwin handelt. Das sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Freitag. Es habe mit Hilfe einer Organisation einen Vergleich der Videoaufnahmen mit dem Körperbau einer Löwin gegeben.

Zwei Experten hätten dann unabhängig voneinander gesagt, dass auf dem Handyvideo keine Löwin zu sehen sei. Zum Beispiel habe der Verlauf des Rückens des im Video abgebildeten Tieres Erkenntnisse dazu gebracht.

"Da gibt es einige Anhaltspunkte, dass man mit ziemlicher Sicherheit davon ausgehen kann, dass das Tier, was auf dem Bild zu sehen ist, gen Wildschwein tendiert", so Grubert. Nun werden auch Spuren wie Kot und Haarproben noch untersucht. Mit dem Ergebnis rechnet der Bürgermeister am Samstag.

13:46 Uhr: Bürgermeister verteidigt großangelegte Suche nach Raubtier

Der Bürgermeister von Kleinmachnow, Michael Grubert (SPD), hat die großangelegte Suche nach einer mutmaßlichen Löwin verteidigt. "Die Gefährdungslage war so, dass der Einsatz der Polizei gerechtfertigt war", sagte er am Freitag.

13:15 Uhr: Löwin soll Wildschwein sein

Die Polizei hat auf der Suche nach einer mutmaßlichen Löwin Entwarnung gegeben. Im geprüften Gebiet gebe es keine Hinweise auf eine Löwin, sagte Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Freitag. Experten gingen auch nach der Analyse der Bilder nicht mehr von einem Raubtier aus.

12:30 Uhr: Vemeintliche Sichtungen der Löwin laufen ins Leere

Die Gemeinde Kleinmachnow teilte auf ihrer Webseite mit, dass ein Bürger das Wildtier im Bereich des Schleusenwegs südwestlich von Berlin gesehen haben will. Das habe sich aber als falsch erwiesen, hieß es. "Es wurde aber eine sehr entspannte Bache mit Ferkeln wurde dort aufgeschreckt", so die Gemeinde. Zudem bestätigte sich eine mögliche Sichtung am Panzerdenkmal in Kleinmachnow nicht.

12:05 Uhr: Gemeinde verlegt Open-Air-Veranstaltungen

Wegen der Suche nach dem Raubtier verlegt die Brandenburger Gemeinde Kleinmachnow (Potsdam-Mittelmark) geplante Open-Air-Veranstaltungen vorsorglich nach innen. Das teilte die Gemeinde am Freitagmittag mit. Solange die Gefahr einer freilaufenden Löwin besteht, finden der Kinosommer und ein Konzert am Wochenende demnach nicht im Freien, sondern in einem Rathaus-Saal statt.

Der Gemeindejäger und Polizisten laufen im Bereich der südlichen Landesgrenze von Berlin. Ein gefährliches Wildtier soll in der Nacht zum Donnerstag in Brandenburg entlaufen sein und hat eine große Suchaktion ausgelöst. (Foto: dpa)

11:15 Uhr: Rund 200 Polizisten aus Berlin und Brandenburg auf Löwensuche

Die Polizeien aus Berlin und Brandenburg sind jeweils mit rund 100 Einsatzkräften auf der Suche nach der mutmaßlichen Löwin.

Nach einem Hinweis wurde vor Kurzem nahe der Förderschule in Kleinmachnow nach der Großkatze gesucht. Es stellte sich aber heraus, dass es sich um eine Wildschweinbache handelte.

Generell gebe es nach wie vor keine heiße Spur zu der Löwin, so eine Rathaussprecherin.

10:45 Uhr: Weltweite Aufmerksamkeit für Kleinmachnow

Die Suche einer mutmaßlichen Löwin rückt Kleinmachnow in die weltweiten Schlagzeilen. Das sei für die Rathaus-Mitarbeiter etwas ganz Besonderes, wie eine Sprecherin sagte. Allerdings hätten die Menschen in der 20.000-Einwohnerstadt des Öfteren mit Boulevardgeschichten zu tun.

Überdies kündigte eine Stadtsprecherin an, dass es am Freitagmittag erneut eine Pressekonferenz vor der Gemeindeverwaltung geben werde. Um 13 Uhr ist diese am Kleinmachnower Rathaus angesetzt worden.

Generell fokussiere sich die Suche in Kleinmachnow auf den Ort, wo das erste veröffentlichte Video gedreht wurde.

10:15 Uhr: Berliner Polizei durchstreift Wälder im Südwesten Berlins

Die Berliner Polizei durchsucht aktuell ein Waldgebiet im Südwesten Berlins. Wie ein Polizeisprecher rbb24 mitteilte, seien 100 Einsatzkräfte eingebunden. Bilder zeigen Einsatzwagen, wie sie in Berlin-Zehlendorf an der südlichen Landesgrenze durch ein Waldgebiet streifen. Auch das Hundeauslaufgebiet Düppel sei dabei.

Berliner Polizei durchstreift Wälder. (Foto: dpa)

10:00 Uhr: Kleinmachnow sucht nach Spurenexperten

Bei der Suche nach dem entlaufenen Raubtier will die Gemeinde Kleinmachnow südwestlich von Berlin auf die Hilfe von professionellen Tierspurensuchern setzen - ein solcher Einsatz war am Freitagmorgen aber noch unklar. "Wir müssen erstmal einen finden", sagte die Sprecherin der Gemeinde Kleinmachnow zur Suche nach solchen Experten. Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert (SPD) sagte am Donnerstagabend im rbb-Fernsehen, professionelle Tierspurensucher sollten den Wald durchforsten.

08:50 Uhr: Wildtierexperte will auf Video nur zwei Wildschweine erkennen

Der Berliner Wildtierexperte Derk Ehlert ist skeptisch, ob tatsächlich eine Raubkatze frei durch Berlin und Brandenburg läuft. Er könne auf dem bekannten Video nur zwei Wildschweine erkennen, die von links nach rechts laufen, sagte er am Freitagmorgen im rbb-Inforadio. "Ich glaube aber natürlich den Zeugen, den Kollegen von der Polizei in Berlin, die ein derartiges Tier auch real gesehen haben", ergänzte Ehlert. Dennoch mache es ihn stutzig, dass bisher keine Spuren gefunden werden konnten.

"Grundsätzlich kann ein Löwe nicht einfach weg sein, auch so eine Löwin nicht. Sie hinterlässt Spuren", sagte der Wildtierexperte. "Es ist schon sehr auffällig, dass an der Stelle, wo das Tier gesehen und gefilmt wurde, nicht mal ein Trittsiegel zu sehen ist." Dennoch könne es sein, dass das Tier in Berlin und Brandenburg rumläuft.

08:30 Uhr: Jugendliche erlauben sich Scherz - Polizei nicht amüsiert

Jugendliche haben sich nach Angaben der Brandenburger Polizei in der Nacht zu Freitag einen Scherz erlaubt. Wie Polizeisprecherin Kerstin Schröder dem rbb sagte, hätten diese an der Landesgrenze von Brandenburg zu Berlin per Bluetooth-Box lautes Löwengebrüll abgespielt. "Das hilft weder der Gemeinde noch der Polizei weiter bei der Suche nach dem Tier", erklärte Schröder.

07:50 Uhr: Die Suche läuft weiter

Die Suche nach der Löwin ist seit 6 Uhr bereits langsam wieder hochgefahren. Unter anderem wurde nach rbb-Informationen am frühen Freitag auch auf einem Campingplatz im Raum Kleinmachnow gesucht. Wie Kleinmachnows Bürgermeister Michael Grubert am Donnerstagabend mitteilte, soll unter anderem mit professionellen Tierspursuchern auf die Pirsch gegangen werden. Es sollen vor allem Orte begangen werden, an denen es vermeintliche Sichtungen der Löwin gegeben habe. Alle weiteren Schritte sollen in einer Einsatzbesprechung am Freitagmorgen geklärt werden, hieß es.

Die Polizei soll auch Hinweisen aus der Bevölkerung nachgehen. Zudem soll ein Tierhaar an der Stelle sichergestellt worden sein, an dem ein Video die Löwin zeigt, wo sie ein Wildschwein gerissen haben soll.

Die Herkunft des Tieres ist weiter unklar. Jedoch schließt die Polizei nicht aus, dass das Tier aus einer nicht angemeldeten privaten Haltung stammt.

Auch für Veterinärmediziner Achim Gruber von der FU Berlin ist dieses Szenario höchstwahrscheinlich: "Wir sehen den Trend schon seit einigen Jahren gerade in einer Stadt wie Berlin, wo ganz viele Leute zurück zur Natur wollen. Es gibt viele Motive, dass sich Menschen dann Zuhause die exotischsten Tiere halten - entweder besonders wilde Tiere. Wir sehen ab und zu auch mal, dass da Großkatzen gehalten werden, was in Berlin meiner Kenntnis nach in privaten Haushalten gar nicht zulässig ist", sagte Gruber.

In sozialen Medien kursieren zur Herkunft einige Theorien. So hat sich auch ein Clanmitglied der Großfamilie Remmo scherzhafterweise in die Löwinnensuche mit eingeschaltet und auf Instagram gepostet, dass er das Tier wieder ins Gehege führen wolle. Auf früheren Bildern ist der Sohn des Clanbosses mit Raubkatzen abgebildet. Eine offizielle Vermisstenanzeige nach dem Tier liegt nicht vor.

05:10 Suche nach Raubkatze soll heute weitergehen

In Brandenburg und Berlin soll heute die Suche nach einer mutmaßlich entlaufenen Löwin weitergehen. Der Einsatz war in der Nacht heruntergefahren worden. Der Bürgermeister von Kleinmachnow, Grubert, hat am Abend rbb24 Brandenburg aktuell gesagt, dass die Polizei aber weiter auf Streife sein werde. Am frühen Morgen werde man besprechen, wie es weiter gehen soll.

Nach Angaben der Berliner Polizei vom frühen Freitagmorgen gibt es aber bislang keine heiße Spur. Die Suche soll ab 06 Uhr mit 120 frischen Einsatzkräften fortgesetzt werden. Ein vermeintliches Löwengebrüll aus der Nacht entpuppte sich laut Polizei als Scherz von Bürgern.

Behörden haben mit einer amtlichen Gefahreninformation rund um Kleinmachnow im Kreis Potsdam-Mittelmark vor einem "freilaufenden gefährlichen Wildtier" gewarnt. Bei der Suche wurden gestern auch ein Hubschrauber und Drohnen eingesetzt.

22:18: Polizei: Warnung "immer noch aktuell"

Die Berliner Polizei hat am Donnerstagabend nochmals betont, dass ihre Warnung vom Morgen vor dem "freilaufenden, gefährlichen Wildtier" immer noch aktuell sei. Auch das von der Warnung betroffene Gebiet an der südlichen Landesgrenze Berlins hat sich nicht verändert. Am späten Abend hatten Zeugen in Zehlendorf der Polizei angebliches "Löwengebrüll" gemeldet. Auch diese Suchaktion, diesmal samt Drohne, brachte laut Polizei aber keinen Erfolg.

21:56: Es ist ruhig geworden

Inzwischen ist es laut des Kleinmachnower Bürgermeisters Michael Grubert ganz ruhig, auch in Potsdam und Teltow. Laut einer rbb-Reporterin vor Ort sind noch einige Mannschaftswagen der Polizei an der Grenze zu Zehlendorf am Königsweg unterwegs und patroullieren. In der Nacht sollten etwa 70 Kräfte vor Ort bleiben und Ausschau halten, sagte eine Polizeisprecherin. Hinweisen aus der Bevölkerung werde ebenfalls weiter nachgegangen.

Die Kleinmachnower nehmen es offensichtlich entspannt, einige essen noch auf dem Rathausmarkt zu Abend, andere haben laut der rbb-Reporterin noch gar nichts von der Berichterstattung mitbekommen. Die richtige Suche, vor allem mit Tierspurensuchern, geht erst wieder am Freitagmorgen los. Das gesamte rbb24 Spezial von 21:45 Uhr können Sie hier ansehen.

21:45: Veterinärmediziner von der FU Berlin äußert Zweifel

Aus Sicht des Veterinärmediziners Achim Gruber von der Freien Universität Berlin bleiben Zweifel, ob es sich bei dem gesuchten Raubtier um eine Löwin handelt. "Ich halte es für möglich, dass das eine Löwin ist, bin aber nicht davon überzeugt", sagte Gruber am Donnerstagabend im rbb24 Spezial. Als Wissenschaftler sei er vorsichtig. Es gebe viele Argumente dafür, dass es eine Löwin sei. "Aber der letzte Beweis steht für mich noch aus", so Gruber.

Die Handy-Aufnahme sei unscharf und durch das Licht könnten Täuschungen entstehen. Er setze auf die Jagdhunde, die nach dem Tier suchten. Die Hunde, die im Einsatz seien, seien sehr gut. Wenn diese keine Spuren fänden, sei dies "ein starkes Puzzlestück" gegen die Hypothese, dass man es mit einer Löwin zu tun habe.

21:27: Auch die vermeintliche erneute Sichtung bringt nichts

Der Sucheinsatz in einem Waldstück am Rande Berlins war der nächste Fehlalarm - die gesuchte Raubkatze jedenfalls haben die Polizisten dort trotz intensiver Suche nicht gefunden.

21:05: 220 Polizistinnen und Polizisten auf der Suche

Die Polizei in Berlin und Brandenburg setzt die Suche nach dem Raubtier auch in der Nacht fort. Im Süden der Hauptstadt seien etwa 220 Polizistinnen und Polizisten in dem Bereich im Einsatz, wo es mögliche Sichtungen gegeben habe, sagte die Sprecherin der Berliner Polizei, Beate Ostertag, am Donnerstagabend.

Beteiligt an der Suche seien Veterinärmediziner und der Stadtjäger. Es sollten Nachtsichtgeräte und eine Nachtsichtdrohne eingesetzt werden. "Wir werden so lange im Einsatz sein, bis das Tier gefunden ist", sagte Ostertag. Der Einsatz konzentrierte sich auf den Bereich Zehlendorf, wo es die möglichen Sichtungen gab.

20:32: Raubtier möglicherweise erneut "am Rande Berlins" gesichtet, Polizei im Einsatz

Die gesuchte Raubkatze ist möglicherweise erneut im Grenzgebiet zwischen Berlin und Brandenburg gesichtet worden. Das sagte eine Sprecherin der Berliner Polizei am Donnerstagabend. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung berichtet. Demnach soll das Tier in einem Waldstück in Kleinmachnow gesucht werden. Eine Bestätigung für diese genauere Ortsangabe gab es zunächst nicht. Zuvor hatte die Polizei den Kronprinzessinnenweg im Grunewald, entlang der A115, wegen der Suche und möglicher Gefahr für Radfahrer und Fußgänger gesperrt.

19:57: Polizei fährt Einsatz in der Nacht herunter

Die Polizei wird in der Nacht weiter Streifen fahren, den Einsatz aber insgesamt etwas herunterfahren. Sie sei aber jederzeit bereit "aufzurüsten", wie der Kleinmachnower Bürgermeister Michael Grubert (SPD) am Abend in rbb24 Brandenburg aktuell sagte. Am Morgen solle dann die Lage neu besprochen werden. Gruber plädierte dafür, auf Fährtensucher zurückzugreifen und dann den Wald systematisch zu durchsuchen. "Wir müssen die Situation auch irgendwann entscheiden", sagte Kleinmachnows Bürgermeister.

18:18: Brandenburger Behörden wissen von 23 gehaltenen Löwen im Bundesland

Falls auch Sie sich immer gefragt haben, wieviele Löwinnen und Löwen im Bundesland Brandenburg registriert sind: Es sind 23. Das teilte das Landesumweltamt am Donnerstag auf Anfrage mit. Die Raubkatzen leben demnach bei drei Zirkusunternehmen, in zwei Zoos und bei einem privaten Halter oder einer Halterin. Will man einen Löwen oder eine Löwin privat halten, muss man das anmelden. Die Veterinärämter erfahren aber laut der Behörde in der Regel nur von gewerblichen Tierhaltungen.

Eine sogenannte Gefahrtierverordnung, die das Halten von Raubkatzen umfasst und ähnlich wie bei Hunden Ge- und Verbote ausspricht, gebe es in Brandenburg nicht. In neun Bundesländern ist die Privathaltung von Raubkatzen erlaubt: Neben Brandenburg sind das Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen, Sachsen-Anhalt und das Saarland.

17:58: Das Video, mit dem alles begann

Das Handyvideo aus der Nacht zu Donnerstag. Annahme: Löwin verspeist Wildschwein.

17:31: Sichtung in Berlin laut Polizei nicht bestätigt

Die am Donnerstagnachmittag gemeldete Sichtung der Löwin in Berlin-Zehlendorf hat sich nicht bestätigt. Man wisse nicht, ob das Tier wirklich auf Berliner Seite war, sagte Polizeisprecherin Beate Ostertag dem rbb. Die Hinweise hatten sich auf den Bereich Waldfriedhof bezogen. Sie erklärte zudem, kein Polizist werde auf die Raubkatze schießen oder sie betäuben. Dafür seien die Jäger beziehungsweise Veterinäre da.

16:45 Uhr: Offenbar erneute Sichtung in Kleinmachnow

Am Nachmittag wurde das Tier möglicherweise erneut in Kleinmachnow gesichtet. Zwei Feuerwehrleute hätten das Tier gesehen, teilte die Polizeidirektion West auf rbb-Anfrage mit. Die Polizei würde das überprüfen.

16:25 Uhr: Polizei bittet um Hilfe bei Suche nach Halter

Die Berliner Polizei hat offenbar immer noch keine heiße Spur, was den Halter der entlaufenen Löwin angeht. Auf Twitter bittet sie die Bevölkerung um Hilfe bei der Suche: "Wenn Sie wissen, wo das Wildtier gehalten oder sich vor dem aktuellen "Ausflug" in die Brandenburger und Berliner Natur befand, dann melden Sie sich bitte auf der nächsten Polizeidienststelle oder wählen den Notruf", twitterte die Polizei.

15:30 Uhr: Löwin möglicherweise in Berlin-Zehlendorf

Die gesuchte Löwin könnte inzwischen auf dem Berliner Stadtgebiet sein. Am Donnerstagnachmittag twitterte die Berliner Polizei: "Das Wildtier könnte sich in Zehlendorf befinden. Unsere Kolleg. stellen ggf. sicher, dass Veterinäre das Tier gefahrlos betäuben können."

Nach Angaben eines Reporters der Deutschen Presse Agentur soll der Königsweg in Berlin-Zehlendorf weiträumig abgesperrt worden sein. Die Polizei wollte dazu keine näheren Angaben machen, ob dies stimmt und ob die Maßnahme im Zusammenhang mit der Suche nach dem Wildtier steht. Der "Tagesspiegel" (externer Link) berichtet davon, dass das Tier im Umfeld des Waldfriedhofs Zehlendorf gesichtet worden sei, dieser befindet sich direkt am Königsweg.

14 Uhr: WWF-Expertin warnt vor Stressphase bei Betäubung, auch Tötung möglich

Sollte die Polizei das gesuchte Raubtier aufspüren, könnte sich beim Einfangen nochmal kurzzeitig eine gefährliche Situation ergeben. Davor zumindest warnt die Tierärztin Max Hokan von der Umweltstiftung World Wide Fund for Nature (WWF). Der dpa sagte sie: "Wenn man so einen Löwen trifft, fällt der nicht direkt um und schläft ein. Es gibt eine Stressphase, er hat diesen Pfeil im Hintern, wird erst mal losrennen und Radau machen." Abhängig vom Narkosemittel könne diese Phase einige Minuten dauern.

Theoretisch denkbar wäre auch ein Abschuss der gesuchten Löwin. "Je nachdem, wie die Situation wahrscheinlich von Tierarzt und Polizei eingeschätzt wird, wird das Tier in solchen Situationen auch erschossen. Dabei muss natürlich die Sicherheit gegeben sein, dass da keine Menschen in der Nähe sind. Das ist auch nicht so einfach", sagt Hokan.

Die freilaufende Löwin sei aus zwei Gründen potenziell besonders gefährlich: Zum einen, weil das Tier nicht in seiner natürlichen Umgebung sei und deshalb unter großem Stress stehe, zum anderen, weil die Löwin vermutlich von Menschen großgezogen wurde. "Das bedeutet, der Mensch ist ihm bekannt und er hat keine Angst vor Menschen. Er ist es gewohnt, Menschen zu sehen", sagt Hokan. Das mache Begegnungen mit dem Tier gefährlicher.

13:30 Uhr: Kindergärten geöffnet, "Glück, dass Schulferien sind"

Der Kleinmachnower Bürgermeister Michael Grubert (SPD) erklärt die ersten Maßnahmen vom Morgen noch einmal. Man habe sich entschieden, die Kindergärten zu öffnen, allerdings solle die Betreuung nur innerhalb der Einrichtungen stattfinden. Ausflüge zu Spielplätzen seien heute und - sollte das Tier verschwunden bleiben - auch am Freitag nicht erlaubt.

Glücklicherweise hätte man sich aufgrund der Schulferien keine Gedanken um die Schulwege von Kindern am Morgen machen müssen. Der Markt am Rathaus sei heruntergefahren worden. Weiterhin gelte, dass von Spaziergängen im Wald oder Joggen abgeraten werde und Haustiere im Haus gehalten werden sollten.

13:15 Uhr: Suche noch erfolglos, Polizei sichtete Raubtier bereits in der Nacht selbst

Im Rahmen einer Pressekonferenz verkündet der Kleinmachnower Bürgermeister Michael Grubert: "Stand 13:10 Uhr kann ich Ihnen sagen, dass die Löwin noch nicht gesichtet wurde."

Die Sprecherin der Polizeidirektion West ergänzt, auch Beamte hätten die freilaufende Löwin in der Nacht bereits ein Mal gesichtet. Anschließend habe es bislang aber trotz groß angelegter Suchaktion keine weitere Sichtung gegeben.

Der Bürgermeister von Kleinmachnow erklärt im Rahmen der Pressekonferenz, es werde unter anderem versucht, mit Hilfe von Drohnen, Wärmebildkameras und Jägern das entlaufene Tier zu finden. Fallen seien hingegen noch nicht aufgestellt worden.

Die große Raubtier-Suche rund um Kleinmachnow

13 Uhr: Noch kein verletztes Wildschwein entdeckt

Bei der Sichtung in der Nacht soll die freilaufende Löwin Zeugen zufolge ein Wildschwein gejagt und erlegt haben. Es habe zwar eine Spurenlage gegeben, teilt die Brandenburgische Polizeidirektion West mit, ein Wildschwein sei allerdings nicht gefunden worden.

12:45 Uhr: Mögliche Sichtung der Löwin im Berliner Süden

Wie die Berliner Polizei auf Twitter mitteilte, soll es eine mögliche Sichtung des Tieres im Berliner Süden gegeben haben. Das Veterinäramt und der Stadtjäger seien zum Sichtungsort alarmiert worden.

7:30 Uhr: Polizei warnt vor Waldspaziergängen

Die Polizei warnt die Bevölkerung in und um Kleinmachnow. In den Warn-Apps gibt es Gefahreninformationen. Die Bevölkerung ist aufgerufen, zu Hause zu bleiben sowie Haus- und Nutztiere in Sicherheit zu bringen. Die Polizei hat auch mit Lautsprecherdurchsagen vor einem entlaufenen Raubtier im Süden von Berlin gewarnt.

7 Uhr: Noch unklar, woher das Tier stammt

Die Polizei hat nach eigenen Angaben von dem Wildtier durch Zeugen erfahren. Polizeisprecher Daniel Keip teilte dem rbb mit: "Gegen Mitternacht kam bei uns die Meldung rein, die wir uns alle nicht vorstellen konnten. Da haben zwei Passanten ein Tier gesehen, das einem anderen nachrennt. Das eine war ein Wildschwein und das andere war offensichtlich eine Raubkatze, eine Löwin. Die beiden Herren haben auch ein Handyvideo aufgenommen und auch erfahrene Polizisten mussten bestätigen, es handelt sich wahrscheinlich um eine Löwin", so Keip.

Mit Hubschraubern und Wärmebildkameras werde nach dem Tier gesucht. Auch das Veterinäramt mit Tierärzten und Jägern seien eingeschaltet worden. "Es gab verschiedene Sichtkontakte, so dass wir tatsächlich im Moment davon ausgehen, dass eine Löwin frei durch Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow beziehungsweise den angrenzenden Bereich der Bundeshauptstadt läuft", erklärte Keip.

Aktuell vermutet die Polizei, dass sich die Löwin in einem kleinen Waldgebiet befindet und schläft. Woher das Tier stammt, sei unklar. "Weder Tierpark, Zoo noch Zirkusse vermissen ein entsprechendes Tier", sagte der Polizeisprecher dem rbb

6 Uhr Polizei bestätigt Suche nach Löwin

Die Polizei bestätigt, dass im Süden von Berlin nach einer freilaufenden Löwin gesucht wird. Bereits seit der Nacht gibt es eine große Suchaktion. Ein Autofahrer hatte die Raubkatze gegen Mitternacht im Bereich Stahnsdorfer Damm/Märkische Heide gesehen und gefilmt, wie sie ein Wildschwein frisst. Seitdem ist die Löwin verschwunden.

84 Kommentare

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  1. 84.

    Im jungfernheide Gehege kann man Wildschweine sehen, sie sind bis auf Frischlinge alle schwarz aber nicht braun.

  2. 83.

    Nur falls es wirklich noch niemand festgestellt haben sollte:

    Schwein gehabt!

  3. 81.

    Einfach nur lächerlich was die Polizei dort ab geliefert hat. Steuern verschwendung. Können Wildschwein von Löwin nicht unterscheiden war es nicht doch ein Fuchs erst die Menschen einsperren Panik verbreiten wegen nichts. Hauptsache Regenbogen Fahne im Profil bei Twitter ihr seit so lächerlich. Kein Wunder das Klima Kleber auf der Nase Rum tanzen.

  4. 80.

    Na da hat man ja wieder mal die Sau durchs Dorf gejagt. Sofort waren wieder die "Experten", die wieder wußten, daß gegen den Weltuntergang, auch diesmal, nur die Verschärfung der Vorschriften helfen kann.

  5. 79.

    "Wessen Löwe ist verschwunden? " Ausbrechende Löwen und Löwinnen sind südlich von Berlin nichts ungewöhnliches. Der heute verschwundene Löwe ist der Gatte. Er sucht seine Frau, die Löwin, die vor zwei Tagen ausgebrochen ist. Sie hat sich in ein Wildschwein verwandelt und ist untergetaucht, lebt jetzt irgendwo im Wald. Die beiden hatten Streit. Sie will ihn nicht mehr sehen.

  6. 77.

    Kommen Sie nächstes Wochenende nach Kleinmachnow in den erfolgreichsten Bundeswahlkreis 61 des Olaf Scholz (SPD) zum Wildschweinessen. Gern informiert der Bürgermeister Michael Grubert (SPD) über weitere derartige parteipolitische Aktionen zum Wohle der Wähler und Wählerinnen.

  7. 76.

    "wieso sollte der Mann sich das ausdenkt das sein Löwe verschwunden ist.?"

    Wessen Löwe ist verschwunden?

  8. 75.

    Wieso sollte er sich das ausdenken, es wird jetzt nur verschwiegen & der Einsatz wird abgebrochen weil es extreme kosten sind armes deutschland wirklich es muss erst was passieren, es muss er ein kind gerissen werden oder ein Erwachsener, Haustier angegriffen werden das ist der oberhammer, glaubt ihr mal was euch eurer Lieber Bürgermeister erzählt man sieht ganz deutlich das es ein Löwe ist & wie gesagt wieso sollte der Mann sich das ausdenkt das sein Löwe verschwunden ist.?

  9. 74.

    Wieso sollte er sich das ausdenken, es wird jetzt nur verschwiegen & der Einsatz wird abgebrochen weil es extreme kosten sind armes deutschland wirklich es muss erst was passieren, es muss er ein kind gerissen werden oder ein Erwachsener, Haustier angegriffen werden das ist der oberhammer, glaubt ihr mal was euch eurer Lieber Bürgermeister erzählt man sieht ganz deutlich das es ein Löwe ist & wie gesagt wieso sollte der Mann sich das ausdenkt das sein Löwe verschwunden ist.?

  10. 73.

    Kein Löwe und die Suche wird eingestellt? Ohne wenigstens das Wildschwein zu fangen? Da draußen sind bestimmt noch Hunderte solcher Wildschweine im Unterholz, die sehen alle irgendwie aus wie Löwen! Die Suche muss jetzt verhundertfacht werden! Bis alles vollständig aufgeklärt ist - Schwein für Schwein!

    Alle Säue und Eber müssen jetzt betäubt und gefangen werden. Das konkrete Schwein muss gefunden werden! Außerdem muss bei jedem Schwein ermittelt werden wie es in den letzten Jahren in den Wald kam und was es da überhaupt zu suchen hat! Spurensicherung ist gefragt! Wurden in Kleinmachnow vielleicht Hunderte von Wildschweinen über den Schwarzmarkt eingeführt und dort illegal in privaten Wohnzimmern gehalten? Lebten vielleicht schon viele solcher Schweine in den letzten Jahren im Wald und wenn ja, wie konnte es dazu kommen? Es bleiben mehr Fragen als Antworten!

  11. 72.

    Hat das Löwenschwein in Kleinmachnow nun ein Wildschwein gerissen oder nicht?

  12. 71.

    Was mich persönlich schon gestern sehr stutzig gemacht hat: im Polizeibericht Berlin - üblicherweise recht intensiv geführt, erschien aus Steglitz Zehlendorf zum gesamten Geschehen nichts....heute erst die Einstellung der Suchaktion würde dort berichtet...

  13. 70.

    Genau so sehe ich das auch - vll hat sich der Besitzer ja auch "scherzhaft" in die Suchaktion eingeschaltet? Ein diesbezüglicher Post ging gestern durch die Medien.

    Wie erklären sich die Behörden denn nun die von Polizei UND Feuerwehr bestätigten eigenen Sichtungen? Sollten diese etwa auch NUR ein Wildschwein gesehen und mit einer Löwin verwechselt haben??

  14. 69.

    International als "The Beast of Berlin" zitiert

  15. 68.

    Der "König der Tiere" degradiert zur gemeinen Wildsau... so schnell kann sich das Blatt wenden.

  16. 67.

    Nach wie vor besteht ja auch die Möglichkeit, dass dort tatsächlich eine Löwin unterwegs war und der Besitzer sie wieder eingefangen hat, der sich natürlich hüten wird, sich zu melden. Leider gibt es Menschen, die Wildtiere nicht artgerecht und illegal aus Prestigegründen in ihrem Haus halten.

  17. 65.

    Wir hoffen, dass an der Stelle der Sichtung des Wasauchimmer eine Gedenktafel angebracht wird: "Hier war das Sommerloch 2023".

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