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Quelle: Marcus Behrendt

Adventskalender 2019

9. Tür: Pelmeni auf der Karl-Marx-Allee

Knapp 50 Jahre waren in und um Berlin sowjetische Truppen stationiert. Doch anders als bei den West-Alliierten war der kulinarische Einfluss der Russen auf die Berliner Küche ein wenig reduziert. Wer aber aufmerksam an den Berliner Töpfen schnuppert, kann ihn schmecken.

24 kleine Geschichten über die großen Errungenschaften und kleinen Niederlagen der Brandenburger und Berliner in Sachen "Essen und Trinken". Alle Türchen auf einen Blick finden Sie hier.

Die kulinarische Kultur der Berliner Restaurants ist geprägt von ganz unterschiedlichen Wellen. Sehr große nicht-preußische Einflüsse sind dabei militärischen Ursprungs und Ergebnis der Truppenstationierung der Alliierten vor siebzig Jahren.

Es ist natürlich leicht, hier zu widersprechen, weil man mehr Döner-Buden als Croissant-Tempel sieht, mehr China-Restaurants als Dining Rooms und man russische Restaurants schon ein wenig suchen muss. Aber es gibt sie. Und während die Einflüsse der jüngeren Migrantengenerationen vielleicht ein wenig prominenter in der Gastro-Szene zu spüren sind, hat das kulinarische Erbe der Alliierten sich schon ein bisschen tiefer in die Küche so einiger Berliner Haushalte geschrieben.

Das Café Moskau und die Exotik

Vielleicht am intensivsten haben dabei die Ostberliner noch immer - und wohl für immer - russische Kochdüfte in sich aufgesogen. Auch wenn die sowjetischen Truppen streng kaserniert und mit geringem gastronomischen Eroberungsbewusstsein in Berlin vor sich hin köchelten, machten es die Ostdeutschen zu ihrem Auftrag, russische Küche auch ins Land zu tragen. Angesichts der fehlenden Exotik und der beschränkten weltlichen Einflüsse waren die wenigen russischen Restaurants im Osten beliebt und Pelmeni, Blini und Bœuf Stroganoff wurden zu durchaus begehrten Köstlichkeiten.

Doch gab es solche Gerichte nur selten in den üblichen Kneipen und Gaststätten, dafür aber in den etwas gehobeneren Restaurants, den Hotel-Gastronomien und natürlich in den sehr, sehr wenigen russischen Spezialitätenrestaurants wie etwa im Café Moskau schräg gegenüber vom Kino International.

Die Soldaten gingen, die russische Kulinarik blieb

Dann kam die Wende, die russischen Truppen zogen ab, das Café Moskau verlor seinen Kulturbotschaftsstatus und die Piroggen schienen nur noch eine ost-zonale Altlast zu sein. Doch schon bald wurde klar: Russisch gebruzelt und gebacken wurde weiterhin. Vor allem mit russischen Lebensmitteln wurde mehr denn je gehandelt. Es entstanden Läden für russische Lebensmittel, Wodka, Liköre und Souvenirs, die es während der Teilung oft nur in den Kasernen zu kaufen gab. Und die wachsende Zahl an Rückkehrern aus den ehemaligen Sowjetrepubliken brachte die russische Kulinarik mit in die Stadt und in die etablierten Restaurants.

Schon bald zeigte sich: Die russische Küche in Berlin hat sich ganz exzellent gehalten. Gleich mehrere kleine Restaurants wurden zu Geheimtipps, in denen Berliner mit russischen Wurzeln Wareniki, Borschtsch und dazu Baltika-Bier servieren.

Die große Soljanka-Lüge

Vor allem aber macht es dieses neue Angebot in Berlin ein bisschen leichter, extensiv mit den Augen zu rollen und abzuwinken, wenn jemand beim Stichwort "russische Küche" mit der Floskel: "Ja, ja ich weiß schon: Soljanka" reagiert. Zu viele schlechte Köche und zu viele noch schlechtere Nachahmer setzten die Soljanka auf ihre Speisekarten und schnippelten in die angeblichen Soljanka-Töpfe, was da nicht reingehörte. Oft kam dann als Soljanka eine Art Tomaten-Wurst-Eintopf auf den Tisch. Das einzig Russische an solchen Verballhornungen der Soljanka war dann, dass es am Ende der Wodka schon irgendwie richten würde. Und zwar viel Wodka.

Beitrag von Stefan Ruwoldt

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