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Quelle: dpa/Geisler

Auch Potsdam meldet zwei Fälle

Mindestens 26 Fälle von indischer Corona-Variante in Berlin

Die in Indien entdeckte Virusvariante B.1.617 gilt als hochansteckend. Sie ist vermutlich auch noch deutlich ansteckender als die sogenannte britische Variante. In Berlin wurden bislang 26 Fälle gezählt. Auch in Potsdam gibt es erste Betroffene.

Die als besonders ansteckend geltende Coronavirus-Variante, die in Indien entdeckt wurde, ist bislang 26 Mal in Berlin nachgewiesen worden. Für sechs dieser Fälle sei eine Verbindung mit Reisen angegeben worden, teilte ein Sprecher der Senatsverwaltung für Gesundheit der Nachrichtenagentur DPA mit (Datenstand: Dienstag).

Die tatsächliche Zahl der Fälle liegt demnach aber sehr wahrscheinlich höher: Bei zwei Ausbrüchen - mit zwei beziehungsweise vier Infizierten - seien erst für je einen Fall die Nachweise erbracht. Teils stünden Ergebnisse noch aus, sagte der Sprecher am Mittwoch.

Zu den insgesamt drei bekannten Ausbrüchen hieß es, bei zweien handle sich um Privathaushalte mit Bezug zu Reisen nach Indien.

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Erste Fälle auch in Potsdam

Auch in Potsdam wurde erstmalig die indische Coronavirus-Mutation B.1.617 nachgewiesen. Das teilte die Stadt am Mittwochnachmittag auf ihrer Internetseite mit. Zwei Personen, die gemeinsam leben, haben sich demnach mit der indischen Variante des Coronavirus infiziert. Man habe die Infektionskette nachvollziehen können, die Personen seien in Quarantäne.

B.1.617 als "besorgniserregend" eingestuft

Die von Fachleuten als B.1.617 bezeichnete Variante, die zuerst in Indien nachgewiesen wurde, ist kürzlich von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) als besorgniserregend eingestuft worden - ebenso wie die Mutanten, die in Großbritannien (B.1.1.7), Brasilien (P.1) und Südafrika (B.1.351) entdeckt wurden.

In Deutschland hat sich in den vergangenen Monaten B.1.1.7 durchgesetzt. Die Varianten aus Brasilien und Südafrika werden vergleichsweise selten gefunden, Anstiegstendenzen zeigten sich bislang nicht.

Den Anteil der indischen Variante bezifferte das Robert Koch-Institut (RKI) zuletzt auf weniger als zwei Prozent - allerdings mit steigender Tendenz. Für Mittwochabend wird ein neuer RKI-Bericht mit Daten über die Varianten erwartet.

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Noch ansteckender als die britische Variante?

Das Expertengremium SAGE (Scientific Advisory Group for Emergencies), das die britische Regierung berät, schrieb vor einigen Tagen in einem Bericht, es sei "realistisch", dass die sogennante indische Variante bis zu 50 Prozent ansteckender sein könnte als die bereits als sehr ansteckend geltende britische Variante. In Großbritannien waren bis Anfang dieser Woche mehr als 2.300 Fälle mit der in Indien entdeckten Variante bekannt. Etliche der dortigen Fälle werden auf Einreisende aus Indien zurückgeführt.

Die indische Variante kann nach Einschätzung der Frankfurter Virologin Sandra Ciesek zudem die Wirkung der Impfung schwächen, ihren Schutz aber nicht ausschalten. "Die Varianten aus Indien haben einen leichten Immun-Escape, also eine leicht verminderte Wirksamkeit", sagte die Direktorin des Instituts für Medizinische Virologie am Universitätsklinikum Frankfurt am Dienstag im NDR-Podcast "Das Coronavirus-Update". Was man beobachte, sei "eine leichte Einschränkung, aber kein vollständiges Versagen der Impfungen".

Die Kommentarfunktion wurde am 20.05.2021 um 17:21 Uhr geschlossen

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Sendung: Abendschau, 19.05.2021, 19:30 Uhr

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