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Quelle: imago images/PEMAX

Corona-Regeln in der Region

Welche Weihnachtsmärkte mit 2G planen - und welche mit 3G

Glühwein, Glöckchen und Geselligkeit: Ohne diese drei Gs funktioniert kein Weihnachtsmarkt. Ob noch zwei oder drei weitere Gs hinzukommen, entscheiden die Weihnachtsmarktbetreiber individuell. Die meisten von ihnen kehren zurück. Von Frank Preiss

Die größten und bekanntesten Weihnachtsmärkte in Berlin und Brandenburg kehren fast alle nach der letztjährigen Zwangspause zurück. Am 22. November öffnen die meisten für ihre Besucher. Angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen und der nach wie vor stagnierenden Impfquote wird es bei gewissen Einschränkungen bleiben.

Während die Berliner Platzhirsche unter den Weihnachtsmärkten schon in den meisten Fällen festgelegt haben, ob bei ihnen nun die 2G- oder die 3G-Regelung greifen wird, herrscht bei den Brandenburger Artgenossen noch Unsicherheit darüber, in welchem Rahmen die Märkte stattfinden können. Ein Überblick:

Weniger Auflagen bei 2G

In Berlin haben sich einige Betreiber dazu entschlossen, ihre Weihnachtsmärkte im 2G-Optionsmodell durchzuführen. Das bedeutet konkret laut Berliner Eindämmungsverordnung:

- Besucher müssen entweder vollständig geimpft sein oder als genesen gelten.

- Der Impfnachweis muss per Impfzertifikat erfolgen. Er muss nicht zwingend digital per Smartphone vorgezeigt werden, eine ausgedruckte Variante des QR-Codes genügt auch.

- Der gelbe Impfpass ist derweil seit Ende September als Nachweis nicht mehr ausreichend.

- Kinder unter 12 Jahren dürfen kommen, wenn sie negativ getestet sind. Personen, die sich nachweislich aus medizinischen Gründen nicht impfen lassen können, dürfen ebenso teilnehmen, wenn sie ein negatives PCR-Testergebnis vorlegen können.

- Bei Schülern sowie Kindern unter sechs Jahren sind keine Tests notwendig.

- Es gilt keine Maskenpflicht.

- Besucher müssen keinen Mindestabstand zueinander einhalten.

- Es müssen keine Personenobergrenzen eingehalten werden.

Verweis auf Infektionsschutzverordnung

Weihnachtsmarkt vor dem Schloss Charlottenburg fällt erneut aus

Märkte vor Rotem Rathaus und in der Zitadelle planen mit 2G

Für das 2G-Modell entschieden haben sich bislang die Betreiber folgender Berliner Weihnachtsmärkte:

- Weihnachtsmarkt am Roten Rathaus (22. November 2021 bis 02. Januar 2022)

- Weihnachtsmarkt Zitadelle Spandau (22. November bis 23. Dezember 2021)

- Weihnachtsmarkt am Gendarmenmarkt (22. November bis 31. Dezember 2021)

- Weihnachtsmarkt auf Lehmanns Bauernhof in Marienfelde (Zweites und Drittes Adventswochenende 2021)

Regeln für Weihnachtsmarkt am Alex noch unklar

Einer der größten Weihnachtsmärkte Berlins, jener auf dem Breitscheidplatz (22. November bis 2. Januar), wird wohl unter 3G-Bedingungen stattfinden. Davon geht der Ausrichter, der Berliner Schaustellerverband, derzeit aus. Dies bedeutet, dass Besucher vollständig geimpft, negativ getestet oder genesen sein müssen. Kinder unter 6 Jahren müssen kein Testergebnis vorlegen. Zeitgleich dürfen sich maximal 2.000 Personen auf dem Weihnachtsmarktgelände aufhalten. Dort, wo kein Mindestabstand von 1,50 Metern zueinander eingehalten werden kann, gilt Maskenpflicht.

In welchem Rahmen der Weihnachtsmarkt auf dem Alexanderplatz stattfinden wird, ist noch unklar, wie Thorsten Wieland vom Veranstalter Bergmannevents im Gespräch mit rbb|24 sagte. "Fest steht, dass er am 22. November öffnen wird. Ob er umzäunt werden muss und welche Arten von Eingangsbeschränkungen gelten werden, müssen wir aber noch mit dem Bezirk besprechen", so Wieland.

Schon am 29. Oktober öffnet die "Winterwelt" am Potsdamer Platz, die ebenfalls von Bergmannevents durchgeführt wird. "Im Außenbereich, auf der Rodelbahn und auf der Eislaufbahn gilt die 3G-Regel. In die Innenbereiche unserer beiden Hütten kommen aber nur Genesene und Geimpfte", erklärt Veranstalter Wieland.

Der Lucia-Weihnachtsmarkt in der Kulturbrauerei wird unter 3G-Bedingungen stattfinden, wie Jörg Hübner von der ausrichtenden Ketering GmbH auf rbb|24-Nachfrage sagte. "Wir öffnen am 22. November und schließen am 22. Dezember", fügte er hinzu. Die 2G-Regelung sei für ihn nicht praktikabel, weil nicht alle Marktbeschicker und deren Personal vollständig geimpft oder genesenen seien.

Quelle: rbb

Zwei prominente Orte bleiben verwaist

Auch in diesem Jahr gibt es wieder coronabedingte Absagen: So wie im letzten Jahr entfällt auch diesmal der Weihnachtsmarkt am Schloss Charlottenburg. An der Absage führe aufgrund der aktuellen Infektionsschutzverordnung des Landes kein Weg vorbei, begründeten die Veranstalter. Sie gestattet unter anderem keinen Alkoholverkauf auf Grünanlagen; als solche gelte auch der Marktbereich vor dem Schloss. Hemmnisse seien auch die Maskenpflicht und die Höchstzahl von 2.000 Gästen.

Ein großer Besuchermagnet war in den zurückliegenden Jahren auch immer der Weihnachtsmarkt in der Spandauer Altstadt. Er zieht wie schon im vergangenen Jahr in die Zitadelle. Vor dem Spandauer Rathaus wird trotzdem ein kleines weihnachtliches Hüttendorf mit Glühwein und Leckereien aufgebaut.

Beschränkungen wegen Corona

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Weihnachtsmärkte in Cottbus und Potsdam können wohl stattfinden

Auch in Brandenburg feilen die prominentesten Weihnachtsmärkte an ihren Comebacks. Allerdings herrscht hier noch große Unsicherheit, in welchem Rahmen die Glühweinstände, Fahrgeschäfte und Lebkuchenbuden öffnen können. Einer der größten Veranstalter des Landes, die Coex Veranstaltungs-GmbH, richtet gleich drei beliebte Märkte aus: den "Weihnachtsmarkt der tausend Sterne" in Cottbus, den Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" in der Potsdamer Innenstadt und den "Böhmischen Weihnachtsmarkt" in Potsdam-Babelsberg.

"Wir gehen davon aus, dass das alles stattfinden wird, wissen aber noch nicht, ob wir beispielsweise in Cottbus einzäunen müssen", sagte eine Coax-Sprecherin auf rbb|24-Anfrage. Man müsse grundsätzlich auf die entsprechende Brandenburger Verordnung warten.

Der Sprecher der Landeshauptstadt Potsdam, Martin Klier, bestätigte auf rbb|24-Anfrage, dass für den Weihnachtsmarkt "Blauer Lichterglanz" und den Böhmischen Weihnachtsmarkt auf dem Weberplatz Anmeldungen vorliegen. "Für die Betreiber gelten die vor Ort geltenden Regeln, die sich dann nach der aktuell gültigen Umgangsverordnung des Landes richten", erklärte er.

In Frankfurt (Oder) wird noch geplant

Wie groß in diesem Jahr die "Oderweihnacht" in Frankfurt (Oder) wird, ist noch unklar. Die Planungen für den Weihnachtsmarkt seien "noch nicht vollständig abgeschlossen", telte eine Stadtsprecherin auf rbb|24-Anfrage mit. Geplant sei ein "weihnachtliches Erlebnis", organisiert von der Messe und Veranstaltungs-GmbH.

Vorbereitet werden demnach eine Weihnachtskirmes auf dem Brunnenplatz und "etwa zehn weitere Stände mit einem weihnachtlichem Angebot entlang der Karl-Marx-Straße." Auf dem Oberen Brunnenplatz soll ein Weihnachtsbaum aufgestellt werden. Welche Regeln letztlich auf dem Frankfurter Weihnachtsmarkt gelten werden, hänge von der dann gültigen Umgangsverordnung ab, so die Stadtsprecherin weiter.

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Betreiber können 2G-Modell wählen

Aktuell sieht die Brandenburger Corona-Umgangsverordnung vor, dass bei einer Sieben-Tage-Inzidenz von über 35 für Feste und Jahrmärkte die 3G-Regelung gilt. Zutritt haben Geimpfte, Genesene und negativ Getestete. Liegt die Besucherzahl eines solchen Marktes unter 1.000 zeitgleich anwesenden Personen, entfällt die Testpflicht.

Betreiber von Weihnachtsmärkten haben so wie in Berlin die Möglichkeit, das 2G-Modell anzuwenden. Hierbei haben analog zu Berlin nur Geimpfte, Genesene und Kinder bis zum vollendeten 12. Lebensjahr Zutritt. Auch Personal mit direktem Kundenkontakt muss geimpft oder genesen sein. Für Veranstalter und Gäste gelten ansonsten bei 2G kaum noch Corona-Einschränkungen. Abstand, Maske, Personengrenzen und Quadratmetervorgaben entfallen.

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Vorerst auf das 3G-Modell festgelegt hat sich derweil der Ausrichter der traditionellen "Spreewaldweihnacht", die in diesem Jahr wieder stattfinden und diesmal länger dauern wird, um den Besucheransturm zu entzerren: "Auch wenn die Spreewaldweihnacht unter freiem Himmel stattfindet, sind für die Besucher einige Regeln zu beachten. So ist der Zugang nach der aktuellen Verordnung nur nach der 3-G-Regelung möglich und es muss ein medizinischer Mund-Nasen-Schutz getragen werden", teilte der Museumsdirektor des Landkreises Oberspreewald-Lausitz, Stefan Heinz, am Dienstag mit.

Wer mit Winterkähnen über die Spreewaldfließe gleiten, weihnachtliche Stuben im Freilandmuseum Lehde besichtigen oder über den dortigen Handwerkermarkt schlendern will, der kann sich schon jetzt Tickets besorgen – entweder im Internet [etix.com] oder an allen Kassen der Museen des Landkreises Oberspreewald-Lausitz. Die "Spreewaldweihnacht" findet statt am ersten und zweiten Adventswochenende, hinzu kommen zwei zusätzliche Tage: Donnerstag, 2. Dezember und Freitag, 3. Dezember.

Sendung: Antenne Brandenburg, 19.10.2021, 14 Uhr

Beitrag von Frank Preiss

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