rbb24
  1. rbb|24
  2. Sport
Video: Sportschau | 27.05.2023 | Stephan Schiffner | Quelle: IMAGO / Eibner

2:1 in Wolfsburg

Hertha verabschiedet sich mit Sieg aus der Bundesliga

Hertha BSC hat sein vorerst letztes Bundesliga-Spiel mit 2:1 gewonnen. Die Berliner, die bereits vor dem 34. Spieltag als Tabellenletzter und damit Absteiger feststanden, drehten in Wolfsburg nach der Pause mit einer Energieleistung die Partie.

Hertha BSC konnte zum Abschluss der Bundesliga-Saison nochmals einen Sieg bejubeln. Beim VfL Wolfsburg mit Cheftrainer Niko Kovac gewannen die Berliner mit 2:1 (0:1). Direkt von Beginn an machten die Wolfsburger klar, dass es für sie noch um die Qualifikation für das internationale Geschäft geht. Durch den frühen Treffer von Jakub Kaminski gingen die Niedersachsen mit einer verdienten Halbzeitführung in die Kabine.

Die im Gegensatz zur Partie gegen Bochum wild durcheinander gewirbelte Hertha-Mannschaft hielt im Rahmen ihrer Möglichkeiten dagegen, fand aber selten wirklich Zugriff auf das eingespielte Wolfsburger System. In der zweiten Halbzeit stellten jedoch ein stark vorgetragener Spielzug und ein Traumtor von Marco Richter den Spielverlauf auf den Kopf.

Hertha vor dem Auswärtsspiel in Wolfsburg

Die "Alte Dame" nimmt Abschied von der Bundesliga

Der sichere Bundesliga-Absteiger Hertha BSC geht am Samstag ersatzgeschwächt ins Saison-Finale beim VfL Wolfsburg. Coach Dardai sprach von einer "Scheißwoche", Sportdirektor Weber fordert ein letztes Mal Professionalität und Seriosität.

Sechs Wechsel in der Startelf

Bei Herthas vorerst letztem Bundesliga-Spiel wechselte Pal Dardai im Vergleich zur Partie gegen Bochum auf sechs Positionen. Torhüter Oliver Christensen, Maximilian Mittelstädt, Dodi Lukebakio und die angeschlagenen Kevin-Prince Boateng, Marton Dardai und Agustin Rogel rotierten gegen Wolfsburg aus der Startelf. Dafür starteten Jean-Paul Boetius, Marc Oliver Kempf, Florian Niederlechner, Jessic Ngankam und die beiden jungen Bundesliga-Debütanten Tjark Ernst und Pascal Klemens.

Die Wolfsburger starteten furios in die Partie. Direkt zu Beginn setzte die Mannschaft von Niko Kovac die neu formierte Elf von Pal Dardai unter Druck. Der Erfolg sollte nicht lange ausbleiben. Mit einem einfachen Doppelpass auf der linken Offensivseite hebelten Yannick Gerhardt und Jakub Kaminski die Hertha-Defensive aus. Der plötzlich frei vor Ernst stehende Kaminski hatte beim Abschluss keine Probleme und schob flach ins rechte Eck zum 1:0 ein (2.). Die Herthaner versuchten direkt zu antworten. Einen platzierten Abschluss von Florian Niederlechner im Strafraum parierte Coen Casteels allerdings stark.

Pyro-Einsatz bei offenem Schlagabtausch

Nach elf Minuten musste die Partie kurzfristig nach einem Pyro-Einsatz der Hertha-Fans unterbrochen werden. Trainer Pal Dardai konnte die Situation allerdings schnell wieder beruhigen und das Spiel konnte nach nur dreiminütiger Unterbrechung fortgesetzt werden. Die Wolfburger blieben jedoch das gefährlichere Team. Nach einem Solo von Micky van de Ven kam Jonas Wind aus weniger als einem Meter vor dem leeren Tor zum Abschluss, schaffte es jedoch, den Ball nicht über die Linie zu drücken (18.). Doch auch Hertha kam zu einer Möglichkeit. Den Abschluss von Marco Richter wurde allerdings noch im letzten Moment geblockt (24.).

1:0 gegen Werder Bremen

1. FC Union zieht in die Champions League ein

Der 1. FC Union hat es geschafft: Durch einen 1:0 (0:0)-Sieg gegen Werder Bremen ziehen die Köpenicker in die Champions League ein. Es war eine Zitterpartie, ehe Rani Khedira das Team von Trainer Urs Fischer erlöste.

Immer wieder waren der neu zusammengestellten Defensive der Charlottenburger kleine Unsicherheiten anzusehen. Nach einer fehlgeschlagenen Klärungsaktion kam Patrick Wimmer dadurch zum Abschluss. Ernst konnte den Schuss nur mit viel Mühe entschärfen (31.). Einen Schuss von Josuha Guilavogui nach einer Wolfsburger Ecke klärte Richter auf der Linie (42.). Offensiv blieb Hertha weiterhin blass, weswegen es mit der knappen Führung für die Wolfsburger in die Pause ging.

Hertha dreht das Spiel

Die Mannschaft von Pal Dardai startete mit Schwung in die zweite Hälfte. Ein Distanzschuss von Richter flog nur knapp am Tor der Wolfsburger vorbei (47.). Die klareren Chancen hatten dagegen weiterhin die Wolfsburger. Doch bei den Abschlüssen von Ridle Baku und Gerhardt war jeweils ein Herthaner dazwischen (52.). Mit dem schönsten Spielzug der Herthaner sollte dann der Ausgleich gemacht werden. Nachdem Richter mit einem Steckpass Tousart in die Tiefe geschickt hatte, legte dieser zurück auf den zur Halbzeit eingewechselten Ibrahim Maza, der mit seinem trockenen Schuss Casteels keine Chance ließ (55.).

Nur wenig später ließen die Herthaner den zweiten Treffer folgen. Nach einem missglückten Freistoß von Richter kam dieser erneut an den Ball. Im zweiten Anlauf sollte es besser laufen. Vom linken Strafraumeck schlenzte er den Ball ins rechte obere Eck (68.).

Stadionpläne in der zweiten Liga?

Berliner Politik stellt sich auf Herthas Abstieg ein

Der Abstieg in die zweite Liga und der drohende Lizenzentzug könnten für Hertha BSC auch sportpolitische Folgen haben: Der Traum vom eigenen Stadion ist ohne Fürsprache der Politik erst einmal geplatzt. Von Sebastian Schöbel

Die Gastgeber versuchten, den Druck hochzuhalten und noch irgendwie den Ausgleich zu erzielen, konnte sich aber kaum zwingende Chancen erspielen. Kurz vor Schluss hatte Omar Marmoush noch den Ausgleich aus dem Fuß. Seinen Schuss aus kurzer Distanz parierte ernst aber erneut stark.

Die Kurzanalyse

Spielerisch war Wolfsburg die klar bessere Mannschaft. Allein in der ersten Halbzeit hatte das Team von Niko Kovac Chancen für zwei oder drei Treffer. Hertha BSC zeigte sich dennoch defensiv engagiert und brachte viel von dem auf den Platz, was es die restliche Saison vermissen ließ.

Mit einem fußballerisch sichtlich limitierten Kader beschränkten die Berliner sich auf eine solide Defensivarbeit und Nadelstiche in der Offensive. Besonders Marco Richter hatte mit seinem einleitenden Pass zum Ausgleich und dem Traumtor zum 2:1 großen Anteil am Erfolg. Wolfsburg brachte sich dagegen um den eigenen Lohn, da es offensiv nicht effektiv genug agierte und defensiv in den entscheidenden Momenten nicht wach genug war.

Der Liveticker zum Nachlesen

Sendung: rbb UM6, 27.05.2023, 18 Uhr

Artikel im mobilen Angebot lesen